Forschung | 7. Mai 2020

Der ideale Transfer zwischen Forschung und Praxis

Wie hat sich die Kommunikation des CEOs gegenüber Mitarbeitenden verändert? Dieser Frage gingen Dr. Andreas Jäggi, HWZ Dozent und Geschäftsführer von Perikom, Fachverein für Personalmanagement und Interne Kommunikation, und Dr. Claude Meier, Leiter der Fachstelle für Wissenschaftsmethodik HWZ, gemeinsam nach. Während Jäggi vor allem für die Kontakte zur Praxis zuständig war, konnte Meier seine methodischen Fachkompetenzen in die Arbeit einbringen. So entstand nicht nur ein wichtiges Working Paper zur Rolle der CEO Kommunikation in der digitalisierten Arbeitswelt, sondern auch ein Musterbeispiel der Zusammenarbeit zwischen Theorie und Praxis.

Hwz Working Papers Header Meier Jaeggi

Andreas, Claude, wie ist die Zusammenarbeit zwischen euch entstanden?

Claude Meier: Andreas reichte einen Antrag ein beim HWZ Forschungsrat für ein Forschungsprojekt. Dabei haben wir gesehen, dass bei diesem wirklich guten Antrag aus wissenschaftlicher Sicht eine Weiterentwicklung möglich wäre. So bot ich ihm an, ein gemeinsames Projekt daraus zu machen.

Was ist jeweils euer Vorteil von dieser Zusammenarbeit?

Andreas Jäggi: Als Geschäftsführer von Perikom bringt diese Zusammenarbeit unseren jährlichen «Faktencheck» auf ein höheres Level. Ausserdem ist ein externer Sparringpartner gerade in der Kreativitätsphase sehr wertvoll. Diese Zusammenarbeit ist eine Winwin-Situation. Wir können die HWZ mit unseren Kontakten unterstützen, für die Perikom ist die Zusammenarbeit ein Reputationsgewinn.

Claude Meier: Diese Kontakte zur Praxis sind für uns extrem wichtig. Wir haben das methodische Know-how, aber bei jeder Forschung müssen wir immer wieder neue Kontakte aufbauen. Wenn diese, wie hier durch Andreas Jäggi, schon bestehen, dann kann ich mich komplett auf meine Kernkompetenzen konzentrieren, die Methodik, die Interviews, die Umfragen vorbereiten. Alles rund um die Kontakte und die Kommunikation kann ich in Andreas Expertenhände geben.

Das Working Paper ist nun abgeschlossen, aber ihr seid schon am nächsten Schritt, richtig?

Andreas Jäggi: Schon beim Schreiben des Working Papers haben wir uns überlegt, was wir 2020 machen. Wir starteten im Herbst 2019 mit zehn vertieften Interviews zur Transparenz in der CEO Kommunikation. Dafür sind wir durch die Schweiz gereist und haben bei zehn Grossunternehmen Tiefen-Interviews durchgeführt. Zur Zeit startet die nächste Umfrage, diese sollte im Sommer abgeschlossen sein und dann kann das nächste Working Paper entstehen.

Was waren eure Highlights bei der Entstehung und Veröffentlichung dieses Working Papers?

Andreas Jäggi: Für uns Praktiker war die Schnellauswertung der Umfrage, welche wir auch in der Medienmitteilung zusammengefasst haben, sehr spannend. Beispielsweise der Fakt, dass der persönliche Austausch und Videobeiträge in der CEO Kommunikation sehr wichtig sind, aber  Social Media in diesem Bereich noch keine grosse Relevanz hat.

Claude Meier: Wir haben es geschafft, aus dem Working Paper heraus ein neues Paper zu erschaffen, dass für die Präsentation an einer internationalen Konferenz in Venedig angenommen wurde. Aber das grosse Highlight ist sicherlich die Zusammenarbeit mit der Praxis, das Kennenlernen all dieser Kontakte und daraus wieder die Rückführung zur Theorie.