Aktuell | 23. Oktober 2024
Luca Huber und Roman Sievi haben im Bachelor Business Communications an der HWZ im Rahmen des Projektmanagement-Seminars ein Kommunikationskonzept für Book a Home AG erarbeitet. Nach ihrem erfolgreichen Pitch erhielten sie ein Mandatsangebot, ihren erarbeiteten Case in der Praxis umzusetzen. Diese Gelegenheit nutzten die beiden, um gemeinsam die Beratungsagentur Questline KLG zu gründen. Wie genau die HWZ in die Selbstständigkeit führen kann, erzählen sie im Interview.
Im Rahmen des berufsbegleitenden Bachelor-Studiengangs Business Communications HWZ führen wir immer wieder Projektmanagement-Seminare durch, in denen die Studierenden innovative Lösungen für reale Praxisfälle erarbeiten.
Das Ziel des Seminars ist es, die theoretischen Kenntnisse aus dem Studium in einem praxisorientierten Umfeld anzuwenden und gleichzeitig wertvolle Beratungskompetenzen aufzubauen. Dabei werden die Teams von Dozierenden begleitet, die ihnen sowohl fachliche als auch methodische Unterstützung bieten.
Für Luca Huber und Roman Sievi war dieses Projektmanagement-Seminar der Startschuss in ihre Selbstständigkeit, denn nach dem erfolgreichen Pitch vor ihrem Kunden Book a Home AG in Murg, erhielten sie ein Mandatsangebot, um ihren Case umzusetzen. Daraufhin gründeten sie die Beratungsagentur Questline KLG. Im Interview teilen die beiden, wie es zu dieser Gründung kam und welche Ziele die beiden für die Zukunft ihrer jungen Agentur haben.
Luca und Roman, ihr habt im Rahmen eures Bachelor-Studiengangs im Projektseminar für Book a Home AG ein Konzept erstellt. Wie ist es danach zur Idee der Gründung eurer Beratungsagentur Questline KLG gekommen? Welche Rolle hat das Projektseminar im Rahmen eures Studiums bei diesem Prozess gespielt?
Luca: Nach dem Projektseminar wurde ich vom Kunden kontaktiert und angefragt, ob wir bereit wären, unsere Idee aus dem Projektmanagement-Seminar auch wirklich umzusetzen. Ich musste nicht lange überlegen! Ich wusste aber, dass ich das nicht allein stemmen kann, habe deshalb Verstärkung gesucht und bin bei Roman fündig geworden. Insofern war das Seminar der Grundstein für die Gründung. Bisherige Arbeiten oder Projekte waren meistens fiktiv und simuliert, aber im Projektmanagement-Seminar war das anders. Wir konnten einer Unternehmung mit realen Anforderungen und Bedürfnissen unsere Lösungen und Gedanken vorstellen. Als ich einige Wochen später von Book a Home AG für die tatsächliche Umsetzung angefragt wurde, wusste ich sofort, dass ich diese Möglichkeit ergreifen muss.
Was genau verbirgt sich hinter eurer Beratungsagentur Questline KLG? Und was hat es mit dem Namen auf sich?
Roman: Questline ist eine kleine, zweiköpfige Beratungsagentur, die sich auf unser Fachwissen und unsere Kernkompetenzen konzentriert. Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Corporate Social Responsibility (CSR), Wirtschaftsethik, integrierte Kommunikation sowie Digitalisierung und Change-Management. Jeder von uns bringt seine eigenen Stärken mit, wodurch wir vielseitig auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen können.
Die Wahl des Namens war ein längerer Prozess, denn wir wollten etwas finden, das sowohl unsere Arbeit als auch uns persönlich widerspiegelt. Luca und ich sind grosse Fans von Rollenspielen, und in dieser Welt stellt eine «Questline» für eine Abfolge von Aufgaben und Herausforderungen dar, die Schritt für Schritt gelöst werden. Dieses Bild eines fortlaufenden Prozesses, in dem man Aufgaben nacheinander bewältigt und gemeinsam ein Ziel erreicht, schien uns eine treffende Analogie für den Beratungsprozess zu sein. Auch in der Beratung geht es darum, Herausforderungen zu meistern, sich weiterzuentwickeln und schliesslich erfolgreich das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Anhand dieser Philosophie sind wir bestrebt, unseren Kunden einen «Leitfaden» – oder eben eine Questline – für ihre eigenen Herausforderungen zu bieten.
Was hat euch motiviert, nach dem Projektmanagement-Seminar in Murg diesen Schritt zu wagen?
Luca: Ich wollte schon immer unternehmerisch tätig sein und habe schon lange mit dem Gedanken der Selbstständigkeit nach dem Studium geliebäugelt. Zum einen bot sich hier die einzigartige Gelegenheit, eine eigene Firma zu gründen – ohne grosse finanzielle Hürden und mit der Aussicht, unser Fachwissen aus Studium und bisherigen Erfahrungen praktisch anzuwenden. Die Tür stand uns also sperrangelweit offen. Da sind wir mit Vergnügen hindurchgeschritten. Die Motivation war und ist immer noch entsprechend gross. Es ist die perfekte Gelegenheit, Theorie und Praxis zu verbinden und unser Know-how konkret in die Umsetzung zu bringen.
Wir hatten zudem bereits mit Book a Home AG einen ersten Kunden mit einem stabilen Auftragsvolumen, was uns die Möglichkeit gab, gleich zu Beginn professionell durchzustarten und potenzielle Folgeaufträge in Aussicht zu haben.
Habt ihr eure vorherige Arbeitsstelle gekündigt oder in welchem Umfang seid ihr bereits mit der Agentur beschäftigt?
Roman: Mein Arbeitgeber unterstützt unsere Ambitionen und ermöglicht es mir, unsere Agentur neben meiner Haupttätigkeit als Nebenerwerb weiterzuführen. Im Grunde investiere ich die Zeit, die ich zuvor für mein Studium aufgewendet habe, nun in unser Unternehmen und in die Arbeit für unsere Kunden. Dieses Gleichgewicht zwischen meiner Primärtätigkeit und der Agenturarbeit funktioniert für mich sehr gut, und ich möchte dieses Verhältnis für den Moment gerne beibehalten.
Luca: Wie Roman bin auch ich hauptberuflich festangestellt. Questline ist zurzeit meine Nebenbeschäftigung, in die jede freie Minute hineinfliesst. Dieses Investment mache ich sehr gerne. Ich könnte mir aber auch vorstellen, später die Beratung zum Hauptberuf zu machen. Aber erst mal alles step by step. :)
Ihr habt gesagt, dass die Beratung und Begleitung von Unternehmen in den Bereichen CSR/Wirtschaftsethik, Integrierte Kommunikation und Digitalisierung/Change Management euer Kerngeschäft ist. Warum habt ihr euch für diese Schwerpunkte entschieden?
Luca: Grundsätzlich ist es so, dass die Schwerpunkte unsere Stärken darstellen, die sich während des Studiums und der Bachelor Thesis, aber auch während unserem beruflichen Werdegang herausgestellt haben. Mein beruflicher Background habe ich vor allem in der Digitalisierung und IT sammeln können. Mit dem Kommunikationsstudium bin ich in der Lage, Brücken zu bauen und die «Schlucht zwischen IT und Business» zu verbinden. Hier kann ich mit meiner Erfahrung und Fachwissen punkten, was für unsere Kunden ein grosser Mehrwert ist.
Meine Bachelor Thesis habe ich im Bereich CSR und Wirtschaftsethik verfasst. Schon seit dem Studium begeistere ich mich für das Thema, sodass hier einerseits persönliches Interesse und Leidenschaft, aber auch fundiertes Wissen der ausschlaggebende Punkt ist.
Roman: Ursprünglich bin ich gelernter Polygraf und habe in der Werbebranche auf Agenturseite meine ersten Erfahrungen gesammelt. Durch meine Weiterentwicklung und den Bachelor in Business Communications an der HWZ habe ich mir ein breites und gefragtes Wissen angeeignet – von Marketing und Kommunikation bis hin zu Design und Branding – stets mit einer ausgeprägten Hands-on-Mentalität. In unserer jetzigen Agenturgrösse ist es entscheidend, dass wir nicht nur Konzepte und Strategien entwickeln, sondern diese auch selbst umsetzen können. Diese vielseitige Erfahrung fördert zudem die kreativen Prozesse, die in unserer Arbeit oft gefragt sind.
Wenn es um spezifische Aufgaben geht, die wir nicht inhouse umsetzen können – wie etwa das Coden einer Website – arbeiten wir mit langjährigen, vertrauensvollen Partner:innen zusammen, die uns unterstützen. So stellen wir sicher, dass wir alle Aufgaben innerhalb einer «Questline» erfolgreich abschliessen können. Nach dem Motto: Geht nicht, gibt’s nicht.
Wie hat euch euer Studium an der HWZ auf die unternehmerischen Herausforderungen vorbereitet, denen ihr jetzt begegnet? Gibt es allenfalls spezifische Inhalte aus eurem Studiengang und/oder dem Projektmanagement-Seminar, die besonders wertvoll sind?
Roman: Ich bin der Meinung, dass uns das Studium als Ganzes hervorragend auf unsere heutigen Aufgaben vorbereitet hat. Ohne die Learnings und die persönliche Weiterentwicklung an der HWZ wäre ich vermutlich nicht in der Lage – und hätte vor allem auch nicht den Mut – eine eigene Firma zu gründen. Wenn ich an spezifische Inhalte und Kurse denke, die besonders prägend waren, möchte ich vor allem «Integrierte Kommunikation» bei Stefan Vogler, «Digitale Tools und Channels, Publishing» bei Dominic Stöcklin und «Werbung und Media Planning» bei Franziska Merz hervorheben.
Luca: Ich kann Roman hier nur zustimmen! Für mich waren es vor allem die Kurse aus «Entrepreneurship & Innovation» von Simon Koch und natürlich die Kurse um Nachhaltigkeit, Ethik und CSR von Patrick Cotting. Bei ihm habe ich schliesslich auch meine Thesis eingereicht und enorm viel mitgenommen für unsere Agentur. An dieser Stelle aber auch nochmal ein grosses Merci an Simon für das Template fürs Pitch Deck... :)
Als junges Start-up seid ihr noch in den Kinderschuhen. Was sind eure persönlichen Ziele und nächsten Schritte für Questline KLG?
Luca: Das Schöne an Questline ist, dass wir Zeit und keinen Druck haben. Uns liegt sehr viel daran, die Agentur sorgfältig aufzubauen und zu führen. Für das nächste Jahr steht sicher der erste grosse Projektabschluss auf dem Programm (über den wir jetzt noch nicht viel verraten dürfen). Zudem werden wir sicher darum bemüht sein, neue Kund:innen und Aufträge zu gewinnen.
Vielen Dank euch beiden für diesen Einblick! Euer Weg zeigt, wie praxisnahes Lernen an der HWZ echte Karrierewege eröffnen kann! Als abschliessende Frage muss ich natürlich wissen: Würdet ihr wieder an der HWZ studieren? ;)
Luca: Absolut! Um ehrlich zu sein, habe ich während des Studiums oft einen anderen Ton angeschlagen, aber ich bin froh und dankbar um alles, was die HWZ uns mitgegeben hat. Und wer weiss: Masterstudiengänge gibt es ja auch noch, vielleicht seid ihr uns noch nicht los...
Das Questline-Team: Luca Huber und Roman Sievi an ihrer Diplomfeier.
Ein Studium an der HWZ bietet immer wieder die Möglichkeit und den Anschub, eigene Projekte, Unternehmen und Forschungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Hier findest du Beispiele von weiteren Projekten an der HWZ:
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