Aktuell | 25. Februar 2020

Dozierende im Fokus: Dr. Christian Winiker

Er wartet auf gemütliche Sommerabende und träumt von Tickets für die Fussball-Europameisterschaft: Dr. Christian Winiker unterrichtet Strategische Unternehmenskommunikation und Volkswirtschaftslehre im Bachelor Business Communications HWZ und erzählt uns im Interview, weshalb er dem amerikanischen Präsidenten auf Social Media folgt, welche Erfindung bei ihm viel schlechte Laune verhindert hat und was sein ganz persönliches HWZ-Highlight ist.

Portrait Christian Winiker Hwz 1

Die Reihe «Dozierende im Fokus» bringt Ihnen die Dozenten und Dozentinnen der HWZ unterhaltsam und ungezwungen näher.

Seit wann unterrichten Sie an der HWZ?

Seit 2014.

Wie kamen Sie zur HWZ?

Cyril Meier und ich kannten uns aus früheren beruflichen Tätigkeiten. 2014 war im Bachelor Business Communications eine Vakanz zu besetzen, dann ging alles sehr schnell.

Welches Fach unterrichten Sie?

Strategische Unternehmenskommunikation und Volkswirtschaftslehre.

In welchen Studiengängen?

Bachelor Business Communications (BBC).

Ihr HWZ-Highlight?

Das letztjährige Projektseminar in Scuol war mein persönliches HWZ-Highlight. Eine hochmotivierte Studiengruppe während einer intensiven Woche zu coachen, war sehr befriedigend. Die Studierenden waren im Rahmen eines realen Projektes gefordert zu zeigen, was sie nach fast acht Semestern Business Communications drauf haben. Die Auftraggeber waren beeindruckt vom Ergebnis der Studierenden.

Warum mich mein Fachgebiet begeistert: Sowohl Wirtschaft als auch Kommunikation durchdringen unser Leben. Wenn ich meinen Studierenden zu irgendeinem Thema aktuelle Beispiele geben möchte, brauche ich nicht lange zu suchen: Ich gehe auf Twitter, schaue Nachrichten oder höre im Zug den Diskussionen der Leute zu. Schon habe ich die Qual der Wahl.

Das möchte ich den Studierenden vermitteln: Mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gehen.

Das ist für mich typisch HWZ: Vielfalt, Kollegialität und Hilfsbereitschaft. An dieser Stelle ein Dank an Sekretariat und Hausdienst.

Zürich ist für mich …eine Stadt ohne Fussballstadion. Ein Trauerspiel, schon fast eine griechische Tragödie.

In meiner Freizeit …jassen, lesen, das Internet nach Perlen durchforsten, E-Velo fahren.

Meine Lieblingsjahreszeit: Sommer. Abends draussen sitzen, die Grilladen brutzeln hören und dann eine Zigarre rauchen – top.

Dieses Buch lese ich gerade: «Maschinen wie ich» von Ian McEwan. Bin gespannt wie lange es dauert bis es Realität ist.

Iphone oder Android?

Nach einem verunglückten Abstecher in die Apple-Welt wieder bei Android.

Mein nächster Urlaub führt mich …auf die Skipisten im Engadin.

Für mich die beste Erfindung: Die Geschirrspülmaschine – wenige Geräte haben so viel schlechte Laune verhindert.

Wem folgen Sie am liebsten in den sozialen Medien?

Donald Trump. Nicht am liebsten, aber weil er aus Kommunikationssicht bisherige Standards versetzt. Steil nach unten.

Was ich an der HWZ einführen würde: Der Start ins digitale Lernen ist erfolgt, jetzt aber auf allen Ebenen Vollgas geben.

Als Kind wollte ich …Fussballer werden. Beim FC Barcelona natürlich.

Das beschäftigt mich gerade: Die Auswertung des Kurses Volkswirtschaftslehre im BBC. Wir führten ihn erstmals mit einem englischen, webbasierten Lehrbuch durch. Wir waren vier Dozentinnen und Dozenten, es war viel Arbeit, aber eine tolle Sache.

Wie sieht die erste Stunde Ihres Tages aus?

Kaffee, Zeitung (Sportteil), E-Mails, WhatsApp, Kaffee, Rest der Zeitung.

Nebst meinem Fachgebiet, hege ich eine Schwäche für Openair-Kino am Bodensee. Unschlagbar.

Was ich gar nicht mag: Schlechtes Essen.

Netflix (Streamen) oder TV (linear)?

Ich bin Netflixer geworden. «Das Haus des Geldes», «Die Brücke» – man kommt nicht zum Schlafen. Seit zeitversetzt möglichst ist, auch oft TV.

Mit wem würden Sie am liebsten eine Diskussion führen?

Bruno Ganz. Wie er Hitler in «Der Untergang» verkörpert ist etwas vom Fesselndsten, was je auf eine Leinwand kam. Geht leider nicht mehr.

Welches war Ihr erster Job?

Assistent beim Chefökonomen der Novartis.

Was ist für Sie Erfolg?

Wenn die Studierenden Lust auf mehr haben.

Welches war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?

Ich ging im April 2003 auf eigene Faust als Journalist nach Afghanistan. Der Krieg im Irak hatte eben begonnen, der weltweite Medienfokus verschob sich im Nu dorthin, Kabul war halb leer. So konnte ich Interviews mit wichtigen Leuten aus allen Bereichen führen, was ich sonst als Nobody niemals geschafft hätte. Die Lage in dem Land hat sich in 15 Jahren leider kaum geändert, ich könnte die fast gleichen Artikel nochmals schreiben.

Welches Studium/welche Ausbildung würden Sie heute auswählen?

Ein Mix aus VWL, Geschichte und Kommunikation, dazu eine Portion Ethik und Psychologie.

Das möchte ich jetzt noch loswerden: Ich suche noch Tickets für Italien-Schweiz an der Europameisterschaft im Juni. Zwei würden schon genügen.