Aktuell | 2. Februar 2023

«Ein gutes Umfeld und Freude an den Tätigkeiten ist die Basis, um sich zu entfalten.»

Während des Bachelor-Studiums entfachte ihre Begeisterung für Controlling und Corporate Finance und der Beginn einer Karriere im Finanzbereich nahm ihren Anfang. Heute ist sie Mitglied der Geschäftsleitung eines internationalen Konzerns und kann von sich behaupten, das zu tun, was ihr Freude bereitet. Wir sprachen mit Absolventin Martina Dimmler über ihre neue Rolle als Group CFO bei Reichle & De-Massari (R&M), welche Vorteile «Off-the-Job»-Weiterbildungen bringen und ihre Zeit an der HWZ.

Titelbild Martina Dimmler Web

Martina, herzliche Gratulation! Du bist seit dem 1. November des vergangenen Jahres Group CFO bei Reichle & De-Massari (R&M), einem Schweizer Hersteller von Infrastrukturlösungen für Kommunikations- und Datennetze. Das heisst, du gehörst mit diesem Karriereschritt auch gleich neu zur Geschäftsleitung. Du hast vorher bei der Bucherer Gruppe, also in der Uhren- und Schmuckbranche, gearbeitet, wurdest du via Headhunter rekrutiert?

Ja, bei solchen Funktionen ist es üblich, dass ein professioneller Rekrutierungsprozess via Headhunter und Assessment Center erfolgt.

Für dich gab es mit dem Stellenantritt auch gleich einen Branchenwechsel. Was hat dich an der neuen Position in einem ebenfalls global tätigen Unternehmen am meisten gereizt?

Nachdem ich bei Bucherer bereits 80% des CFO-Aufgabenbereiches in meiner Verantwortung hatte, war es für mich an der Zeit, nach 20 Jahren im Bereich Finanzen die Gesamtverantwortung zu übernehmen. Insbesondere das sehr internationale Umfeld und die Komplexität des Geschäftes mit 14 eigenen Produktionsstandorten hat mich gereizt.

Wie hast du dich auf die neue Rolle vorbereitet und worauf freust du dich am meisten? 

Am IMD (International Institute for Management Development) habe ich letzten Frühling den Kurs Transition to Business Leadership absolviert, was wohl die beste Vorbereitung war. Ich freue mich, gemeinsam mit meinen Kolleg:innen die Firma weiter voranzubringen, weiter an der Digitalisierung zu arbeiten und R&M für die nächsten Wachstumsschritte vorzubereiten.

Dein CV ist beeindruckend und wie es scheint, hattest du deine Ziele immer klar vor Augen. Ist dem so? 

Ich erinnere mich zurück an die Zeit, als ich 17 Jahre alt war und mir war schon damals klar, dass ich beruflich weiterkommen möchte. Aber der Weg dahin war nicht immer so klar. Ich habe mich immer wieder hinterfragt, ob ich auf dem richtigen Weg bin und die richtigen Entscheidungen treffe. Meine Arbeitsstellen und Ausbildungsstationen habe ich nach meinen fachlichen und persönlichen Stärken gewählt. Dabei habe ich auch Umwege gemacht, da auch Freude an den Tätigkeiten und genügend Herausforderungen einen hohen Stellenwert hatten. Auch wenn das Umfeld nicht gepasst hat, bin ich meinen Weg weitergegangen.

Ein gutes Umfeld und Freude an den Tätigkeiten ist die Basis, um sich zu entfalten, weiterzuentwickeln und hochstehende Leistungen zu erbringen.
Martina Dimmler

Ich hatte das Glück, dies mehrheitlich bei meinen Herausforderungen vorzufinden. Ich mache heute das, was mir Freude bereitet.

Hast du dich schon immer für Zahlen und die finanziellen Zusammenhänge einer Unternehmung interessiert? 

Ich habe diese Affinität während meiner Teenager Zeit entdeckt, konnte mir aber nie vorstellen, in einer Buchhaltung zu arbeiten. Während des Studiums an der HWZ entdeckte ich dann die Bereiche Controlling und Corporate Finance und so kam ich zu Sulzer und startete meine Finanzkarriere.

Deine Ausbildung an der HWZ liegt schon einige Jahre zurück und trotzdem, der berufsbegleitende Bachelor ist für viele eine prägende Zeit. Was ist dieser besonders in Erinnerung geblieben? 

In dieser Zeit habe ich wohl nur gearbeitet und gelernt. Am besten habe ich die Zeit nach dem Unterricht am Freitagabend in der Bar in Erinnerung. Wir hatten immer gute Gespräche und sind bis Heute in Kontakt geblieben.

Nach deinem Bachelor hast du dich kontinuierlich weitergebildet, teilweise auch im Ausland. Es sieht danach aus, als hättest du «never stop learning» versinnbildlicht. Was ist für dich am wertvollsten bei «Off-the-Job»-Weiterbildungen? 

Neue Perspektiven zu erhalten und diese mit in die Arbeit zu nehmen, ist sehr wertvoll. Auch ergeben sich dadurch gute neue Freundschaften, auf die man immer zurückgreifen kann.