Event | 5. März 2020
Am 27. Februar 2020 fand die zweite Durchführung der Shift, der Konferenz für digitale Ethik statt. Organisiert wird die Shift von Cornelia Diethelm, Studiengangsleiterin CAS Digitale Ethik HWZ. Auf der Bühne waren nicht nur grosse Konzerne wie die Swisscom und Novartis, sondern auch KMUs, Start-ups und zwei HWZ Dozierende: Matthias Spielkamp, Gründer und Geschäftsführer AlgorithmWatch, und Digitalexpertin Sarah Genner, GENNER.CC.
Matthias Spielkamp wird dieses Jahr im Pionierstudiengang CAS Digitale Ethik HWZ unterrichten. Seine Organisation AlgorithmWatch hat das Ziel, Prozesse algorithmischer Entscheidungsfindung zu betrachten und einzuordnen. Ziel ist es, zu verhindern, dass die immer komplexere Technik, welche entwickelt wird, nicht mehr nachvollziehbar ist. Spielkamp zeigte auf, dass ein massives Informationsdefizit zu Ungunsten der Betroffenen besteht. Um dieses Informationsdefizit zu überwinden, entwickelt AlgorithmWatch Ideen und Strategien, die eine Nachvollziehbarkeit der Prozesse mit ermöglicht. An der Shift stellte Spielkamp das ADM Manifest (ADM=algorithmic decision-making) vor und machte auch gleich darauf aufmerksam: Algorithm Watch kommt in die Schweiz.
Nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum war die HWZ stark vertreten. Nebst Studiengangsleitenden und Dozierenden aus verschiedenen Studiengängen waren auch zahlreiche Studierende des CAS Digital Ethics HWZ anwesend.
Am Nachmittag führte Sarah Genner, Dozentin in den Studiengängen CAS Multichannel Management HWZ, CAS Digital Ethics HWZ und CAS Social Media & Content Managment HWZ, durch eine Breakout Session zum Thema Privatsphäre Paradox. Hier finden Sie heraus, welcher Privatsphäre-Typ Sie sind.In ihrer Session zeigte sie sechs Thesen auf, weshalb viele Menschen so inkonsequent mit ihren Daten umgehen. So ist vielen beispielsweise der Wert der eigenen Daten nicht bewusst und sie geben ihre Daten für eine Gratispizza her. Des weiteren möchte ein Grossteil der Social Media Nutzer gesehen werden und teilt viel Privates, möchte aber gleichzeitig kontrollieren, vor wem er seine Privatsphäre schützt. Spannend dabei ist, dass auf die Frage, wen man online vermeiden möchte, öfter Personen aus dem eigenen Umfeld, als grosse Unternehmen genannt werden. Weiter wird oft das «nothing to hide» Argument benutzt, weshalb man seine Daten teilt. Der aber wohl wichtigste Grund ist aber die Überforderung, welche schnell in Resignation wandelt.
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