Podcast | 27. September 2021
Es ist Tatsache: Wir hören, lesen, reden und schreiben den ganzen Tag viel Bullshit. Doch was versteht man eigentlich unter «Bullshit» und wie kann man ihn vermeiden? Diesen Fragen gingen die beiden Kommunikationsexperten Stefan Eggenberger und Stefan Vogler in der neuen Folge von «HWZ on Air: stefanundstefan» nach. Im Gespräch gehen sie auf den Unterschied von «Bullshit» und Fake News ein und suchen die Ursache für Bullshit-Kommunikation. Ausserdem geben sie konkrete Handlungsempfehlungen für Bullshit-freie Kommunikation.
Podcast Stefan & Stefan
Eine Bullshit-Falle, in die viele Unternehmen tappen, sind Trendthemen wie Diversity und Nachhaltigkeit. Denn aktuell kommunizieren viele Unternehmen nicht nur über die eigenen Produkte und Dienstleistungen, sondern auch über gesellschaftliche Themen. Solange dies im weitesten Sinne im Zusammenhang mit ihrem Geschäft steht, ist das richtig und wichtig. Wenn ein Unternehmen Diversity lebt, ist es legitim, mit «Diversity» zu werben. Aber einfach eine Regenbogenfahne vor dem Fabrikgelände zu hissen, kann als reines Lippenbekenntnis verstanden werden, wenn im Rekrutierungsprozess weiterhin nach Geschlechtern und/oder sexueller Orientierung statt Kompetenz selektiert wird. Auch viel Humbug wird bezüglich Nachhaltigkeit verbreitet. Im ökologischen Bereich ist es zur Erhaltung der Glaubwürdigkeit angebracht, das, was kommuniziert wird, mit Fakten zu belegen. Beispielsweise durch Zertifizierungen. Und immer mehr Unternehmen legen Nachhaltigkeitsberichte vor, diese enthalten Fakten und Daten, welche zitiert werden können.
Die Führungskultur einer Organisation wird von der persönlich-individuellen Wert-Haltung der Führungspersonen geprägt. Sie beeinflusst die Kommunikationskultur und das kommunikative Verhalten. Es beginnt immer auf der obersten Ebene einer Organisation, dem Verwaltungs- bzw. Stiftungsrat. Hier liegt deshalb auch ein grosser Einflussfaktor auf die Art und Weise der Kommunikation.
Eine weitere Ursache für Bullshit-Kommunikation kann der vermeintliche Zwang zum Kommunizieren sein. Jedes grössere Unternehmen könnte jeden Tag zu x Themen Stellung beziehen. Das Mittel dagegen ist ein professionelles Themen-Management oder schlicht die Beantwortung der Frage: Was ist für uns und unsere Stakeholder tatsächlich relevant? Und jede Botschaft sollte erst kommuniziert werden, wenn sie in einem institutionalisierten Abstimmungsprozess mindestens von zwei, besser drei Leuten mit gesundem Menschenverstand kritisch gegengelesen wurde.
Mut zum kritischen Hinterfragen, interne Aus- und Weiterbildung, Qualitätsmonitoring der Kommunikation und pluralistischer Medienkonsum. Dies sind nur einige Ansätze, wie Bullshit-Kommunikation vermieden werden kann. Welche konkreten Handlungsempfehlungen Stefan Eggenberger und Stefan Vogler für den Verwaltungsrat, für die Mitarbeitenden, aber auch für die Konsumentinnen und Konsumenten haben, erzählen sie im Podcast «HWZ on Air: stefanundstefan».
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