Campus | 17. Dezember 2020

Dozierende im Fokus: Lars Berger

Zum Jahresende stellen wir einen besonderen Dozenten in den Fokus: Lars Berger, Dozent im Bachelor Business Communications, unterrichtet seit über 10 Jahren an der HWZ und wurde in diesem Jahr von unseren Studierenden zum Best Teacher gekürt. Weshalb ihn das Storytelling nach vielen Jahren immer noch fasziniert, wie er die zwei härtesten Wochen für eine Stereoanlage erlebt hat und was es mit dem Nasenhaarentferner auf sich hat, erzählt er im Interview.

Lars Berger Header

Seit wann unterrichten Sie an der HWZ?
Seit 2009, also seit 11 Jahren.

Wie kamen Sie zur HWZ?
Ich war bereits Dozent am SIB (A. d. R. Das SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie ist im selben Gebäude eingemietet wie die HWZ) und wurde angefragt, ob ich auch an der HWZ unterrichten möchte.

Welche Fächer unterrichten Sie und in welchen Studiengängen?
Ich unterrichte die beiden Fächer «Werbung/Dialogmarketing» und «Leadership» im Bachelor Business Communciations.

Ihr HWZ-Highlight?
Definitiv der Best Teaching Award in diesem Jahr.

Warum mich meine Fachgebiete begeistern:
Ich finde Werbung nach wie vor ein enorm spannender und vielseitiger Wirtschaftszweig. Im Zentrum steht das Geschichtenerzählen, was Menschen ja schon seit jeher in ihren Bann zieht und bewegt. Nur die Form, wie die Geschichten verpackt und transportiert werden, ändert sich zur Zeit unglaublich schnell.Beim Thema «Leadership» fasziniert mich die aktuelle Entwicklung hin zu agilen Organisationsformen, aber auch die Digitalisierung und ihr disruptiver, tiefgreifender Einfluss auf Zusammenarbeitsmodelle und Führungsaufgaben.

Das möchte ich den Studierenden vermitteln:
Selber eine Begeisterung für diese Themen zu entwickeln sowie Wege zu finden, mit den zum Teil rasanten Veränderungen Schritt zu halten und darüber informiert zu bleiben. Im Unterricht kann ich ihnen ja nur einen momentanen Status Quo vermitteln.

Das ist für mich typisch HWZ:
Der gelungene Spagat zwischen wissenschaftlichem Hochschulanspruch und konsequenter Praxisorientierung.

Zürich ist für mich ...
eine Stadt, die ebenfalls sehr gekonnt einen Spagat schafft – zwischen Weltmetropole mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung und idyllischem Kleinstädtchen mit Lokalkolorit und Zunfttradition.

In meiner Freizeit ...
trifft man mich gerade jetzt in der kälteren Jahreszeit häufiger in meiner Bibliothek, vertieft im meine umfangreiche Comicsammlung, die ich seit meiner Kindheit mit viel Leidenschaft aufgebaut habe.

Meine Lieblingsjahreszeit:
Kommt drauf an, wo ich bin. In meinem jetzigen Wohn- und Arbeitsort Eglisau der Sommer, weil die Stunden im und am Rhein in dieser Jahreszeit einfach unvergleichlich erholsam sind. In meiner Geburtsstadt Davos der Winter, weil die frisch eingeschneite Landschaft bei strahlendem Sonnenschein und tiefblauem Himmel wunderschöne Kindheitserinnerungen weckt.

Dieses Buch lese ich gerade:
Die Bibel.

Mein nächster Urlaub führt mich nach …
Japan. Wir haben schon mindestens drei Anläufe hinter uns, endlich einmal dieses beeindruckende Land und seine Menschen kennenzulernen – und jedes Mal ist etwas dazwischen gekommen, letztes Mal die Corona-Restriktionen.

In welchem Land würden Sie gerne eine Zeit lang leben?
Als Kind und Jugendlicher wollte ich immer in die USA auswandern. Nach wie vor könnte ich mir vorstellen, eine Zeit lang mit meiner Frau dort zu leben.

Für mich die beste Erfindung:
Der Nasenhaarentferner ?

Als Kind wollte ich ...
nie erwachsen werden müssen.

Das beschäftigt mich gerade:
Wie bleibend die Veränderungen sein werden, die wir im Moment durch Corona erleben.

Nebst meinem Fachgebiet, hege ich eine Schwäche für ...
meine Frau, mit der ich seit über 20 Jahren verheiratet bin. (Und sie hat mich nicht gezwungen, das zu sagen ? )

Was ich gar nicht mag:
Tage, an denen ich das Gefühl habe, nichts Gescheites erledigt zu haben.

Wen würden Sie gerne persönlich kennenlernen und eine Diskussion führen?
Roger Federer. Ich hatte schon einige projektbezogene Berührungspunkte mit ihm, ihn aber noch nie wirklich persönlich kennengelernt. Ich wäre sehr gespannt, wie er als Privatperson ist.

Welches war Ihr erster Job?
Um mir meine erste Stereoanlage leisten zu können, habe ich in der Schulzeit einmal während den Ferien in einer Bäckerei in Davos gearbeitet. Das waren unglaublich harte zwei Wochen, nicht zuletzt weil die Arbeitszeit von 22 bis 6 Uhr morgens war…

Was ist für Sie Erfolg?
Das zu erreichen, was man sich vorgenommen hat. Und dabei die Freude nie zu verlieren.

Welches war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?
In die Werbung und damit in den Kommunikationsbereich einzusteigen. Ich liebe die Arbeit bis heute und finde sie nach wie vor äusserst inspirierend und abwechslungsreich.

Welche Ausbildung würden Sie heute auswählen?
Ich hatte mich damals für die B-Maturität mit sieben Stunden Latein pro Woche entschieden. Latein spreche ich heute überraschenderweise selten, dafür wäre ich regelmässig froh, wenn ich etwas mehr Ahnung von Finanzen und Buchhaltung hätte. Rückwirkend würde ich mich also eher fürs Wirtschaftsgymnasium entscheiden.

Das möchte ich jetzt noch loswerden:
Ich freu mich wie viele extrem darauf, wenn der Unterricht wieder live möglich sein wird. Ich merke, wie mir der direkte Austausch und der persönliche Kontakt mit den Studierenden enorm fehlt.