Aktuell | 19. September 2023
Nicole Pfammatter ist seit einem Jahr CEO von Hotelplan Schweiz. Zusammen mit Marc Gläser, CEO von Stöckli Ski, steht sie am 27. September 2023 auf der Bühne des Inspire! Markenführungstalks der HWZ. Im Interview mit Persönlich, erzählt sie mehr über sich und aktuelle Herausforderungen im Marketing.
Dieser Artikel erschien im als Erstausgabe im Persönlich 08/09. Es handelt sich hierbei um eine 2. Publikation.
Frau Pfammatter, Sie sind seit rund einem Jahr CEO von Hotelplan Schweiz. Welches waren zu Beginn die grössten Herausforderungen?
Ein Thema, das mich – wie viele andere auch – sehr beschäftigt, ist der Fachkräftemangel. Zusätzlich zur eigenen Ausbildung von Reisefachverkäufer:innen und Reisefachverkäufern haben wir im letzten Herbst ein Quereinsteiger:innenprogramm lanciert. Ausserdem haben wir Workation eingeführt – unsere Mitarbeitenden können bis zu dreissig Tage pro Jahr im Ausland arbeiten – und unsere Fringe-Benefits erweitert, zum Beispiel mit attraktiven Reisevergünstigungen. Gleichzeitig haben uns die Waldbrände in diesem Sommer stark gefordert. Dank des grossen Einsatzes unserer Reiseberaterinnen und Reiseberater, unserer 24/7-Hotline und unserer Agenten vor Ort konnten wir unsere Kundinnen und Kunden auch in dieser Situation gut betreuen und einen umfassenden Service gewährleisten.
Was möchte Hotelplan bei den Kunden erreichen? Welche Rolle spielen dabei die verschiedenen Marken Hotelplan, travelhouse, Migros Ferien und tourisme pour tous?
Hotelplan steht für persönlichen Service, für hochwertige und individuelle Ferien, bei denen sich unsere Kundinnen und Kunden verwöhnen lassen können und um nichts kümmern müssen. Wer das Abenteuer auf unbekannten Pfaden sucht, ist bei travelhouse in der Deutschschweiz und tourisme pour tous in der Romandie an der richtigen Adresse. Denn hier setzen wir auf besondere Reiseerlebnisse durch massgeschneiderte Individualreisen und längere Aufenthalte in einer Region. Und schliesslich bietet Migros Ferien preiswerte Pauschalreisen für Kundinnen und Kunden, die bequem online buchen möchten.
Welche sozialen Medien nutzen Sie in der Markenführung, und welche Rollen spielen die verschiedenen Plattformen?
Wir ermöglichen unseren Kundinnen und Kunden wunderbare Reiseerlebnisse – und das wollen wir auch auf unseren Social-Media Plattformen vermitteln. Auf den Facebook-, Instagram- und Youtube-Kanälen unserer Marken findet unsere Community Inspiration für ihre Reisen und konkrete Tipps für die Reiseplanung. Darüber hinaus möchten wir natürlich auch das Engagement stärken und im direkten Austausch mit unserer Community stehen. Linkedin spielt für Hotelplan Suisse insgesamt eine wichtige Rolle im Employer-Branding sowie für die Verbreitung von News aus unserem Unternehmen.
Welches Markenerlebnis oder welche Kampagnen der letzten Jahre war aus Ihrer Sicht das oder die erfolgreichste?
Die Pandemie hat die Markenarbeit stark geprägt. Anstatt auf klassische Werbekampagnen zu setzen, sind wir flexibel auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden eingegangen. Ein Beispiel ist, wie wir auf die Unsicherheit rund ums Reisen reagiert haben: Damit unsere Kundinnen und Kunden trotz der sich verändernden pandemischen Lage ganz entspannt und flexibel ihre Ferien buchen konnten, haben wir kurzfristig das Rundum-sorglos-Paket entwickelt und kommuniziert. Dies kam sehr gut an.
Wie sehr sind Nachhaltigkeit und die Wahrnehmung sozialer Verantwortung heute noch zur Profilierung geeignet oder schon erforderliche Hygienefaktoren?
Es ist uns sehr wichtig, unsere soziale Verantwortung wahrzunehmen. Gleichzeitig erwarten auch unsere Anspruchsgruppen, dass wir handeln. Und nicht zuletzt haben wir ein wirtschaftliches Interesse, Lösungen zu finden: Eine intakte Umwelt bildet die Grundlage für intakte sozioökonomische Systeme und ist damit unerlässlich für das Reisen. Nachhaltigkeit in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht ist daher ein integraler Bestandteil unserer Strategie, und wir setzen uns täglich dafür ein, Reisen nachhaltiger zu gestalten. Wir bauen unser nachhaltiges Angebot kontinuierlich aus und waren beispielsweise der erste Reiseveranstalter, der in Zusammenarbeit mit Swiss Sustainable Aviation Fuel (SAF) angeboten hat. Unsere Reiseunterlagen sind grundsätzlich digital. Werden sie in gedruckter Form gewünscht, fliesst die Gebühr dafür in Projekte wie die Ferienhilfe Schweiz oder Schweizer Bergwaldprojekte. Zudem investieren wir viel in die Weiterbildung unserer Mitarbeitenden zum Thema nachhaltiges Reisen; auch, damit sie unsere Kundinnen und Kunden sensibel und sachkundig hierzu beraten können.
Wo sehen Sie die Reisebranche und Reiseanbieter in fünf Jahren?
Grundsätzlich wird sich das Reisen nicht ändern. Neue Länder und Kulturen kennenzulernen, ist fast schon ein Urtrieb von uns Menschen. Aber Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Wir werden die Verknüpfung von Online- und Offline-Kundenerlebnissen in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Zudem wollen wir mit technologischen Lösungen und künstlicher Intelligenz Wissen effizient und schnell untereinander teilen und auch unseren Kundinnen und Kunden zur Verfügung stellen – damit auch sie noch stärker vom Wissensschatz und den Geheimtipps unserer 370 Mitarbeitenden im Vertrieb profitieren können.
Und zu guter Letzt: Welches sind Ihre persönlichen Lieblingsdestinationen?
Griechenland ist meine absolute Lieblingsdestination. Vor allem die kleinen Inseln der Kykladen haben es mir angetan. Mein persönlicher Geheimtipp: Sifnos! Malerische Dörfer, ausgezeichnetes Essen und vor allem eine ganz entspannte Atmosphäre – ich kann es nur empfehlen.
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