Event | 27. September 2021
Am Donnerstag, 23. September 2021, fand endlich wieder ein physisches HWZ Empowers statt. Der Fokus lag bei dieser Ausgabe auf dem Thema Selbstständigkeit. So fanden sich viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Publikum, die sich entweder erst kürzlich selbständig gemacht haben oder diejenigen, die mit dem Gedanken der Selbstständigkeit spielen.
Bild: Anja Wurm
Am HWZ Empowers vom letzten Donnerstag tauschten sich rund 40 Personen über das Thema Selbstständigkeit aus. Das Publikum war überschaulich, aber davon liessen sich weder die Speaker:innen noch die Teilnehmenden beirren. Im Gegenteil: Sie konnten in den Breakout-Sessions noch viel mehr vom Wissen und Austausch mit den Expert:innen profitieren.
Nadine Caprez, langjährige Unternehmerin, Start-up-Beraterin & Verwaltungsrätin, machte von Anfang an klar:
Anhand ihrer ersten beruflichen Erfahrungen zeigte sie auf, dass Dinge einfach gemacht werden müssen und dass in ausserordentlichen Situationen ein «Blöff» helfen kann, Sachen, die unlöslich erscheinen, wieder gerade zu biegen. Schnell war klar, dass sie eine Macherin ist, die Chancen packt und nicht zögert, aber immer mit kalkuliertem Risiko. Nadine ist unter anderem Co-Geschäftsführerin von «GO! Mikrokredit», eine Non-Profit-Organisation, die Selbstständige berät und finanziell unterstützt. Herzblut sei eine wichtige Zutat, damit die Arbeit auch mit Erfolg belohnt wird, so Nadine.
Roger Hämmerli gründete 2019 den digital Content Newsroom «Andy Was Right» und ist seit Jahren auf Social Media zuhause. Mit seinem digitalen Content Newsroom unterstützt er Firmen beim Auf- oder Ausbau der Kanäle. Umso mehr überraschte er mit der Startaussage: «Nutzt Social Media nur, wenn euer Business läuft». Oft verbringen Entrepreneurs viel Zeit damit, sich den nächsten Post auszudenken, statt die Zeit in den Aufbau des Kerngeschäfts zu investieren. Und wenn Social Media dann: «Pick your road». Wählt die Plattform, die am besten passt. In seiner Breakout-Session konzentrierte er sich auf Instagram und LinkedIn. Beide Plattformen eignen sich aktuell für Entrepreneurs. Instagram, weil diese Plattform breit aufgestellt ist: Von Posts über Storys bis Videoformate ist alles möglich. LinkedIn hat bei den Nutzer:innen die höchste Verweildauer und ist ein gutes Schaufenster. Aber Achtung! Authentizität und Simplizität beim Erstellen der Inhalte ist das oberste Gebot. Zuerst kommt die Idee, dann das Format und zu allerletzt die Qualität. Ein Handyvideo mit authentischer Aussage muss keine Superqualität haben. Die Botschaft zählt. Für Start-ups und Entrepreneurs gilt: Dokumentiere deine Story, erzähle die Probleme und Herausforderungen, frage nach Ratschlägen und zeige dich. So gewinnst du die Herzen und sicher einiges an Rückhalt auf Social Media.
Die Master Business Innovation Absolventin, Julia Borger, war nach dem CAS Next Generation Leadership HWZ so inspiriert, dass sie eine Teil-Selbstständigkeit in Betracht zieht. In ihrer Breakout-Session zeigte sie auf, wie wir Stress auf der körperlichen Ebene begegnen können: Gesunde Ernährung, Bewegung und Schlafen nach dem eigenen Biorhythmus sind die Grundbausteine für ein stressreduziertes Leben und somit mehr Energie. Wichtig dabei ist, dass man merkt, was einem guttut und was nicht. Beispielsweise heisst es nicht, dass Yoga oder Meditation für alle stressreduzierend wirkt. «Das Praktizieren-Müssen» kann für einige auch Stress verursachen. Selbstwahrnehmung und Selbstbeobachtung sind zwei essenzielle Faktoren, um zu erkennen, wie man sich selbst am besten Sorge trägt. Auf unmittelbaren Stress, wie vor einem Referat, reagiert man am besten mit tiefer Atmung (3x Ein-/Ausatmen). Es signalisiert dem Körper Entwarnung und lässt den Körper aus der Bedrohungshaltung ausbrechen. Jede Person hat auch gewisse Trigger, die Stress auslösen wie Versagensängste. Diese Trigger zu identifizieren und sich deren bewusst zu sein, hilft diese nach und nach zu entschärfen. Eine befriedigende Work-Life-Balance kann man auch erzielen, indem man sich bewusst ist, was Zeit bedeutet.
Die Balance zwischen TUN und SEIN sollte – wenn möglich – ausgeglichen sein. Interessanter Fakt: Netflix schauen, lesen oder Podcast hören, gehört nicht auf die Waagschale SEIN.
Auch ein wichtiger Punkt aus der Breakout-Session mit Julia: Wenn wir zu etwas «Ja» sagen, sagen wir gleichzeitig auch immer zu etwas «Nein». Eine Aussage, die vielen bewusst war, aber trotzdem zum Nachdenken anregte.
Illustration: Julia Borger
Die Finanzplanerin von der Swiss Life, Stephanie Bosshard, ging in ihrer Breakout-Session auf die finanziellen Entscheide ein, die bei der Selbstständigkeit als Einzelunternehmen getätigt werden müssen. Anhand von Rechnungsbeispielen zeigte sie eindrücklich auf, was passiert, wenn die Vorsorge vernachlässigt wird und dass sich früh sparen im Alter enorm auszahlt. Neben der Vorsorge ist die Risikoabsicherung ein wichtiges Thema bei einer Selbstständigkeit. Krankentaggeld, Unfallversicherung und Invalidität ist ohne spezielle Vorkehrungen gar nicht oder nur minimal abgesichert. Folglich ist es wichtig, sich bereits zu Beginn der Selbstständigkeit Gedanken zu machen, welche Risiken man zwingend versichern muss.
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