Campus | 28. Januar 2021

Dozierende im Fokus: Dr. Alexander Schuchter

Im Unterricht sensibilisiert er Studierende für wesentliche Warnsignale, um Unternehmen unter anderem vor empfindlichen Reputationsschäden zu bewahren. In seiner Freizeit wird er von seinen Kindern zu riskanten Kletterübungen angestiftet. Dr. Alexander Schuchter, Dozent im CAS Strategic Finance, erzählt im Interview von seiner Leidenschaft für Forensik und erklärt, weshalb ihn das Fährtenlesen zu seiner Berufung führte.

Hwz Beitragsbild Alexander Schuchter

Seit wann unterrichten Sie an der HWZ?
Seit 2020.

Welches Fach unterrichten Sie und in welchem Studiengang?
Wirtschaftskriminalität im CAS Strategic Finance.

Warum mich mein Fachgebiet begeistert:
Als kleiner Bub war ich bei den Pfadfindern schon vom Fährtenlesen begeistert. Ich lernte sehr früh, dass ein geschultes Auge unvorstellbar viele Muster erkennen kann. Diese Leidenschaft begleitet mich heute in meinem Beruf als Prüfer bei forensischen Untersuchungen. Namhafte Unternehmen beauftragen mich als verlängerten Arm. Immer häufiger werde ich in diesem Zusammenhang gerne auch als Fährtenleser bezeichnet.

Das möchte ich den Studierenden vermitteln:
Ziel ist es, dass sich die Executives ihrer Hauptverantwortung in den Führungspositionen bewusst werden. Zudem möchte ich die Studierenden für wesentliche Warnsignale sensibilisieren. Sie bewahren damit ihre eigenen Unternehmen vor hohen finanziellen Einbussen, empfindlichen Reputationsschäden sowie ernsthaften Haftungsrisiken und schützen letztendlich ihre eigene Karriere.

Das ist für mich typisch HWZ:
Agil, modern und auf dem aktuellsten Stand der Entwicklungen.

Zürich ist für mich …
die Vorstadt von St. Gallen.

In meiner Freizeit ...
beschäftige ich mich weiterhin mit Wirecard und auch mit anderen, weniger öffentlichen Fällen, mit effizienten Mechanismen der forensischen Früherkennung und brandaktuellen, sehr spannenden taktischen Herangehensweisen bei forensischen Untersuchungen. Ebenso in Trab halten mich meine Kinder, die mich mit Zaubertricks überraschen und zu riskanten Kletterübungen anstiften.

Meine Lieblingsjahreszeit:
Am liebsten sind mir die Wechsel unserer Jahreszeiten.

Dieses Buch lese ich gerade:
‹Spy the Lie› von Philip Houston, Michael Floyd, Susan Carnicero und Don Tennant.

Mein nächster Urlaub führt mich nach ...
Malbun in Liechtenstein, Engadin, an den Vierwaldstättersee, vielleicht doch ins Montafon oder ins Verzascatal?

In welchem Land würden Sie gerne eine Zeit lang leben?
Da ich schon einige Jahre in mehreren Ländern leben durfte, habe ich längst wieder meine eigene Heimat schätzen gelernt: die Vierländerregion am Bodensee.

Für mich die beste Erfindung:
Das ist die einfachste Frage: Schoggi us de Schwiiz.

Als Kind wollte ich ...
Berufs-Pfadfinder werden.

Das beschäftigt mich gerade:
Die Planung anstehender forensischer Untersuchungen und womöglich gefälschte Verdachtsmomente und Hinweise, die Untersuchungsauslöser sind.

Nebst meinem Fachgebiet, hege ich eine Schwäche für ...
verschiedene Ausdauersportarten, aktives und passives Investieren. Ausschliesslich ‹long›, wobei ich mit meinem fachlichen Hintergrund vermutlich wesentlich mehr Geld mit ’short› verdienen könnte. Doch geht es mir dabei weniger um Gewinnmaximierung, sondern um integre, soziale, nachhaltige und ökologische Aspekte.

Was ich gar nicht mag:
Kalter Kaffee, obwohl dieser bekanntlich ja schön machen soll.

Wen würden Sie gerne persönlich kennenlernen und eine Diskussion führen?
S.D. Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein und vor allem auch seine Kinder, S.D. Erbprinz Alois und S.D. Prinz Maximilian würde ich sehr gerne zum Kaffee einladen. Dabei hätte ich faszinierende Gesprächsthemen, allen voran vielleicht, wie die Reputation des Finanzplatzes weiterhin gestärkt werden könnte.

Welches war Ihr erster Job?
Jugendbrevet und dann auch Rettungsschwimmer am Bodensee.

Was ist für Sie Erfolg?
Das ist unterschiedlich. Manchmal ist es das gemeinsame Erreichen von Zielen und Erwartungen. Doch kann es auch ein positiver Nebeneffekt oder die nachhaltige Schaffung eines Mehrwerts sein.

Welches war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Einerseits unternehmerisch noch aktiver zu werden und andererseits meine Executive Weiterbildungen als Dozent weiter zu verstärken. Z. B. an der Universität St. Gallen (HSG) sowie im Auftrag von zahlreichen renommierten Unternehmen und Banken. Als Geschäftsleiter der Schuchter Management GmbH arbeite ich dann meist direkt mit Executives aus Interner Revision und Legal & Compliance. Da ist mein ganzes Herzblut investiert und das bereitet mir jeden Tag besonders grosse Freude.

Welches Studium/welche Ausbildung würden Sie heute auswählen?
Mein Betriebswirtschaftsstudium sowie die Promotion an der HSG waren auch rückblickend betrachtet die richtige Entscheidung. Ebenso interessiert hätte mich z. B. forensische Psychiatrie. Das überlasse ich nun gerne meiner Frau, die als Ärztin in der Psychiatrie arbeitet.

Das möchte ich jetzt noch loswerden:
Mein herzlicher Dank geht an Thomas Rautenstrauch und Fabienne Kasser, die mit dem CAS Strategic Finance und weit darüber hinaus ausgezeichnete Arbeit leisten.