23. Dezember 2025 · Campus

Im Dreiklang: Mensch, Technik und Organisation

2025 war Prof. Dr. Brian Rüegers erstes volles Jahr als Rektor – und eines, das die HWZ spürbar in Bewegung brachte. Zwischen Wachstumskurs, digitalem Fokus und gelebter Nähe zeigt sich: Veränderung entsteht hier nicht durch Standardrezepte, sondern durch gemeinsame Schritte. Warum für Brian nicht ein einzelner grosser Meilenstein zählt, sondern die Summe vieler kleiner – und weshalb der Dreiklang Mensch, Technik und Organisation die HWZ auch 2026 prägen wird.

Brian, dein erstes vollständiges Jahr an der HWZ neigt sich dem Ende zu. Wenn du zurückblickst: Was hat dich 2025 persönlich und beruflich am stärksten geprägt? 

Persönlich haben mich 2025 vor allem die geopolitischen Entwicklungen beschäftigt. Ebenso der spürbare Werteverlust und die Frage, wie wir als Gesellschaft mit Umwelt und Ressourcen umgehen. Ich hoffe, dass 2026 wieder stärker von Vernunft, Dialog und Verantwortung geprägt sein wird. Beruflich begeistert mich, wie sich die Pläne der HWZ realisieren. Besonders motivierend ist, dass wir in den letzten Monaten bereits mehrere neue Stellen schaffen und erfolgreich besetzen konnten. Ich freue mich sehr auf die neuen Mitarbeiter:innen und die Impulse, die sie ins Team bringen.

Gab es etwas, das du in diesem Jahr bewusst losgelassen oder anders angegangen bist, weil du gemerkt hast, dass die neue HWZ andere Prioritäten braucht? 

Die HWZ ist eine einzigartige und ganz besondere Organisation, bei welcher Standardmassnahmen eher nicht funktionieren. Man kann die Zukunft einer Organisation nicht neu bestimmen, ohne die Vergangenheit stark zu berücksichtigen. Alle Mitarbeitende haben geholfen, wertvolle Elemente der HWZ zu bewahren und Neues zuzulassen und entstehen zu lassen. 

2025 war für die HWZ ein Jahr der Veränderung und Weichenstellungen. Welcher Meilenstein war für dich der bedeutendste und weshalb? 

Es war die Summe von unzähligen kleinen Meilensteinen und ein paar grössere. Da gibt es keine Rangliste, weil es alle gebraucht hat, um dorthin zu kommen, wo die HWZ heute steht.  

Daten, Technologie und Digitalisierung sind zentrale Themen an der HWZ. Welche konkreten Schritte wird die HWZ 2026 unternehmen, um sie noch tiefer in Studium, Forschung und Organisation zu integrieren?

Diese Themen stehen bei uns nicht isoliert, sondern werden mindestens gleichwertig mit dem Faktor Mensch gedacht. Deshalb verfolgen wir konsequent den Dreiklang Mensch, Technik und Organisation (MTO). Dieser Ansatz wird 2026 weiter vertieft: in den Studiengängen, in unseren Forschungsaktivitäten und in der Weiterentwicklung der HWZ als Organisation. Ziel ist es, technologische Kompetenzen stets mit Fragen der Umsetzung, Führung und organisationalen Wirkung zu verbinden.

Kultur gilt in Zeiten des Wandels oft als entscheidender Erfolgsfaktor. Wie möchtest du die besondere HWZ-Kultur im kommenden Jahr weiter stärken, innerhalb der Hochschule, aber auch nach aussen? 

Kultur hat enorm viele Aufgaben in einer Organisation. Die starke HWZ-Kultur wirkt aktuell und noch stärker in Zukunft vor allem komplexitätsreduzierend und agilitätserhöhend. Das erlaubt uns eine hohe Geschwindigkeit am Markt und einzigartige Nähe zu Unternehmen und Verbänden. Schlussendlich erhöhen wir damit die Employability aller unserer Absolvent:innen, was immer unser oberstes Ziel ist.  

Unsere Mitarbeitenden, Dozierenden und Studierenden erleben dich als sehr nahbar und präsent. Wie willst du dieses Führungsverständnis in einem wachsenden, zunehmend komplexen Umfeld aufrechterhalten? 

Ich funktioniere so und brauche das. So habe ich auch nach wenigen Monaten als Rektor wieder erste Lehrlektionen selber übernommen. Ich liebe es zu unterrichten und mit Studierenden zu arbeiten, auch wenn ich die Einsätze auf einem Minimum halten muss. Ich werde immer versuchen, bei allen Studiengängen vorbeizuschauen und für Mitarbeitende und Lehrpersonal eine offene Türe zu haben. Das wird auch mit viel mehr Wachstum sich nicht ändern. 

Die Arbeitswelt wird immer hybrider, dynamischer und internationaler. Welche Rolle soll die HWZ in diesem sich wandelnden Ökosystem künftig einnehmen – auch über Zürich hinaus? 

Wir lernen am meisten von Schweizer Unternehmen und internationalen unternehmerisch ausgerichteten Hochschulen. So richten wir einerseits unsere Aktivitäten an den Bedürfnissen von Schweizer Unternehmen aus. Wir schauen, wer welche Kompetenzen in Zukunft braucht und entwickeln diese bei unseren Studierenden. Das bedeutet, dass wir auch hybrider, dynamischer und internationaler werden. Und andererseits tauschen wir uns regelmässig mit anderen unternehmerisch ausgerichteten Hochschulen weltweit aus und stellen immer wieder fest, dass es gerade ausserhalb der Schweiz spannende Hochschulen gibt, die ähnliche Ziele verfolgen wie wir. 

Wenn Grenzen keine Rolle spielten: Welches visionäre Projekt oder welche grosse Veränderung würdest du dir für die HWZ wünschen? 

Ich wünsche mir nur, dass die ganze HWZ die Energie, Veränderungsbereitschaft und den Spass, den wir täglich erleben, beibehalten kann. 

Und zum Schluss: Gibt es eine persönliche Tradition oder ein Ritual, das dir hilft, das Jahr abzuschliessen und mit neuer Energie ins neue Jahr zu starten? 

Gegen Ende Jahr dominiert bei mir immer Demut und Dankbarkeit. Es ist die Zeit für Ruhe, Besinnlichkeit und Familie. Damit lade ich alle Tanks wieder auf und starte wie jedes Jahr mit enorm viel Energie und Freude.