Aktuell | 23. Februar 2021
Die Blockchain-Technologie ist in aller Munde. Insbesondere von Banken und Börsentreibenden wird sie als der mögliche «Game Changer» bezeichnet. «Sie wird die Finanzwelt in den kommenden Jahren gewaltig umwälzen», meint Rino Borini, Studiengangsleiter des CAS Digital Finance an der HWZ. Grund genug, dass Blockchain sowie weitere bedeutende Themenfelder für die Finanzwelt in unseren Weiterbildungen eingehend und angewandt thematisiert werden.
Blockchain, im Deutschen «Block-Kette», ist sozusagen eine dezentralisierte Datenbank. Verwaltet werden beispielsweise Geldeinheiten, Wertpapiere, Besitz- oder Grundrechte. Der grundlegende Unterschied zum gegenwärtigen System ist, dass auf eine zentrale Datenbank verzichtet wird und die Daten auf Servern dezentral verteilt sind.
Der Vergleich der verschiedenen Netztypen visualisiert die unterschiedlichen Blockchain-Arten und das heutige System.
Vergleich gegenwärtiges System, öffentliche Blockchain und private Blockchain. Eigene Darstellung in Anlehnung an Financial Times.
Stellen wir uns vor: A möchte B Geld überweisen. A löst also eine Transaktion aus, diese ist ein «Block». Damit wird auch ein Prozess in Gange gesetzt, bei dem überprüft wird, ob der Sender das Geld auch wirklich hat, also ob die Transaktion valide ist. Nach Gutheissung der anderen Parteien bzw. der dezentralen Datenbanken wird der «Block» der Kette hinzugefügt, im Hintergrund sind dazu einige tausend Transaktionen nötig und schliesslich wird die Haupttransaktion dann abgeschlossen und das Geld hat den Besitzer gewechselt.
Wie eine Transaktion mit Blockchain funktioniert. Eigene Darstellung in Anlehnung an Financial Times.
Die dezentralen Datenbanken und die ebenfalls dezentral funktionierenden Transaktionen sind ein entscheidender Vorteil hinsichtlich Manipulationen oder Fälschungen. Ausserdem lassen sich die Transaktionen einzeln nachverfolgen. Ein weiteres Element dieser Technologie sind Smart Contracts. Diese intelligenten Verträge sind eine Art Programme, die die Vertragskonditionen computergesteuert prüfen und dann die einzelnen Vertragsbestandteile automatisiert aufführen. Zentrale Instanzen werden damit nicht mehr notwendig sein und damit eröffnet sich grosses Einsparungspotenzial, so wird beispielsweise der Mittelsmann durch das Blockchain-Prinzip obsolet.
Die «Süddeutsche Zeitung» bringt es anschaulich auf den Punkt: «Wenn aber eine digitale Information verifizierbar ist, benötigt sie theoretisch keine zentrale Instanz mehr, die sie verwaltet und für ihre Echtheit bürgt: kein Paypal oder Finanzhaus für meine Online-Bezahlungen, kein Facebook für meine Identität oder die meiner Freunde.»
Rino Borini attestiert der Blockchain-Technologie viel Potenzial. Er leitet den Lehrgang CAS Future Banking & Digital Transformation, der anschaulich innovative Methoden und Denkweisen vermittelt. Nebst der nötigen Theorie setzt der CAS auf viel Praxisbezug. Dabei wird das (digitale) Wissen mit modernen Ansätzen wie Design Thinking vermittelt.
Die Blockchain hat – wie eingangs erwähnt – das Potenzial, die Finanzbranche umzukrempeln. Doch nicht nur diese Branche, auch viele anderen Industrien werden herausgefordert. Die neue Technologie hat etwas Revolutionäres.
Nicht nur die Banken sind gefordert, auch deren Mitarbeitende. Sie müssen sich ein neues Mindset aneignen: exponentielles statt lineares Denken, Verständnis schaffen für die Kundenbedürfnisse und neue Wege für altbekannte Produkte und Dienstleistungen wie Sparen, Zahlen, Anlegen oder Vorsorge in einer digitalen Welt finden. Dies vermittelt der CAS Future Banking & Digital Transformation HWZ sowohl in der Theorie als auch mit diversen praktischen Wissensvermittlungsmethoden.
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich Lagerstrasse 5, Postfach, 8021 Zürich kundencenter@fh-hwz.ch, +41 43 322 26 00
ImpressumDatenschutzRechtliches