Aktuell | 2. Mai 2024

Digitale Selbstverteidigung

Sind Ihre Passwörter sicher? Wie ist Ihr Handy geschützt und welchen Browser nutzen Sie zum Suchen? Im Rahmen der Ausstellung «Privatsphäre – geschützt, geteilt, verkauft», erstellte Sarah Genner, Studiengangsleiterin CAS New Work HWZ und Dozentin im CAS Digital Ethics HWZ, eine Zusammenfassung für Privatpersonen, wie sie ihre digitale Sicherheit verbessern können.

Digitale Selbstverteidigung

«Vielfältige Video-Statements» aus der Ausstellung «Privatsphäre – geschützt, geteilt, verkauft»

1. Passwörter

Ein gutes Passwort besteht aus einer grossen und zufälligen Anzahl von Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Für jede Anwendung sollte ein individuelles Passwort verwendet werden. Dafür kann eine Passwort-Manager-Software hilfreich sein.

2. Smartphone-Sicherheit

Regelmässige Software-Updates, ungenutzte Apps deaktivieren sowie ein Code und die automatische Gerätesperre helfen, das Handy zu schützen.

Für Online Banking oder andere sensible Transaktionen sollten keine öffentlichen Netzwerke genutzt werden. Ortungsdienste, Bluetooth und WLAN nur aktivieren, wenn sie genutzt werden, ausserdem sollte man den Zugriff einzelner Apps auf Kamera- und Bewegungsdaten regelmässig checken.

Wichtig: Bevor man das Gerät entsorgt, sorgfältig alle Daten löschen!

3. Sichere Nachrichten und Emails

«Threema» ist eine Schweizer WhatsApp-Alternative mit konsequenter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Ebenso ist «Signal» eine gute Alternative. Whatsapp ist zwar ebenfalls verschlüsselt, allerdings werden Metadaten gespeichert (beispielsweise wer mit wem wann Kontakt hat).

Unter haveibeenpwned.com kann überprüft werden, ob die eigene Adresse schon einmal veröffentlicht wurde. Angaben über Passwörter, Konto- oder Kreditkartennummern oder sonstige Zugangsdaten oder Benutzeridentifikationen sollten nie per Email weitergegeben werden. Bei Emails von unbekannten Absendern sollte man weder Links noch Anhänge anklicken.

Tipp: Unter send.firefox.com können Dateien einfach Ende-zu-Ende verschlüsselt und kostenlos verschickt werden.

4. Surfen und Suche

«Firefox», «Brave», «Red Browser» und «Tor» sind Browser, welche sich dem Datenschutz verschrieben haben. «Ghostery» und «Disconnect» weisen bei Surfen auf versteckte Dienste hin, die im Hintergrund private Daten übermitteln.

Verschiedene Internet-Firmen, darunter auch Alphabet (zu der auch Google, YouTube und Chrome gehören) stehen in Bezug auf Datenschutz in der Kritik. Wer dennoch nicht aufs Googeln verzichten möchte, kann unter myactivity.google.com nachsehen und teilweise auch einschränken, was Google über einem speichert. Alternative Suchmaschinen sind DuckDuckGo und Startpage.com. Anstelle von google und Apple Maps kann man OpenStreetMap, map.geo.admin oder Schweiz Mobil nutzen.

5. Social Media

Wer Instagram, Facebook, etc. nutzt, kommt nicht darum herum, dass nebst selbst gepostetem Inhalt auch Metadaten gesammelt werden. Dennoch sollte man hier unbedingt Datenschutz und Privatsphäre-Einstellungen optimieren.

Redaktion: Dr. Sarah Genner im Rahmen der Ausstellung im Stadthaus «Privatsphäre – geschützt, geteilt, verkauft» (19.9.19–29.2.20) von Stadt Zürich Kultur in Zusammenarbeit mit dem Collegium Helveticum.

Artikel wurde am 2. Mai 2024 aktualisiert.