Aktuell | 31. Oktober 2024

Digitales Wissen leicht erklärt | Sarah Genner über ihr neues Buch

In ihrem Buch «ABC Digital – Das digitale Zeitalter verstehen» erklärt die Digitalexpertin und Studiengangsleiterin des CAS New Work HWZ Sarah Genner über 200 Begriffe aus der digitalen Welt – verständlich und oft mit einer Prise Humor. Im Interview spricht sie darüber, wie das Buch nicht nur Digital Natives, sondern alle an der digitalen Zukunft Interessierten anspricht und warum «New Work» mehr als nur ein Trendbegriff ist.

Portrait Sarah Genner Hwz

Sarah, herzlichen Glückwunsch zu deinem Buch «ABC Digital – Das digitale Zeitalter verstehen». Es wird als Fachlexikon oder Handbuch für Digital Natives beschrieben. Kannst du uns einen Einblick in den Inhalt geben? Was erwartet die Leserinnen und Leser?

«ABC Digital» ist ein Buch, das man sowohl zur Unterhaltung wie auch zur Weiterbildung lesen kann. Es eignet sich sowohl als Fachlexikon, aber auch als WC-Lektüre. Im Buch greife ich mehr als 200 Schlagworte, Abkürzungen und omnipräsente Begriffe des digitalen Zeitalters auf, um sie verständlich zu erklären und einzuordnen. Dabei werde ich auch mal persönlich oder leicht humoristisch, denn schliesslich sollen die Leserinnen und Leser nicht einfach mit Wissen wie bei Wikipedia oder generischen Aussagen wie bei ChatGPT versorgt werden. In vielen Abschnitten beziehe ich Stellung. Obwohl ich ein Technikfan bin, ist es mir ein Anliegen, dass wir Chancen und Risiken aufrichtig abwägen. Das Lexikon ist alphabetisch aufgebaut und man kann es irgendwo aufschlagen und von Link zu Link springen.

Du bist seit vielen Jahren als Digitalexpertin tätig und analysierst die Auswirkungen digitaler Technologien auf die Gesellschaft, die Arbeitswelt und den Einzelnen. Was hat dich dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben?

Am Anfang war der Titel. Er ist mir einfach so zugefallen, und ich hatte Lust, ein leicht lesbares Buch zu Digitalthemen zu schreiben, die mich schon sehr lange täglich beschäftigen. Ich habe bereits ein wissenschaftliches Buch geschrieben und zahlreiche eher trockene Buchkapitel. Mit «ABC Digital» stellte ich mir als Leserinnen und Leser ein breites Publikum vor, das viele Begriffe schon mal aufgeschnappt hat und mehr dazu erfahren möchte – aus einer persönlich gefärbten Fachperspektive.

In deinem Buch gehst du auf Fachbegriffe wie Algorithmus ein, was nichts mit «Rhythmus» zu tun hat. Oder auf «Xerox PARC», ein bekanntes Forschungszentrum der Computergeschichte. Gab es Begriffe, die du gerne aufgenommen hättest, für die aber kein Platz mehr war?

Das digitale Universum ist unendlich. Es gäbe zahllose Begriffe oder Persönlichkeiten, die ebenfalls einen Eintrag im digitalen ABC verdient hätten. Gerne hätte ich im Buch auch bekannte Filme, Serien und Bücher zu Digitalthemen besprochen. Mir war es aber wichtig, eine kompakte und kuratierte Übersicht zu ermöglichen.

Sarah Genner-Buchvernissage

Das Team der HWZ bei der Buchvernissage von Sarah Genner.

Neben deiner Arbeit als Digitalexpertin leitest du den CAS New Work an der HWZ. In deinem Buch widmest du dem Thema New Work rund zwei Seiten. Reicht das aus, um diesen komplexen Begriff angemessen zu behandeln?

Auch der Eintrag zum Thema New Work ist möglichst kompakt. Es finden sich jedoch im ganzen Buch Themen rund um die zunehmend digitale Arbeitswelt wieder. So gibt es im Kontext von New Work zum Beispiel Abschnitte zu A wie «Agilität» und Arbeitswelt 4.0», C wie «Coworking», H wie «Holacracy» und «hybrides Arbeiten» und W wie «Workation».

Was genau erklärst du auf diesen zwei Seiten über New Work?

Ich beschreibe eine zeitlich und örtlich flexiblere Arbeitswelt, die durch Digitalisierung und die Pandemie beschleunigt wurde. Neben den Ursprüngen der New-Work-Bewegung zeige ich die Bezüge zu neueren Debatten um die technologische Zukunft der Arbeit sowie die Trends aus der IT-Branche in Bezug auf Organisationsformen und Projektmanagement. Gleichzeitig betone ich, dass technologische Investitionen in digitale Arbeitsplätze und moderne Büros zwar wichtig sind, aber entscheidend sind eine wertschätzende Führung und eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen basiert. Am Ende geht es nicht um New Work, sondern um Good Work – mitten im digitalen Wandel.

New Work ist ein weites Feld und geht weit über einen einzelnen Begriff hinaus. Wie hilft dein Buch den Leserinnen und Leser New Work besser zu verstehen und in der Praxis anzuwenden?

Mein Buch kann helfen, den grösseren Kontext der digitalen Arbeitswelt zu verstehen und welche Faktoren dazu beitragen, mitten im digitalen Wandel den Arbeitsplatz der Zukunft zu gestalten. Dazu gehören eben zahlreiche Faktoren neben guter Führung, Vertrauen auch ein Verständnis für Cybersicherheit, algorithmische Systeme und das Fördern weiterer digitaler Kompetenzen.

Wird dein Buch in Zukunft eine Rolle im Curriculum des CAS New Work spielen? Planst du, es als Pflichtlektüre zu integrieren? :-)

Die Lektüre von «ABC Digital» ist für alle freiwillig, auch für Teilnehmende des CAS New Work. Aber es gilt auch für dieses Buch: Lesen gefährdet die Dummheit!

CAS New Work HWZ

Titelbild-New Work

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