Aktuell | 4. August 2022

Krisenstabsübung | Was passiert, wenn ein Spital erpresst wird?

Wie kann man sich in einem Unternehmen auf Bedrohungsszenarien systematisch vorbereiten, um einen potenziellen Schaden abzuwenden, zu verhindern oder zu begrenzen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmenden der ersten Durchführung des CAS Business Protection HWZ. Als Abschlussübung des CAS versetzten sich Studierenden in die Rolle von Krisenmanagern und lösten einen fiktiven Fall im Luzerner Kantonsspital in Wolhusen. Wir haben sie dabei besucht.

Krisenstabsübung Cas Business Protection

Freitag, 9.00 Uhr, Luzerner Kantonsspital in Wolhusen: Ärztinnen und Ärzte versammeln sich im Sitzungszimmer für den täglichen Rapport. Notfälle und Geschehnisse der vergangenen Nacht werden besprochen, als plötzlich der leitende Chefarzt mit einer Erpressernachricht ins Zimmer stürmt: Jemand droht dem Spital per E-Mail und fordert fünf Millionen.

Eine durchaus reale Situation, die in diesem Fall aber nur als Beispiel dient. Als Abschlussübung wurden die Teilnehmenden des CAS Business Protection HWZ für einen Vormittag in die Rolle von Krisenmanagern gesetzt.

Neue Expertise unter Beweis stellen

Die Teilnehmenden des Studiengangs kommen aus verschiedenen Bereichen. Es gibt Studierende, die für den Sicherheitsbereich ihres Unternehmens zuständig sind, andere sind als Geschäftsführer tätig oder arbeiten im IT-Bereich. Während eines Semesters setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewusst damit auseinander, wie sie ihr Unternehmen auf Bedrohungsszenarien systematisch vorbereiten können, um einen potenziellen Schaden abzuwenden, zu verhindern oder zu begrenzen.

Als krönender Abschluss des CAS stand am letzten CAS-Wochenende für die Studierenden eine Krisenstabsübung an, bei der es darum ging, das Gelernte und die neu erlangte Expertise aus den vergangenen Monaten anzuwenden. Während der Übung, die mit dem eingangs erwähnten Erpresserschreiben startete, mussten sie sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Fragen auseinandersetzen, die in einem solchen Fall auftauchen könnten:

  • Wie organisiert sich ein Krisenstab in einer solchen Situation?

  • Was passiert mit dem Tagesgeschäft?

  • Muss sich der Krisenstab Unterstützung oder allfällige Ressourcen holen?

  • Wie muss reagiert werden, wenn neue Vorkommnisse auftauchen oder sich die Lage verändert?

  • Wie muss die interne und externe Kommunikation geregelt werden?

Wie der Vormittag im Luzerner Kantonsspital Wolhusen ablief und wovon die Studierenden profitierten – ein Teil des Kommunikationsteams der HWZ begleitete die Studiengruppe.

Erfolgreiche erste Durchführung des CAS Business Protection HWZ

Chris Eckert, Studiengangsleiter, zeigt sich erfreut über die erste Durchführung des CAS Business Protection HWZ. Er ist sich sicher, dass die Teilnehmenden mit dem neu erlangten Wissen, einen wichtigen Beitrag in Sachen Wirtschaftsschutz für ihr Unternehmen leisten können. Dabei bezieht er sich auf ein Zitat von Johann Wolfgang Goethe: «Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.»

Vieles im Risiko- und Schadensbereich von Unternehmen und Organisationen kennt oder erfährt man. Die meisten Verantwortlichen nehmen das so hin, ertragen die riesigen Nachteile und hoffen, dass es nie mehr passiert.
Die Teilnehmenden des CAS haben das Heft in die Hand genommen und sind mit grossem Willen sowie individueller Lebens- und Berufserfahrung im schweizweit ersten CAS zum Thema Wirtschaftsschutz eingestiegen. Das Zusammenbringen der Kompetenzen, die vernetzte Sicht inklusive Überwinden des weitverbreiteten Silo-Denkens in den Organisationen sowie die umfassende Betrachtungsweise haben sie innert wenigen Monaten weiterentwickelt. Mit Stolz freue ich mich für die Teilnehmenden, dass sie in ihren Firmen oder Organisationen tatsächlich etwas übergeordnet Handfestes beitragen und umsetzen können.
Portrait Chris Eckert Hwz

Chris Eckert. Studiengangsleiter CAS Business Protection HWZ