Aktuell | 6. Februar 2025
Kundinnen und Kunden erwarten heute mehr als nur Finanzberatung – sie wollen smarte, digitale Lösungen, die ihr Vermögen effizient verwalten. Im Interview erklärt Christina Kehl, Fintech-Unternehmerin und Dozentin im CAS Digital Asset Specialist in Finance HWZ, wie AI, Tokenisierung und datengetriebene Strategien das Digital Asset Management revolutionieren und warum hybride Talente mit Tech-Know-how die Zukunft der Branche prägen.
Christina, wie siehst du die Zukunft im Bereich Wealth Management, insbesondere im Digital Asset Management?
Persönliche Beratung und individuelle Betreuung bleiben zentral – aber sie müssen durch Technologie ergänzt werden, nicht ersetzt. Kundinnen und Kunden erwarten heute nicht nur exzellente Beratung, sondern auch digitale, nahtlose und intelligente Lösungen. Digital Asset Management wird dabei zum Innovationstreiber: Tokenisierte Vermögenswerte, AI-gestützte Portfoliooptimierung und automatisierte Investmentstrategien sind längst keine Zukunftsmusik mehr. Die Kombination aus menschlichem Fachwissen und technologischer Effizienz wird zum neuen Standard.
Du bist Dozentin im CAS Digital Asset Specialist in Finance HWZ. Welche spannenden Projekte gibt es in diesem Bereich und müssen Teil des CAS sein?
Projekte, die AI und Datenanalyse in den Investmentprozess integrieren, sind besonders spannend. Etwa Modelle, die Kundenverhalten analysieren, um personalisierte Anlagestrategien zu entwickeln. Auch die Tokenisierung von Private Equity oder Immobilien ist ein Gamechanger – sie schafft neue Investitionsmöglichkeiten mit niedrigen Eintrittshürden. Ein weiteres Feld ist RegTech: Smarte Lösungen, die regulatorische Prozesse automatisieren und so das Compliance-Management effizienter machen.
Welche Kompetenzen werden deiner Meinung nach künftig in unserer Branche gefragt sein? Worauf achtet ihr aktuell bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Wir suchen keine reinen Finanzexpert:innen mehr, sondern hybride Talente. Tech-Know-how wird genauso wichtig wie klassische Finanzexpertise. Wer Blockchain, KI und datengetriebene Geschäftsmodelle versteht, ist klar im Vorteil.
Gleichzeitig bleibt das Relationship Management entscheidend – denn bei aller Technologie bleibt Vertrauen die Basis im Wealth Management. Erfolgreich ist, wer digitale Innovationen sinnvoll mit persönlicher Beratung verbindet.
Welche neuen Technologien siehst du, die einen konkreten Mehrwert im Bereich Digital Asset Management bieten?
AI wird die Personalisierung im Wealth Management auf ein neues Level heben – smarte Algorithmen können Portfolios anpassen, Risiken frühzeitig erkennen und Investmententscheidungen in Echtzeit optimieren. Tokenisierung ist ebenfalls ein Schlüsselthema: Sie ermöglicht eine bessere Handelbarkeit illiquider Vermögenswerte. Zudem sehe ich enormes Potenzial in Privacy-Technologien wie Zero-Knowledge-Proofs, die regulatorische Anforderungen erfüllen, ohne sensible Kundendaten offenzulegen.
Welchen Ratschlag würdest du den heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Lernt beides: Technologie und Finance. Die Branche braucht Brückenbauer, die digitale Innovationen in klassische Strukturen integrieren können. Und vergesst die menschliche Komponente nicht – auch in einer digitalen Welt bleibt Vertrauen der Schlüssel zum Erfolg. Wer Technologie nutzt, um Beratung noch besser zu machen, wird in den nächsten Jahren an der Spitze stehen.
Im CAS Digital Asset Specialist in Finance erhalten die Teilnehmenden einen detaillierten und sehr praxisorientierten Einblick in sieben neue Assetklassen. Dieser CAS legt grossen Wert darauf, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle Prozesse der neuen Assetklassen selbst erfahren. Der Studiengang vermittelt nicht nur die praktische Erfahrung, sondern ermöglicht auch eine berufliche Weiterentwicklung als Digital Asset Specialist in Finance.
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