Aktuell | 3. August 2023
Laura Bauert hat sämtliche Ausbildungsstufen beim Grasshopper Club Zürich durchlaufen, bevor sie sich gegen eine Fussballkarriere entschieden hat. Heute studiert sie bei uns im Bachelor Business Communications. Im Interview erzählt sie, warum sie mit dem Fussball aufgehört hat und wie sie glaubt, dass der Frauenfussball populärer werden könnte.
Laura, wer wird Fussball Weltmeister?
Ich denke, die Titelverteidigerinnen aus den USA werden auch dieses Jahr wieder als Siegerinnen nach Hause gehen.
Du bist selbst ehemalige Fussballerin und hast sämtliche Juniorenmannschaften bei den Grasshoppers durchlaufen und gleichzeitig eine KV-Lehre gemacht. Wie hast du damals alles unter einen Hut gebracht?
Zeitmanagement wurde grossgeschrieben. Nur durch die Unterstützung meiner Eltern, das Entgegenkommen meines Lehrbetriebes, aber auch durch meine eigene Begeisterung und meinen Ehrgeiz für den Sport konnte ich das meistern.
Du hast nach den Juniorinnen aufgehört damit. Was waren die Gründe, nicht weiterzuspielen?
Wir haben unter der Woche täglich trainiert und am Wochenende jeweils ein Spiel gehabt. Mit der Zeit merkte ich, dass Aufwand und Ertrag für mich nicht mehr stimmten, sowohl zeitlich als auch finanziell.
Ich habe so viele Stunden für den Fussball auf und neben dem Platz verbracht, wofür Männer schon in jungen Jahren entschädigt werden. Gleichzeitig gehen Frauen finanziell leer aus. Und mit leer meine ich leer.
Du sprichst es an. Die Investitionsbereitschaft im Frauenfussball ist nicht dieselbe, wie bei den Männern. Heute studierst du im Bachelor Business Communications HWZ. Was glaubst du, wie können Medien und die Kommunikation dabei helfen, die Aufmerksamkeit auf den Frauenfussball zu erhöhen?
Auf verschiedene Art und Weise. Ich glaube, es hilft, wenn die Medien den Ereignissen im Frauenfussball die gleiche Aufmerksamkeit und Berichterstattung wie dem Männerfussball geben. Mit Informationen zu Spielen, Turnieren und Spielerinnen kann auch das Interesse und Bewusstsein für den Sport gesteigert werden. Auch die Unterstützung und Förderung nationaler Ligen kann zu einer Steigerung der Sichtbarkeit und Attraktivität führen.
Wie siehst du die Rolle von Social Media im modernen Fussball, insbesondere im Frauenfussball?
Guter und mehr Content im Allgemeinen, Informationen, Interviews und Hintergrundgeschichten über Spielerinnen und Trainerinnen sorgen für Aufmerksamkeit. Der Frauenfussball profitiert sicherlich von der Präsenz in den sozialen Medien.
Wie schätzt du heute die Chancen und Möglichkeiten ein, um als junge Spielerin (in der Schweiz) Profi zu werden?
Die Chancen sind gut. Wir haben viele Clubs, die eine gute Ausbildung anbieten. Aber davon leben zu können, ist schwierig. Da muss man schon ins Ausland gehen. Das ist wieder eine andere Herausforderung, kann aber funktionieren, wie man am Beispiel von Alisha Lehmann (West Ham United) oder Ramona Bachmann (Paris Saint-Germain) sieht.
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