Campus | 6. Juli 2020
Die HWZ pflegt viele gute Kontakte zur Wirtschaft, die das Studium bereichern. Einer dieser Partner ist der international tätige IT-Dienstleister Cognizant, der für das jährliche Projektmanagement-Seminar seit mehreren Jahren spannende Cases zur Verfügung stellt. Auch in diesem Jahr wurden Studierende des Bachelors Wirtschaftsinformatik und des Bachelors Betriebsökonomie für eine Woche in die Lage eines Unternehmensberaters versetzt. Sie analysierten, bewerteten und bearbeiteten zwei reale Fallstudien. Stefan Metzger, Country Managing Director Switzerland Cognizant, und Laura Sooder sowie Lukas Knecht, BWI-Studierende, erzählen von der Woche, die in diesem Jahr unter besonderen Umständen stattfand.
Herr Metzger, was machen die Projekte mit der HWZ aus?
Als Fachhochschule hat die HWZ einen sehr grossen Praxisbezug und die Studierenden stehen meist schon seit längerer Zeit im Erwerbsleben – einige davon in «Senior» Positionen. Dadurch bringen die jungen Leute eine grosse Portion Pragmatismus mit, mit Sinn für das Machbare.
Das Projektmanagement-Seminar bietet für uns als Kunde eine ideale Plattform, um die uns beschäftigenden Themen von jungen Leuten zu analysieren und ein offenes Feedback, aber auch Verbesserungsvorschläge und zusätzliche Ideen zu erhalten. Im Prinzip erhalten wir nach jedem Seminar eine Anzahl Consulting-Reports mit spannendem Inhalt und vielfach auch sehr gut umsetzbaren Vorschlägen. Was die Studierenden in wenigen Tagen jeweils zustande bringen, ist schlicht phänomenal.
Um was ging es in der diesjährigen Fallstudie?
Es ging in diesem Jahr um zwei Fallstudien. In einer haben die Studierenden des Wirtschaftsinformatik-Lehrganges eine Start-up-Initiative unserer Firma kritisch beurteilt und sehr wertvolle Inputs (Feedback, Änderungs-/Verbesserungsvorschläge) geliefert. Andererseits hat die Studiengruppe BBA eine mögliche Partnerschaft der Cognizant im Bereich «Digital Logistics Infrastructure» durchleuchtet und verschiedene Strategie-Szenarien mit entsprechenden Umsetzungsvorschlägen definiert.
Wie war die Zusammenarbeit mit den Studierenden?
Das Seminar fand aufgrund der aktuellen Situation nicht im Präsenz- sondern im Fernunterricht statt. Was war die grosse Herausforderung?
Die Umstände waren in diesem Jahr recht schwierig und ich war sehr skeptisch, ob die virtuelle Art des Seminares funktionieren würde. Und sie hat funktioniert! Prof. Dr. Thomas Rautenstrauch hat das Seminar hervorragend vorbereitet und moderiert. Technologisch (MS Teams) gab es überhaupt keine Probleme und die Zusammenarbeit lief sehr effizient. Die Studiengruppen haben individuelle Lösungen gesucht und gefunden, z.T. auch kreative. Die erzielten Resultate – und das ist das Erfreuliche – sprechen für sich; sie sind nicht schlechter herausgekommen, im Gegenteil. Unsere Ziele wurden zu 100% erreicht bzw. übertroffen.
Was hat Sie besonders gefreut?
Erneut hat die Zusammenarbeit mit dem extrem professionellen Studiengangsleiter seitens der HWZ und den motivierten Studierenden bestens geklappt. Natürlich sind auch die Resultate für uns sehr wertvoll. Alles in allem eine neue, sehr gelungene Erfahrung.
Wie habt ihr das Projektseminar erlebt?
Laura Sooder: Das Projektseminar empfanden wir als fordernd und zugleich als ein sehr einzigartiges sowie spannendes Projekt. Durch die wenige Zeit, die uns für die Erarbeitung der Fragestellungen zur Verfügung stand, lernten wir Studierenden uns nochmals von einer anderen Seite kennen. Das Arbeiten unter Zeitdruck sorgte für ein, zwei Diskussionen, doch darüber hinaus schweisste es uns zusammen und liess uns kreativ und innovativ werden. Das Projektseminar stellt unserer Meinung nach eine gelungene Abwechslung zu den restlichen Fächern des letzten Semesters dar. Bei den zu bearbeitenden Fragestellungen handelt es sich um echte und aktuelle Herausforderungen eines Unternehmens, dies spornte das ganze Team an. Spannend waren auch die Präsentationen der verschiedenen Lösungsansätze. Während bei einigen Punkten Ähnlichkeiten festgestellt werden konnten, wurden andere wiederum von komplett unterschiedlichen Standpunkten betrachtet.
Lukas Knecht: Wir haben das Projektseminar als sehr spannend erlebt. Meine Gruppe hat sich dazu entschieden, sich persönlich zu treffen. Wir haben dazu einen eigenen Coworking Space gemietet. Wir haben diese Entscheidung ganz bewusst gefällt, da wir der Überzeugung sind, dass online nicht gleich effizient gearbeitet werden kann. Während der Projektwoche hatten wir als Team sehr viel Spass.
Das Seminar fand aufgrund der aktuellen Situation im Fernunterricht statt. Was war die grosse Herausforderung in dieser Situation?
Laura: Die grösste Herausforderung sahen wir von Anfang an in den Online-Meetings, die sich in grossen Gruppen als eher schwieriger herausstellen im Vergleich zu Face to Face-Meetings. Diese Erfahrung konnten wir bereits in vorgängigen Gruppenarbeiten sammeln, welche wir komplett online durchführten. Da wir wussten, dass hier die Zeitkomponente noch dazu kommt, entschieden wir uns, dass sich ein paar der Gruppenmitglieder physisch treffen. Dabei wurde natürlich jederzeit darauf geachtet, dass die BAG Vorschriften eingehalten werden. Die restlichen Teammitglieder wurden per MS Teams zugeschaltet. Damit schufen wir eine produktive Umgebung, in welchem jeder seinen Teil zum Projektergebnis beitragen konnte.
Welche Learnings nehmt ihr aus dem Seminar (in den Berufsalltag) mit?
Lukas: Für uns war ein wichtiges Learning, dass man im Team sehr gute Ideen entwickeln kann, dass es sehr wichtig ist, dem Auftraggeber gut zuzuhören und dadurch die richtigen Empfehlungen geben zu können. Ausserdem haben wir gelernt, dass es sehr wichtig ist ein guten Team-Spirit zu haben und auch zwischendurch Pausen zu machen, sodass wir wieder kreativ sein können. Da unsere Seminararbeit ein Consulting Case war, konnten wir von zwei Personen in unserer Gruppe profitieren, die bereits mehrere Jahre im Consulting gearbeitet haben. Daher war es für uns auch ein Learning, dass wir das bestehende Know-how von einzelnen Gruppenmitglieder «leveragen», um die bestmögliche Lösung zu erkennen.
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