Campus | 24. Juni 2025
Diolinda Qazimi und Loris Heller, HWZ-Studierende, wagen den Sprung in die Selbstständigkeit. Im Rahmen des Förderprogramms Launch Control x HWZ entwickeln die beiden ihre Start-ups mit Unterstützung von Coaches, Netzwerk und Unternehmergeist. Beide verbindet die Überzeugung: Gründen ist mehr als ein Projekt – es ist ein persönlicher Lernweg, eine gesellschaftliche Verantwortung und der erste Schritt, echte Wirkung zu entfalten. Was sie antreibt und woran sie arbeiten, erfährst du im Artikel.
Die neue Partnerschaft zwischen der HWZ und Launch Control – das Startup-Förderprogramm – eröffnet den Studierenden und Mitarbeitenden der HWZ spannende Perspektiven: HWZ-Angehörige können mit eigenen Geschäftsideen das «Bring Your Idea to Life»-Programm von Launch Control durchlaufen. Dabei profitieren sie vom Know-how und Netzwerk eines erfahrenen Inkubators, mit dem sie ihren Businessplan optimieren und sich auf erste Investorengespräche vorbereiten können. Mit dieser Kooperation möchte sich die HWZ als Kompetenzzentrum für Unternehmertum positionieren.
Zwei Studierende der HWZ haben den Sprung gewagt – und entwickeln aktuell ihre Start-up-Ideen mit Unterstützung des Programms Launch Control. Was treibt sie an? Welche Hürden gilt es zu meistern? Und wie hilft das Programm dabei, aus einer Vision ein tragfähiges Geschäftsmodell zu formen?
Gründen bedeutet Mut – und vor allem Verantwortung. Davon sind Diolinda Qazimi, Studentin im MAS Real Estate Management HWZ, und Loris Heller, Student im Bachelor Betriebsökonomie HWZ, überzeugt. Beide wurden mit ihren Ideen ins Förderprogramm Launch Control x HWZ aufgenommen und arbeiten seither an der Umsetzung ihrer Start-ups.
«Gründen bedeutet für mich, nicht auf perfekte Bedingungen zu warten, sondern anzufangen, zuzuhören und dranzubleiben. Es geht darum, echte Probleme zu verstehen und mutig Lösungen zu entwickeln, die sich in der Praxis bewähren», sagt Diolinda Qazimi, Studentin im MAS Real Estate Management HWZ. Während ihrer Bachelorarbeit im Facility Management an der ZHAW entdeckte sie ein wiederkehrendes Muster in der Immobilienbranche: fehlende Digitalisierung, unklare Prozesse und keine zentrale Anlaufstelle für Orientierung.
Was als Idee für eine Mängelmelde-App begann, entwickelte sich weiter: «Es gibt viele digitale Tools, aber kaum Übersicht und selten eine unabhängige Begleitung», erklärt sie. Aus dieser Erkenntnis entstand IMMODICO, Navigations- und Beratungslösung für kleine und mittlere Immobilienverwaltungen (KMU), Genossenschaften sowie Eigentümerinnen und Eigentümer. Ihre Vision ist es, digitale Entscheidungen im Immobilienwesen einfacher, fundierter und nachvollziehbarer zu machen. Der Markt bietet unzählige Tools – aber viele KMU wissen nicht, welches Tool am besten zu ihren Prozessen passt. «Bei IMMODICO verkaufen wir keine Tools, wir schaffen Orientierung und so ein wachsendes Toolkit.»
Und das alles neben einem anspruchsvollen Alltag: Neben einem Vollzeitjob ein Studium und ein Start-up gleichzeitig zu stemmen braucht unglaublich Disziplin. Gleichzeitig ist diese Vielfalt genau das, was Diolinda bereichern findet:
Im Studium an der HWZ kann ich Inhalte direkt in die Praxis übertragen. Beruflich wachse ich täglich weiter und im Aufbau von IMMODICO entsteht etwas Eigenes, dass echte Wirkung entfalten soll.
«Klar, Freizeit wird knapper. Aber der Antrieb, etwas Sinnvolles zu gestalten, macht vieles leichter und zeigt, wie viel möglich ist, wenn man mit Überzeugung bei der Sache ist», sagt sie. Launch Control habe ihr dabei nicht nur Struktur, die seltene Gelegenheit geboten, eine Idee unter realen Bedingungen zu schärfen, mit ehrlichem Feedback, erfahrenen Coaches und einem Netzwerk, das neue Perspektiven eröffnet.
Besonders bereichernd waren für mich die praxisnahen Workshops und Interviews mit engagierten Expertinnen und Experten sowie die Gruppencoachings unter der Leitung von Raphael Tobler. Seine Begleitung war für uns ein wichtiger Impulsgeber im Prozess.
Auch das Studium an der HWZ hat ihren strategischen Blick auf die Immobilienwirtschaft erweitert und ihr unternehmerisches Denken geschärft.
Das Studium ist für mich keine Parallelwelt, sondern ein Impulsgeber. Viele Impulse aus dem Unterricht lassen sich direkt in unser Projekt übertragen. Es ist eine seltene Chance, Theorie und Praxis so eng miteinander zu verzahnen.
Für Diolinda ist klar: Gründen bedeutet Wirkung erzeugen, dranzubleiben – und vor allem auch Mut zur Unklarheit. «Gerade junge Menschen bringen neue Sichtweisen, frische Fragen und oft den Mut mit, Dinge anders zu denken. Wer gründet, lernt nicht nur über Märkte und Geschäftsmodelle, sondern auch über sich selbst, über Scheitern und das Dranbleiben.»
Auch Loris Heller ist von der Idee des Gründens überzeugt. Er studiert im sechsten Semester Betriebsökonomie an der HWZ und arbeitet als Transaction Manager Corporate Finance bei der UBS.
Gründen bedeutet für mich, Verantwortung zu übernehmen. Für eine Idee, für ein Team und letztlich für den Impact, den ich in der Welt schaffen will. Es ist der ehrlichste Weg, um herauszufinden, ob das, was ich denke und fühle, auch im Markt Bestand hat.
Auch er wurde mit seiner Start-up-Idee aufgenommen. Seine Idee: ein funktioneller Ready-to-Drink-Boost. Ein Getränk, das den Fokus schärft, ohne Zucker, künstliche Stimulanzien oder leere Versprechen. Die Rezeptur basiert auf hochwertigen, evidenzbasierten Inhaltsstoffen, die mentale Klarheit und nachhaltige Energie fördern.
Die Getränkemarke soll aber nur der Anfang sein: Loris verfolgt die Vision einer ganzheitlichen Lifestyle-Marke, die Menschen dabei unterstützt, ihr volles Potenzial auszuschöpfen – im Alltag, beim Sport, im Schlaf – mit Folgeprodukten rund um Regeneration, Fitness und kognitive Performance. Statt auf kurzfristige Stimulation wie klassische Energy Drinks setzt sein Produkt auf wissenschaftlich fundierte, synergistische Wirkstoffe, die nachhaltig wirken. Ohne Zucker, künstliche Aromen oder aggressive Push-Effekte.
Es geht nicht nur um ein Getränk, sondern um eine Bewegung: Weg von gesundheitsschädlichem Konsum, hin zu smarter, zielgerichteter Selbstoptimierung. Während viele Marken entweder auf Geschmack, Wirkung oder Image setzen, bringe ich alle drei Elemente in Einklang.
Die Realität zwischen Job, Studium und Start-up sei fordernd, aber auch motivierend. Alles unter einen Hut zu bringen, bedeutet für ihn: «Klare Prioritäten setzen, diszipliniert planen und durchziehen, auch dann, wenn die Motivation gerade fehlt.»
Launch Control bietet Loris ein solides Grundgerüst, um eine Idee erfolgreich mit einem strukturieren roten Faden zu realisieren. Die HWZ bietet ihm das Gefühl, nicht alleine zu sein in der Umsetzung, sondern, dass man sich auf ein Netzwerk verlassen kann, das einem bei seinen Ideen unterstützt. Der Unterricht gibt ihm die nötigen Grundlagen wie rechtliche Aspekte oder das unternehmerische Denken, um nicht im eigenen Vorhaben stecken zu bleiben und so die Richtung des Kompasses korrekt einzustellen.
Gründen ist mehr als nur ein beruflicher Weg. Es ist eine Schule fürs Leben. Junge Menschen sollten den Schritt wagen, weil sie dabei lernen, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und mit Unsicherheit umzugehen. Zudem eröffnet die Selbstständigkeit die Möglichkeit, echte Veränderung zu bewirken, statt nur in bestehenden Strukturen zu funktionieren. Wer gründet, gestaltet aktiv mit.
Diolinda Qazimi wie auch Loris Heller betonen, wie wertvoll die Unterstützung von Launch Control und der HWZ für ihre unternehmerische Reise ist. Die Verbindung von Theorie und Praxis – etwa durch strategische Aufgaben im Studium oder den Austausch mit Coaches – schafft für beide ein Umfeld, in dem Innovation nicht nur gedacht, sondern konkret gemacht wird.
Der Weg ist für beide noch lang – aber mit dem richtigen Mindset, der passenden Unterstützung und einer klaren Vision kann daraus etwas Grosses entstehen.
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