Event | 11. April 2022

HWZ Empowers: Gestärkt und selbstbewusst in die Zukunft

Am Donnerstag, 7. April 2022, fand HWZ Empowers unter dem Motto «Me, Myself and I» statt. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten in den drei Breakout-Sessions von Stefanie Céline Fehr, Karin Jeker Weber und Hugo Bigi was es bedeutet, sich ein strategisches Netzwerk aufzubauen, weshalb Personal Branding nichts mit übertriebener Selbstdarstellung zu tun hat und wie der wirkungsvolle Auftritt gelingt.

Titelbild Hwz Empowers

Bild: Anja Wurm

Unsere Veranstaltungsreihe HWZ Empowers, die sich an Frauen richtet, die weiterkommen möchten, und Männer, die sich für Gleichstellung einsetzen, fokussierte sich in der 7. Ausgabe auf das Thema «Me, Myself and I». Rund 100 Frauen und Männer arbeiteten an der Nachmittagsveranstaltung vom 7. April gezielt an sich selber: Sie lernten, wie sie in Zukunft selbstbewusst(er) auftreten und überzeugend wirken und wie sie ein unterstützendes Netzwerk aufbauen. Wie üblich bei den Veranstaltungen von HWZ Empowers wurde der Apéro genutzt, um sich aktiv auszutauschen, ein Netzwerk aufzubauen oder sogar Freundschaften zu schliessen. Joel Mattle, Teilnehmer der Veranstaltung, hat im Nachgang an die Veranstaltung diese wunderbare visuelle Zusammenfassung erstellt:

Illustration: Joël Mattle

Illustration: Joël Mattle

Ein Ziel, ein Netzwerk

«Netzwerken ist lernbar und dafür muss man nicht extrovertiert sein. Introvertierte Personen können sehr gut zuhören und das ist beim Netzwerken sehr zentral», so Stefanie Fehr, Co-Gründerin des Karriereförderprogramms womenmatter/s, die sich selber als introvertierte Person einstuft.

Wer unter strategischem Netzwerken belangloses Plaudern an Apéros versteht, liegt falsch. Strategisch Netzwerken bedeutet, dass man sich systematisch ein Netzwerk aufbaut, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Für jedes Ziel braucht es ein Netzwerk. Kommt ein neues Ziel dazu, baut man das nächste Netzwerk drumherum auf.

Ein Netzwerk müsse vielfältig sein. Dabei spricht man in der Regel von drei Netzwerk-Typen:

  • «Taker»: Nehmen mehr und geben selten etwas zurück

  • «Matcher»: Geben, wenn auch du gibst; Geben und Nehmen ist im Gleichgewicht

  • «Giver»: Geben und erwarten nichts zurück

Die erfolgreichsten Netzwerker seien «Giver». Sie besitzen die grössten Netzwerke und agieren als ehrliche Unterstützer:innen für andere. So tragen sie zum beruflichen Erfolg von anderen bei. Erfolgreiche «Giver» wissen aber auch intuitiv, wann sie ausgebeutet werden und sind somit fähig, gegebenenfalls auf Beziehungen zu verzichten.

Mit dem richtigen Boardroom zum Ziel

Hat man sich ein Ziel gesetzt, dass man in naher Zukunft erreichen will, sucht man sich 6-12 Personen, die einem dabei helfen, das Ziel zu erreichen. Diese Personen müssen verschiedene Rollen einnehmen. Dabei spricht man von folgenden Rollen:

Hwz Empowers Boardroom Netzwerk

Das Personal Boardroom Framework von Zella King und Amanda Scott

Es lohnt sich, sich bewusst Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken, welche Rollen bereits gut besetzt sind und bei welchen man sei Netzwerk künftig noch ausbauen muss.

Mit Persönlichkeit und Klarheit überzeugen

«Personal Branding hat nichts mit übertreibender Selbstdarstellung zu tun», stellt Karin Jeker Weber gleich zu Beginn der Breakout-Session klar. Es gehe im Selbstmarketing darum, den eigenen Auftritt, die Bekanntheit und auch das Bild, das andere wahrnehmen, zu steuern. Personal Branding hat viel Einfluss auf den beruflichen Erfolg. Dabei sollte man sich bewusst sein, mit Persönlichkeit und Klarheit zu überzeugen. Doch wie baut man die Persönlichkeitsmarke auf? Karin Jeker Weber:

Alles was man braucht, ist bereits vorhanden: Persönlichkeitszüge, Charakter, Verhaltenstreiber, Erfahrungen, Werte, Überzeugungen, Kompetenzen und Fähigkeiten. Die Herausforderung am Ende ist es, herauszufinden: Was macht mich wirklich einzigartig?
 Karin Jeker Weber

Um die eigene Marke aufzubauen, ist es wichtig, dass man sich mit verschiedenen Fragen auseinandersetzt. Unter anderem hilft es, folgende Fragen zu beantworten:

  • Was begeistert mich an meiner aktuellen Tätigkeit?

  • Welche Rolle erfüllt mich mit grosser Zufriedenheit?

  • Was an meinem Job macht mir keine Freude und warum?

  • Was bedeutet für mich Erfolg?

  • Wie fühlt sich Erfolg für mich?

  • Welche Menschen haben mich in meinem Leben besonders geprägt?

Sobald man daraus die Markenidentität hergeleitet hat, geht es um die Steuerung der Markenwahrnehmung und erst dann um die bewusste Markenpositionierung.

Damit es gelingt, eine starke und authentische Persönlichkeitsmarke aufzubauen, darf laut Karin Jeker Weber nicht vergessen werden:

Be powerful. Know your brand identity. Get your message right.

Vom Vortrag zum Beitrag

Ganz nach dem Zitat von Johann Wolfang Goethe: «Erfolg hat drei Buchstaben: TUN» baute Hugo Bigi einen Leitfaden zum authentischen Auftritt, indem er mit vier Buchstabenformeln arbeitet.

Für die Basis eines Auftritts steht die Formel FEW

FEW = Fokus, Energie, Wille

Anhand von Videobeispielen zeige Hugo Bigi auf, was Beispielsweise die «richtige» Dosierung der Energie ist und wie diese wahrgenommen wird. Ausserdem zeigte er auf, wie wichtig es ist, mit der richtigen Einstellung den Auftritt anzupacken:

Weniger müssen, mehr wollen.

Die zweite Formel umschreibt die Ingredienzen für einen bewussten, erfolgreichen Auftritt.

EPL = Ethos, Pathos, Logos

Bei diesen Säulen geht es um die Glaubwürdigkeit und Vernunft bei den Inhalten, aber auch um die Überzeugung der eigenen Inhalte beim Auftritt.

Mit der dritten Formel PAK gab er den Teilnehmenden eine einfache Anleitung an die Hand, wie sie ihre Schlüsselbotschaft glaubhaft übermitteln und dies nur anhand von 5 Sätzen.

PAK = Position, Argumentation, Konklusion 

Jede Schlüsselbotschaft startet mit der eigenen Positionierung, also einem Einstiegssatz, der klar aufzeigt, was das Anliegen ist. Danach kommt der Teil der Argumentation. Diese sollte ungefähr drei Sätze umfassen. Zum Schluss wird nochmals Bezug zum Einstiegssatz genommen und die Botschaft konkludiert.

Die letzte Formel, die Bigi den Teilnehmenden auf den Weg gab, war die ABC-Formel. Mit dieser Formel können die Teilnehmenden Brücken schlagen, wenn ihr Kernthema bei einem Meeting nicht angesprochen wird. Dabei steht A für die Antwort auf eine gestellte Frage, mit dem B baut man die Brücke zu seinen eigenen Kernpunkten und C ist im Anschluss das Controlling im Gespräch, damit das Fundament, welches mit der Brücke geschaffen wird, auch weiter gestärkt wird.