Aktuell | 5. Februar 2020

Vom Bachelor Business Communications Überflieger zum Swiss Pressesprecher

Es war ein magischer Moment, als 2018 Marco Lipp nach vier Jahren Studium die Auszeichnung als bester Student im Bachelor Business Communications und für die beste Bachelorarbeit entgegen nehmen durfte. Doch nicht nur im Studium, sondern auch beruflich läuft es für Marco Lipp hervorragend. Ab April wird er neuer Pressesprecher bei der Swiss – eine Traumstelle für den Flugenthusiasten.

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Marco, du startest Anfang April als Mediensprecher der Swiss. Wie sehr freust du dich auf die neue Herausforderung?

Ich freue mich unglaublich auf den neuen Job, das Team und natürlich auch, wieder ins Umfeld der «Fliegerei» zurückzukehren. Schon als Teenager träumte ich davon, eines Tages Pressesprecher für die (damalige) Swissair zu sein. Nun werde ich in wenigen Wochen Mediensprecher für die Swiss. Da ich bereits von 2008-2012 als Flight Attendant tätig war, verbinde ich wundervolle Erinnerungen mit der Swiss. Ich erhalte sogar meine alte Personalnummer zurück.

Wie kommt diese Liebe zur Fliegerei?

Ich habe mich schon seit jeher für fremde Länder und Kulturen interessiert. Nach meiner Lehre habe ich einen Sprachaufenthalt in Australien gemacht – ab diesem Moment hat mich das Reisefieber gepackt. Nach meiner Rückkehr habe ich für ein paar Monate bei einem Rohstoffhändler gearbeitet, bevor ich gekündigt und als Flight Attendant die Luft der weiten Welt schnuppern konnte. Für mich war diese Zeit eine wertvolle Erfahrung, die mein Leben und meine Persönlichkeit bis heute geprägt hat. Und wer einmal über den Wolken gearbeitet hat, dessen Herz schlägt bei Sicht eines Flugzeuges am Abendhimmel immer ein bisschen höher.

Vorher warst du sieben Jahre bei der Swiss Re Group unter anderem in den Bereichen Media Relations, Interne & Leadership Kommunikation sowie Social Media und auch im HR tätig. In dieser Zeit hast du parallel den Bachelor in Business Communications absolviert. Wie anspruchsvoll war es, Arbeit und Studium zu vereinen?

Ich hatte das Glück, dass ich während meiner Studienzeit 60% arbeiten konnte und von der Swiss Re in Bezug auf Flexibilität sehr unterstützt wurde. Deshalb bewundere ich meine Mitstudierenden, die ein höheres Arbeitspensum hatten, bis heute sehr. Aber ich glaube, unabhängig vom Pensum ist Organisation und Time Management von grosser Wichtigkeit. Ich habe immer früh mit dem Schreiben von Zusammenfassungen und Lernen angefangen und bin somit kaum in Zeitdruck geraten. Auch haben wir die Zusammenfassungen oft untereinander geteilt und uns bei den Gruppenarbeiten auf die Stärken der Teammitglieder konzentriert. Die Freizeit habe ich bewusst genutzt, um mich zum Beispiel mit Yoga/Meditation zu regenerieren oder mit Familie und Freunden Zeit zu verbringen. Somit hatte ich für mich eine gute Balance zwischen Freizeit, Arbeit und Studium gefunden.

Wie viel Inhalte vom Studium konntest du in deinen Berufsalltag jeweils mitnehmen?

Sehr viele Elemente des Studiums kann ich täglich in meinen Berufsalltag integrieren. Bei meiner jetzigen Tätigkeit bei der Swiss Re erstelle ich viele Kommunikationskonzepte, die ich anschliessend umsetze und die anhand verschiedener KPIs gemessen werden. Auch als Swiss-Mediensprecher werden mir die erlernten Grundlagen des Studiums weiterhin von grossem Nutzen sein, wie zum Beispiel das Verfassen von Medienmitteilungen, Auftrittskompetenz und Krisenkommunikation. Durch die unzähligen Präsentationen an der HWZ fühle ich mich auch sicher genug, vor der Kamera ein Statement abzugeben.

Du warst 2018 Jahrgangsbester und hast zudem die beste Bachelorarbeit mit der Note 6.0 geschrieben. Woher kommt dieses Engagement? 

Einen Tag vor der Immatrikulation habe ich mir als Ziel gesetzt, dass ich die Fraumünsterkirche nach vier Jahren Studium mit dem besten Abschluss oder mit der besten Bachelorarbeit verlassen werde. Dies, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht genau wusste, was auf mich zukommt. Es war deshalb eher als leicht ironischer Ansporn für eine doch recht lange Studienzeit gedacht. Dass ich beides erreichen würde, erstaunte letztendlich auch mich selbst. Der Moment der Standing Ovation in der Fraumünsterkirche ist immer noch einer der schönsten Momente meines Lebens, den ich nie vergessen werde.

Ich glaube zudem, dass ich das berufsbegleitende Studium ernster genommen habe, als zum Beispiel die Berufsmatura. Denn hierbei war mir bewusst, dass ich Geld und Zeit investiere und sogleich während vier Jahren auf einiges verzichten muss. Und schlussendlich zahlt sich nun mein Engagement mit dem neuen Job aus.

Hast du hier Tipps für aktuelle und zukünftige Bachelor Studierende, wie sie Studium und Arbeit ideal vereinen können?

Was alle raten würden: Schreibt die Zusammenfassung nicht am letzten Tag, sucht ein Bachelorthema, das euch wirklich interessiert und organisiert euch vor allem bei den Gruppenarbeiten gut. Und obwohl es eine lange und teilweise anstrengende Zeit ist, solltet ihr das Privatleben dennoch nicht vernachlässigen. Wenn ihr euch mit den Fächern genug früh beschäftigt, liegt auch mal ein «lazy day» drin. Vergesst nicht: wir waren in der gleichen Situation und haben es auch geschafft.

Wir haben bei ehemaligen Dozierenden von dir nachgefragt. Dabei wurdest du als intelligent, gewinnbringend und motivierend beschrieben. Woher kommt diese positive Art, mit der du an alles rangehst?

Wow, das freut mich sehr, zu hören. Ich glaube das kommt davon, weil ich dem Leben ohne grosse Vorurteile entgegen trete. Ich möchte mir immer zuerst selbst ein Bild machen und so viel wie möglich ausprobieren. Deshalb mag ich mein Leben, weil es so breit gefächert ist – von allem ein bisschen.

Du bist nun schon bald zwei Jahre fertig mit deinen Studium. Überlegst du dir schon, welche Weiterbildung du machen könntest?

Momentan geniesse ich meine freie Zeit und verbringe die Wochenenden mit Reisen, Freunden oder auch mal einem Netflix-Abend. Aber ich bin mir sicher, dass ich irgendwann in Zukunft eine Weiterbildung in Angriff nehmen werde. Dank CAS und MAS gibt es tolle Optionen, die sich auch weiterhin mit dem Beruf vereinbaren lassen. Und wer weiss, vielleicht werde ich irgendwann wieder an die Lagerstrasse 5 zurückkehren, den Kurs auf der Anzeigetafel suchen und anschliessend mit meinem Kaffee in der Hand minutenlang auf den Aufzug warten.