Forschung | 22. Oktober 2024
Die HWZ präsentiert jährlich eine Auswahl der besten Abschlussarbeiten in Form eines «Best of Bachelor Theses» Booklet. Im Bachelor Wirtschaftsinformatik HWZ (BWI) entwickelte Mauro De Cambio ein Konzept zur Klassifikation digitaler Dokumente und Informationen für die Stadtverwaltung Rapperswil-Jona. Wie es dazu kam und worum es in seiner Arbeit ging, erzählt er im Interview.
Thema: Konzept für die Klassifikation von digitalen Dokumenten und Informationen der Stadtverwaltung Rapperswil-Jona
Betreuungsperson: Erwin W. Fang
Note: Für diese praxisorientierte und innovative Arbeit erhielt er die Note 5.9. Betreut wurde er von Erwin W. Fang.
Lieber Mauro, ich gratuliere dir zur «Best of Bachelor Theses» Würdigung! Worüber hast du deine Abschlussarbeit im Bachelor Wirtschaftsinformatik HWZ geschrieben?
Vielen Dank! Ich freue mich sehr über die Würdigung. In meiner Abschlussarbeit geht es darum, ein Konzept zur Daten- bzw. Dokumentenklassifikation für meinen jetzigen Arbeitgeber, die Stadtverwaltung Rapperswil-Jona, zu erarbeiten. Das Konzept soll die Stadtverwaltung dabei unterstützen, die Datensicherheit und Data Loss Prevention innerhalb der Stadtverwaltung massgeblich zu verbessern.
Auf welchen Teil deiner Thesis bist du besonders stolz und warum?
Grundsätzlich bin ich auf die gesamte Arbeit stolz. Das ganze Paket hat mir schliesslich zur Würdigung verholfen. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich für die Implementierungsstrategie und den Proof of Concept entscheiden. Dieser Teil hat mir auch beim Erarbeiten am meisten Freude bereitet, da dies nach den langen Recherchen und Schreibarbeiten ein wenig für Auflockerung gesorgt hat. Ich war wieder in meinem Element mit Testen und Konfigurieren.
Was hat dich dazu inspiriert, dieses Thema zu wählen?
Die Stadtverwaltung steht wie fast jedes Unternehmen vor der Herausforderung, ihre wachsenden Datenmengen besser zu sichern. Insbesondere durch die zunehmende Nutzung von verschiedenen Cloud-Plattformen und –Diensten. Diese Situation bot eine gute Gelegenheit, ein Konzept zu entwickeln, das aktuelle Schwachstellen adressiert und auch zukunftsorientierte Lösungen integriert. Mit der Arbeit ein reales Problem zu lösen und einen Mehrwert zu schaffen, war eine grosse Motivation.
Was waren für dich die grössten Erkenntnisse aus deiner Arbeit?
Die grössten Erkenntnisse aus meiner Arbeit waren, wie wichtig eine klare und gut durchdachte Datenklassifikation für die Sicherheit und Effizienz einer Organisation ist. Es wurde mir bewusst, dass Datensicherheit nicht nur von der Technologie abhängt, sondern auch stark davon, wie gut die Mitarbeitenden in die Prozesse eingebunden und geschult werden.
Was waren die grössten Herausforderungen bei der Entwicklung deines Klassifikationskonzepts?
Eine meiner grössten Herausforderungen war, die nötigen Informationen von meinem Arbeitgeber zu erhalten und zu sammeln. Viele Informationen waren veraltet oder gar nicht vorhanden. Dadurch erschwerte sich das Erarbeiten eines «Ist-Zustandes». Zudem war es schwierig, das Thema klar abzugrenzen. Bei Datensicherheit und IT-Sicherheit fliessen allgemein viele Themen ineinander. Da kann es schnell passieren, dass Schreibarbeit in Abschnitte gesteckt wird, welche eigentlich gar nicht für die Arbeit benötigt werden.
Welche Methodik hast du in deiner Bachelorarbeit verwendet, um auf deine Forschungsergebnisse zu kommen?
Meine Arbeit besteht aus drei Teilen:
Im ersten Teil der Arbeit verwende ich eine Literaturrecherche, um den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Datenklassifikation und Datensicherheit zu verstehen. Dies half mir, die theoretischen Grundlagen zu legen und bewährte Ansätze zu identifizieren.
Danach analysierte ich die aktuelle Situation in der Stadtverwaltung. Dabei habe ich Schwachstellen im aktuellen Berechtigungssystem aufgedeckt und die Anforderungen für ein neues System identifiziert.
Anschliessend habe ich ein Klassifikationskonzept entwickelt, das auf diese Anforderungen zugeschnitten ist, und die praktische Umsetzbarkeit dieses Konzepts mit einem Proof of Concept getestet.
Mauro, weisst du noch, weshalb du dich damals für den Bachelor Wirtschaftsinformatik an der HWZ entschieden hast?
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich mich für die HWZ entschieden, um weiterhin 80 % berufstätig bleiben zu können. Dies war für mich sehr wichtig, denn ich konnte während diesen vier Jahren enorm viel Berufserfahrung sammeln. Ich persönlich bin der Meinung, dass durch den Job erlerntes Wissen mindestens genauso wichtig ist.
Wovon hast du während des Studiums am meisten profitiert? Standest du zu Beginn des Studiums an einem anderen Punkt wie jetzt nach deinem Abschluss?
Meine jetzige Position im Unternehmen setzt mehr technisches Knowhow und Erfahrung voraus. Ich versuche jedoch, bei Projekten immer wieder Wissen einfliessen zu lassen, welches mir im Studium durch die Dozierenden vermittelt wurde.
Möchtest du dein Konzept weiterverfolgen bzw. wird es von der Stadtverwaltung Rapperswil-Jona genutzt? Oder was sind deine zukünftigen Pläne mit deiner Bachelorarbeit?
In der Stadtverwaltung wird das Konzept auf jeden Fall weiterverfolgt. Für mich war es wichtig, eine gute Grundlage zu schaffen, welche im Unternehmen auch verwendet werden kann. Ich denke, das ist mir gelungen und ich bin nun daran, dieses Konzept praktisch umzusetzen.
Gerne würde ich deine Erfahrungen während dem Studium den anderen Studierenden weitergeben. Welchen Rat würdest du denjenigen geben, die vor der Herausforderung ihrer Bachelorarbeit stehen?
Wählt, wenn möglich ein Thema, dass euch interessiert. Dadurch wird die ganze Arbeit um einiges leichter: Literaturrecherchen werden angenehmer und das Schreiben geht leichter von der Hand. Beginnt möglichst früh, euch in das Thema einzulesen oder nötige Vorbereitungen zu treffen.
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