Kaffeepause mit Urs Bucher

Urs, welches Fach unterrichtest du an der HWZ?

Ich unterrichte das Modul TEDxHWZ im Executive MBA Digital Leadership HWZ.

Was möchtest du den Studierenden mitgeben?

Unser Ziel ist es, die Studierenden aus ihrer Komfortzone herauszubewegen. Sie müssen in diesem Modul einige Dinge tun, die sie nicht oft und gerne machen. Gleichzeitig möchten wir ihre Begeisterung für die Welt von TEDx wecken und ihren Horizont erweitern. 

Wie kam es dazu, dass du dieses Modul unterrichtest?

Ich war 2010 einer der Mitgründer von TEDx Zürich und bin dadurch seit 13 Jahren sehr gut in dieser Szene vernetzt.

Was ist dein Lieblingspraxisbeispiel?

Was für mich am spannendsten ist und was wir im Laufe der drei Durchführungen feststellen konnten, ist die Entwicklung der Studierenden in Bezug auf das Präsentieren auf Englisch vor einem Publikum und vor Fernsehkameras. Dort sehen wir jeweils eine enorme Entwicklung.

Wie oft üben die Studierenden das Präsentieren für ihre TED Talks?

Seit Beginn des Studiengangs haben wir die Trainingszeiten kontinuierlich erhöht und mittlerweile erhalten alle Studierenden der Gruppe zwei volle Tage Präsentationstraining von einem Profi. Diejenigen, die für den finalen live TED Talk ausgewählt werden, haben zusätzlich auch noch individuelle Trainings mit Kiki Mäder.

Wie ist der Auswahlprozess für die Studierenden, die im Rahmen der TEDxHWZ-Veranstaltung eine Präsentation halten werden?

Es gibt einen sogenannten Pitch Day in einem TV-Studio unter Live-Bedingungen, bei dem sie eine fünfminütige Präsentation halten. Die fünf Studierenden, die am meisten überzeugen, werden für TEDxHWZ ausgewählt. 

Was ist dir wichtiger: Theorie oder Praxis?

Da mein Modul nur aus Praxis besteht, ist es relativ klar: Praxis! Dinge üben, Dinge selber machen und gemeinsam als Studiengruppe den Anlass von A-Z organisieren – das einmal erleben und die Ärmel hochzukrempeln, ist sehr wertvoll.

Mit was beschäftigst du dich, wenn du nicht unterrichtest?

Ich arbeite im Marketing eines weltweit agierenden IT-Dienstleisters, das digitales Marketing für Grosskunden designt, entwickelt und betreibt.

Kommst du ursprünglich aus dem Bereich Marketing?

Nein, ich habe in den 80er-Jahren angefangen zu programmieren und war dann in der IT tätig. In den 90er bin ich dann aber ziemlich schnell ins Marketing gewechselt.

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Ich engagiere mich als Berater bei einem Ticketing-Start-up, bei einer Non-Profitorganisation gegen Foodwaste und ich habe Familie, esse und koche gerne und geniesse das Leben.

Könntest du dir vorstellen, eine Zeit lang im Ausland zu leben?

Diesen Frühling nahmen meine Frau und ich eine Auszeit und waren fünf Wochen in Buenos Aires, was sehr schön war. Ich könnte mir vorstellen, für eine begrenzte Zeit dort zu leben im Wissen, dass wir jederzeit zurückkommen könnten.

Was ist für dich die beste Erfindung?

Der Computer kommt dem ziemlich nah.

Hast du ein Guilty Pleasure?

Spielsachen, wie beispielsweise die Uhr, die ich trage (A. d. R.: Blancpain X Swatch). Gutes Essen, gutes Trinken und technische Gadgets.

Also keine Mainstream-Anlage von Sonos zu Hause?

Doch (lacht). Aber wir haben auch noch eine «richtige» Stereoanlage.

Hast du ein heimliches Talent?

Ich wünschte, ich hätte eins. Singen unter der Dusche ist es definitiv nicht, das wurde mir von Familienangehörigen bestätigt.

Als Kind wollte ich ...

... Koch werden. Bei der Schnupperlehre fand ich aber heraus, dass ich dann arbeiten muss, wenn alle anderen freihaben. Auch dass der Umgangston in der Küche ziemlich rau ist und dass ab und zu Küchenutensilien durch die Gegend fliegen können, fand ich nicht so toll – deshalb habe ich mich für das KV entschieden. :-)

Welchen Rat würdest du deinem 20-jährigen «Ich» geben?

Frecher sein.

Wie feierst du deine Geburtstage?

Ausschweifend. :-) Essen und Trinken spielen dabei eine grosse Rolle!

Mit welchen 5 Personen würdest du gerne Nachtessen?

Anthony Bourdain (Starkoch und Autor vom Buch «Geständnisse eines Küchenchefs»), Bill Gates, Chris Anderson, Zizi Hattab (Besitzerin des ersten veganen Restaurants in Zürich, dem Kle).

Wem hast du zuletzt ein Kompliment gemacht? Wofür?

Unserer Tochter letzten Sonntag, als wir mit dem «L» auf dem Auto herumgefahren sind und sie es schaffte, in unserer Tiefgarage in den schwierigen Parkplatz zu parkieren.

Hast du ein Lebensprinzip? 

Man sollte nie vergessen Spass zu haben, denn das Leben ist ernst genug.

Wofür bist du dankbar?

Dass wir gesund und glücklich sind und hier in diesem wunderbaren Paradies leben dürfen.

Was steht bei dir immer im Kühlschrank?

Relativ viel (lacht): Sojasauce, Reisessig, Flasche Weisswein, eine Flasche Champagner und Gemüse.

Was zeichnet die Schweizer Wirtschaft für dich aus?

Trotz der nachgesagten Langeweile und Langsamkeit – Innovation und der Wille, etwas zu leisten und Dinge fertigzumachen.

Was würdest du an der HWZ einführen?

Besseren Kaffee.

Welchen Event sollten sich die Leser:innen nicht entgehen lassen?

Am 25. November ist TEDxHWZ – unbedingt anmelden!

Weiteres aus der Serie der Kaffeepause

• HWZ Kaffeepause mit Thomas Frehner

• HWZ Kaffeepause mit Céline Fontanive

• HWZ Kaffeepause mit Martin Meyer

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• HWZ Kaffeepause mit Gert Christen