Event | 9. März 2023
HWZ Empowers ermutigte unter dem Motto «Neustart» die Teilnehmenden der 9. Ausgabe, sich auf neue, noch unbekannte Verhaltensweisen einzulassen und vorhandene Muster zu erkennen und durchbrechen. Die Breakout-Sessions von Cornelia Birta, Angela Mygind, Thomas Schneider und Murielle Roschi zeigten auf, dass wir alle die Möglichkeit haben, mit wenig Aufwand Dinge per sofort anders anzugehen.
Für langfristigen Erfolg braucht es mehr Diversität – davon sind wir an der HWZ überzeugt und haben deshalb auch HWZ Empowers gegründet, die Veranstaltungsreihe für Frauen, die weiterkommen wollen, und Männer, die sich für Gleichstellung einsetzen. Die Themen der Sessions entstehen aus den Bedürfnissen unserer Community: So wird nach jeder Veranstaltung nach Wunschthemen für die nächste Durchführung gefragt.
Daraus ist auch die 9. Durchführung von HWZ Empowers vom vergangenen Donnerstag, 2. März 2023, entstanden. Unsere Speaker:innen, Cornelia Birta, Angela Mygind, Murielle Roschi und Thomas Schneider, gaben in ihren Breakout-Sessions den Teilnehmenden die Möglichkeit, mit ihren Inputs neu zu starten und damit richtig durchzustarten.
Die wichtigsten Inputs aus den Breakout-Sessions haben wir für euch zusammengefasst:
Cornelia nahm die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn ihrer Breakout-Session mit auf eine Gedankenreise. Dabei ging es darum, alles um sich herum, zu vergessen und sich für einen kurzen Augenblick zu verdeutlichen, wohin man will und wie man dorthin kommt.
«Die gute Nachricht vorweg: Es liegt alles in deinen Händen!», sagt Cornelia Birta, auf die Frage, wie man es schafft, dorthin zu kommen, wo man hin will. Es werde in Zukunft immer wichtiger, umsetzungsstark zu sein, denn die Welt verändert sich auf allen Ebenen und vor allem immer schneller. Menschen haben neue Bedürfnisse und auch die Spannungsfelder, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, werden immer deutlicher. Das bedeutet für uns, dass es neue Herausforderungen gibt, uns der Halt jedoch fehlt, etwas zu bewegen. Deshalb sei etwas ganz zentral:
Doch was bedeutet, das «Unsichtbare» zu entdecken und zu verstehen? «Es geht darum, seine eigenen versteckten Mechanismen wie Mindset, Limitierungen, Ängste, Unsicherheiten oder auch Stress zu verstehen», so Cornelia.
Mentale Bremser – die Limitierungen finden
Emotionale Bremser – Unsicherheiten, Ängste
Ablenkungen finden und los lassen
Die Energie erhöhen
Stress reduzieren
Verschiebungen erkennen
Hat man ein Ziel vor Augen, gilt es, verschiedene Punkte zu beachten. Unter anderem:
Klarheit: Was ist dein Ziel?
Energie und Motivation: Ist dein Energielevel und deine Motivation genügend hoch, um das Ziel zu erreichen?
Fähigkeiten: Hast du die notwendigen Fähigkeiten, die du dafür brauchst?
Komfortzone: Bist du bereit, deine Komfortzone zu verlassen?
Um von der Idee nun ins Tun zu kommen, gab Cornelia den Teilnehmenden verschiedene Tipps auf den Weg.
Reverse Engineer the steps: Vom Ziel aus denken
Start where you are – und nicht bei Stufe 7
Baby Steps – nicht gleich den Mount Everest erklimmen wollen, sondern mit kleinen Schritten zum Ziel
Und ...
Angela Mygind hat keinen Finanzbackground, sondern hat sich ihr Wissen selbst erarbeitet. Mehr dazu erzählte sich bereits im Empowers Podcast.
«Kaufen Sie Aktien, nehmen sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.» Das Zitat von André Kostolany, US-Amerikanischer Finanzexperte, Journalist und Schriftsteller, bringe genau das auf den Punkt, was Investieren bedeutet, sagte Angela Mygind. Sie selber hat sich zum Ziel gesetzt, langfristig zu investieren, um für die Zeit nach der Erwerbstätigkeit vorzusorgen. «Das muss jedoch jeder selber für sich entscheiden, wie sein Investitionsplan aussieht», so Angela. Sie empfiehlt jedoch, beispielsweise mit einem Online-Test seinen persönlichen Risiko-Typ zu finden. Hier gebe es einige Banken, die diesen Test kostenlos anbieten. Wichtiger Tipp von der Finanzexpertin:
Bevor man sich damit auseinandersetzt, wie viel Geld fürs Investieren verwendet werden darf, sollte man sich über den Notgroschen bewusst sein. Der Notgroschen ...
umfasst 3-6 Monatsgehälter (oder so viel, dass man sich über Wasser halten kann, bis man wieder einen Job gefunden hat);
ist für Notfälle gedacht: neben Jobverlust auch kaputte Geräte oder ein Auto, das man reparieren muss;
ist beim Investieren besonders wichtig, damit man nie gezwungen wird, seine eigenen Investitionen zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu verkaufen
Neben Themen wie Diversifikationen (man sollte seine Anlagen möglich breit streuen) sowie die Anlagenklasse (von Aktien über ETFs zu Fonds), ging Angela Mygind in ihrer Breakout-Session vor allem auch auf das Depot (als der Ort, wo man seine Wertpapiere hält) sowie den Broker (ein anderer Name für den Anbieter, bei dem das Depot liegt und die Aktiengeschäfte getätigt werden) ein.
Es gibt drei verschiedene Arten von Anbietern auf dem Markt:
Online-Broker (günstigste Option): Man legt seine individuelle Strategie fest und tätigt sein Käufe und Verkäufe selbst
Robo-Advisor (moderate Gebühren): Man beantwortet einige Fragen und der Robo-Advisor stellt das Portfolio zusammen
Bank (Hohe Gebühren): Man erhält eine Beratung/oder nimmt selber Einfluss auf das Portfolio, die Transaktionen werden übers E-Banking abgewickelt
Es sei wichtig, betont Angela, dass man sich über einige Dinge bewusst ist, bevor man einen Anbieter wählt. Es geht auch um die eigenen Bedürfnisse: Möchte man einen Sparplan? Setzt man lieber auf Aktien als auf Kryptos? Möchte man verschiedene Währungen einzahlen können? Braucht man eine Beratung?
Was immer eine Möglichkeit sei, ist – falls der Broker das anbietet – ein Demo-Konto zu eröffnen, um beispielsweise das «Programm» kennenzulernen. Man kann auch einfach einmal ausprobieren und sollte es nicht passen, den Broker wechseln:
Thomas Schneider, Berater und Mitinhaber von Great Place to Work, unterstützt Firmen bei der Entwicklung ihrer Arbeitsplatzkultur. Er verdeutlichte, was Arbeitsplatzkultur bedeutet. Anhand zweier Bilder (Ruderboot mit Chef und Riverraftingboot) veranschaulichte er, dass es im Gegensatz zu früher, als noch hierarchische Strukturen vorherrschten, heute viel mehr um ein «Miteinander» geht und Führungskräfte als Coaches agieren. Wichtig ist für Thomas dabei die kompetenzbasierte Führung und dass sich jede/r Mitarbeitende so entfalten kann, wie es seinem Fähigkeiten entspricht. Die Vertrauenskultur ist Voraussetzung, um eine positive Arbeitsplatzkultur überhaupt zu ermöglichen. Führung und Werte dienen laut Thomas dazu, Stabilität zu vermitteln und die Unternehmensziele und -strategie auf alle Ebenen herunterzubrechen.
Beim Great Place to Work FOR ALL Modell steht die Potenzialentfaltung der Mitarbeitenden im Zentrum. Eine positive Arbeitsplatzkultur führt dazu, dass diese Unternehmen eine geringere Fluktuation aufweisen und auch die Wertschöpfung steigt.
Für die Gestaltung einer positiven Arbeitsplatzkultur steht das Kultur Audit zur Verfügung und zeigt auf, welche Gestaltungsfelder dazu beitragen, die Kultur zu beeinflussen:
Quelle: Great Place to Work, Kultur Audit
Im Anschluss an den kurzen theoretischen Input stellte Murielle Roschi ihre konkrete Umsetzung vor, die sie in einem Pharmaunternehmen gemeinsam mit ihrer Vorgesetzten durchgeführt hat. Obwohl dieses Unternehmen eine vorbildliche Kultur aufwies und alles darauf hindeutete, dass alle gleichberechtigt waren, wurde aufgrund von Befragungen, plötzlich klar, dass es doch einige Punkte gab, die verbessert werden konnten. Beispielsweise wurde bewusst, dass bei den Jahresendbewertungen «unconscious bias» Mechanismen ablaufen. Zum Beispiel wurde man sich bewusst, dass bei den Jahresendbeurteilungen Mechanismen von «unconscious bias» im Spiel waren. Als Beispiel führte Murielle an, dass sich Frauen bei den Jahresendbeurteilungen selbst schlechter einschätzten als Männer und somit auch von ihren Vorgesetzten schlechter beurteilt wurden. Mit dem Verbündetenmodell wollten sie diese unbewussten Mechanismen aufdecken und sich gemeinsam für «echte» Gleichstellung einsetzen. Mit dem «Verbündeten-Modell» generierten sie in einer ersten Phase Verbündete im Managementteam, in einer zweiten Phase initiierten sie eine Arbeitsgruppe und erarbeiteten verschiedene Workshops, die wichtigste Erkenntnis hierbei war: «Es geht uns alle etwas an!» 12 Monate später konnte eine erste Bilanz gezogen werden und die Erfolge waren beachtlich:
Job-Sharing ist auf allen Stufen möglich
Unconscious Bias: Man ist sich darüber bewusst und berücksichtigt dies bei den Jahresendbewertungen
Role Models: Männliche Management Mitglieder, die Teilzeit arbeiten
Bei dieser Breakout-Session durften die Teilnehmenden dann anhand zwei Praxisbeispielen in der Gruppe selber rausfinden, ob es für sie schwierig ist ein Ally zu sein oder wie sie sich in schwierigen Situationen verhalten. Wichtig: Jeder von uns kann und soll ein Ally sein und für andere einstehen!
SAVE THE DATE: Am 21. September findet das 5-Jahres Jubiläum von HWZ Empowers statt.
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