Forschung | 28. September 2020

Digital Leadership führt zu höherer Mitarbeitenden-Motivation

Im Rahmen ihrer Masterthesis des Studiums Executive MBA General Management haben sich die beiden Absolventen Manuel Vögtli und Dennis Brügger mit Führungsprinzipien in der digitalen Welt auseinandergesetzt. Welche Leadership Dimensionen in Zukunft noch relevanter werden und welche Rolle die Hierarchiestufe im Zusammenhang mit Digital Leadership spielt, wurden in ihrer Thesis beleuchtet.

Hwz Digital Leadership Motivation Ma

Die beiden Absolventen befassten sich in ihrer Abschlussarbeit im Executive MBA General Management mit den Forschungsfragen «Bewerten Vorgesetzte und Mitarbeitende den Umsetzungsgrad digitaler Führungsprinzipien anders?» und «wirkt sich ein höherer Grad an digitalen Führungsprinzipen auf die Motivation resp. das Engagement der Mitarbeitenden aus». Die Arbeit wurde aufbauend auf einer HWZ-Studie von Dr. Claude Meier und Dr. Urs Jäckli geschrieben.

Mittels Fragebogen bei ihren Arbeitgebern haben die beiden MBA Absolventen 313 gültige Antworten als Grundlage zur Analyse erhalten. Dabei haben Manuel Vögtli und Dennis Brügger festgestellt, dass die Hierarchiestufe keinen Einfluss auf die übergeordnete Bewertung und Wahrnehmung von Digital Leadership hat.

Bei der zweiten Forschungsfrage konnten sie jedoch einen statistisch signifikanten positiven Zusammenhang aufzeigen. Das heisst, je stärker dem digitalen Zeitalter angemessene Führungsprinzipien angewendet werden, desto höher ist das Engagement und die Motivation der Mitarbeitenden. Dr. Claude Meier, der die Autoren betreute, sagt: «Hier wurde die empirische Existenz eines aktuellen und praxisrelevanten Zusammenhangs gezeigt». Eine höhere Leistungsbereitschaft von Mitarbeitenden hat, so zeigen andere Studien, zudem einen Einfluss auf die Rentabilität und Profitabilität des Unternehmens.

Thesis Dimensionen Digital Leadership

Abbildung: Die zehn Dimensionen von Digital Leadership

Des Weiteren haben die Umfrageergebnisse ein klares Bild bezüglich strategischer Wichtigkeit von Digitalisierung gezeigt. Die meisten Mitarbeitenden stufen die Digitalisierung mit hoher strategischer Wichtigkeit ein, bewerteten aber den Digitalisierungsfortschritt im eigenen Unternehmen als «aufholbedürftig».

Zum Schluss der Masterarbeit gibt es konkrete Handlungsempfehlungen, wie der so wichtige Stand von Digital Leadership gestärkt wird und dadurch auch ein höheres Engagement der Mitarbeitenden erreicht werden kann. Die Autoren empfehlen insbesondere auf die Dimensionen «Agilität», «Kundenfokus» und «interne Zusammenarbeit» zu fokussieren (siehe Abbildung). Der Ausbau gerade dieser Dimensionen der Digital Leadership müsste, laut Thesis, einen direkten Einfluss auf das Engagement und die Motivation von Mitarbeitenden haben.

Fazit für Unternehmen: Um weiterhin wettbewerbsfähig und langfristig profitabel zu sein sollten dem digitalen Zeitalter angemessene Führungskompetenzen gezielt entwickelt werden.

Der Grund für die Wahl des Themas ist gemäss Manuel Vögtli und Dennis Brügger folgender:

Wir leben in einer VUCA-Welt! Ergebnisse unternehmerischer Entscheide können weniger genau vorhergesagt werden und immer öfter gibt es neue, schwierig zu beurteilende und sich dynamisch verändernde Situationen: digitale Kunden erwarten Flexibilität, Industriegrenzen verschwimmen und Kompetenzen haben eine geringere Halbwertszeit. Etablierte und langjährig bewährte Führungsprinzipien gelten unter diesen Voraussetzungen teilweise nicht mehr. Wie soll in einer zunehmenden digitalen Welt geführt werden und was sind die Erwartungen der Mitarbeitenden diesbezüglich? Diese Frage interessierte uns ganz besonders!
Dennis Brügger Hwz

Dennis Brügger

Dennis Brügger, Head of Systems & Platforms Integration bei Swisscom hat 2020 den Executive MBA General Management HWZ abgeschlossen.

Manuel Vögtli Hwz

Manuel Vögtli

Manuel Vögtli, Head of Project Managment bei RUAG Aerostructures hat 2020 den Executive MBA General Management HWZ abgeschlossen.