Campus | 29. Januar 2020
Früher träumte sie davon, als Flight Attendant die Welt zu bereisen, neue Länder und Kulturen zu entdecken. Heute möchte sie Studierende der HWZ für die Verhaltensökonomie begeistern. Valérie Vuillerat unterrichtet im CAS Digital Leadership, CAS Digital Masterclass und CAS Digital Finance «AI Diversity und Leadership». Was die gebürtige Bernerin in Zürich besonders schätzt und für was sie ihren ersten Lohn ausgab, erzählt sie uns im Interview.
Die Reihe «Dozierende im Fokus» bringt Ihnen die Dozenten und Dozentinnen der HWZ unterhaltsam und ungezwungen näher.
Welches Fach unterrichten Sie?
Diversity als Schlüsselfaktor für den digitalen Wandel
In welchen Studiengängen?
CAS Digital Leadership, Masterclass Digital Leadership, CAS Digital Finance
Seit wann unterrichten Sie an der HWZ?
Seit 2016
Wie kamen Sie zur HWZ?
Ich wurde angefragt, ob ich unterrichten möchte und sagte sofort zu. Obwohl ich wusste, dass es eine riesen Herausforderung sein würde, das Thema zu unterrichten.
Ihr HWZ-Highlight?
Es ist immer wieder bereichernd zu sehen, wie die eher skeptischen Stimmen zu Beginn des Unterrichts sich im Verlaufe der Diskussionen in Interesse umwandeln. Die Dynamik der Klassen sind unterschiedlich und ich nehme immer viel Wertvolles mit in meinen Arbeitsalltag.
Warum mich mein Fachgebiet begeistert:
Die fehlende Vielfalt in der Technologiebranche ist ein schwerwiegendes Thema. Wird Technologie einseitig ausgerichtet, entscheidet sie mitunter auch über Leben und Tod. Bei lebenswichtigen Erfindungen wie dem Airbag, Kunstherzen oder Alltagsgegenständen wie Smartphones ist es demzufolge entscheidend, dass Frauen und Männer gleichermassen Einfluss auf die Entwicklung haben, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden.Indem ich Unternehmen und Teams helfe vielfältiger zu werden, steigt die Innovationskraft, der Umsatz, die Mitarbeitendenzufriedenheit und die Attraktivität neue potentielle Bewerbende zu finden. Gerade Letzteres ist enorm wichtig, um den Fachkräftemangel im digitalen und technischen Berufen zu umgehen.
Das möchte ich den Studierenden vermitteln:
Als künftige digitale Führungskräfte ist es mir ein Anliegen, die Studierende mit der unbewussten Voreingenommenheit (unconscious bias) vertraut zu machen und ihnen bewusst zu machen, dass der Bias die «Diversitäts-Hürde» schlecht hin ist. Den Bias kann man nicht abschalten, aber man kann ihn mit strukturellen- und prozessualen Veränderungen im Unternehmen umgehen. Ich möchte die Studierenden für die Verhaltensökonomie begeistern. Gemeinsam schauen wir uns Bewerbungs- und Beförderungsprozesse an und diskutieren über mögliche Lösungswege, um die Prozesse möglichst objektiv und transparent zu gestalten.
Das ist für mich typisch HWZ:
Ein aufgestelltes, zuvorkommendes und tolles Team.
Ich komme aus
…Bern.
Zürich ist für mich …
365 Tage Ferienfeeling dank dem See und die Nähe zu den Bergen– pulsierendes Stadtleben inmitten von Multikulti und Urbanität– ideal, um als berufstätige Eltern dank Krippe, Tageskindergarten, kurze Wege etc. einen erfüllenden Beruf auszuüben.
In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit …
meinem Sohn, jogge oder fahre mit dem Velo über die Berge.
Meine Lieblingsjahreszeit:
Frühling
Welches ist Ihr Lieblingsbuch?
«Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede» – von Haruki Murakami
Iphone oder Android?
Iphone
Mein nächster Urlaub führt mich …
in die Berge zum Skifahren mit meinem Sohn.
Als Kind wollte ich …
Flight Attendant werden. Ich wollte reisen, neue Länder und Kulturen entdecken und andere Menschen kennenlernen. Dann lernte ich, wie man am Computer animierte Grafiken erstellen kann. Danach wollte ich nichts anderes mehr tun.
Wie sieht die erste Stunde Ihres Tages aus?
Ein- bis zweimal in der Woche mit einer Jogging-Runde der Sihl oder dem See entlang. Ansonsten eher hektisch Frühstücken, Znüni-Box parat machen und meinen Sohn in den Kindergarten bringen.
Nebst meinem Fachgebiet, hege ich eine Schwäche für…
Outdoor-Aktivitäten, einen geselligen Abend mit Freunden und Design-Gegenstände.
Netflix (Streamen) oder TV (linear)?
Netflix
Welches war Ihr erster Job?
Kiosk-Verkäuferin in der Badi als ich 12 Jahre alt war. Mit dem erwirtschafteten Geld kaufte ich mir meine ersten Levis Jeans.
Was ist für Sie Erfolg?
Ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen, indem ich meine Ideen und Visionen umsetzen kann.
Welches war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Vor 11 Jahren meine Zelte in Bern abzubrechen, um nach Zürich zu ziehen.
Welches Studium/welche Ausbildung würden Sie heute auswählen?
Wenn ich nochmals die Wahl hätte, hätte ich mich nach der Matura für ein Studium in Betriebsökonomie entschieden. Aber ich hatte damals keine Lust zu studieren, sondern wollte mein eigenes Geld verdienen. Daher entschied ich mich neben einem Praktikum eine Ausbildung als Multimedia Produzentin zu machen.
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