Event | 13. November 2023
Letzten Mittwoch fand zum 10. Mal HWZ Empowers statt. Rund 100 Teilnehmende nahmen an der Jubiläumsausgabe von HWZ Empowers teil und liessen sich von den mutigen Geschichten der Speaker:innen, Daniela Dunne, Giulia Tonelli, Andreia Fernandes und Florian Wieser, inspirieren.
Für langfristigen Erfolg braucht es mehr Diversität – davon sind wir an der HWZ überzeugt und haben deshalb auch HWZ Empowers gegründet, die Veranstaltungsreihe für Frauen, die weiterkommen wollen, und Männer, die sich für Gleichstellung einsetzen.
HWZ Empowers steht für Inspiration, Ermutigung und eine unschlagbare Community. An unserer 5-jährigen Jubiläumsdurchführung vom 8. November standen vier unterschiedliche Persönlichkeiten auf der Bühne und inspirierten unser Publikum mit ihren persönlichen Geschichten und motivierenden Referaten. Unsere Speakerinnen und Speaker zeigten eindrücklich auf ihre ganz eigene Art und Weise, was Mut für sie bedeutet. Als Überraschungs-Act wurde Eva Perlman eingeladen, die mit allen Teilnehmenden einen Circle Song sang und so manche an diesem Abend aus ihrer Komfortzone lockte.
Zeichnung zur Verfügung gestellt von Joël Mattle
Noch vor einem Jahr wäre es für Daniela unvorstellbar gewesen, vor einem Publikum auf der Bühne zu stehen. Zu gross war die Angst vor der Meinung anderer Leute. Eines Tages fand sie auch eine Diagnose für diesen Problem: FOPO = Fear of other People's Opinions. Diese Angst zu erkennen, hat Daniela geholfen, ihre persönliche Strategie zu entwickeln. Denn für sie ist klar: «Je mehr wir uns anpassen, desto mehr verlieren wir unsere Authentizität.» Für Daniela, die es als Kind liebte, auf der Bühne zu stehen, war es wichtig, den Weg zurück zur Selbstsicherheit zu finden und die Meinung anderer zu ignorieren. Wenn wir nämlich ständig Angst haben, was andere von uns denken könnten, beeinträchtigt dies womöglich unser Potenzial und wir lassen uns zu stark von dieser Angst leiten. Daniela entwickelte für sich einen Plan, um diese Unsicherheit und Angst zu überwinden:
Dank diesem Plan ist es Daniela gelungen, letzten Mittwoch fast ohne Angst auf der grossen Bühne von HWZ Empowers aufzutreten und zu ihrer Authentizität zurückzufinden.
«Being courageous means having heart», sagte Giulia Tonelli, Primaballerina, zu Beginn ihrer Speech. Denn das Wort «Courage» (Mut) besteht aus den latinischen Wörtern «Cor» (Herz) und «Haber» (haben).
Giulia, die seit ihrer Kindheit tanzt, hat sich relativ spät für die Profikarriere als Balletttänzerin entschieden. Es war eine Herzensangelegenheit, diesen Weg einzuschlagen und sie ist sich sicher: «Wenn wir Dinge tun, die uns wirklich am Herzen liegen, haben wir eine enorme geistige und moralische Kraft, mit der wir Widerstände, Gefahren und Entbehrungen überwinden können.»
Giulia beschrieb in ihrer emotionalen Rede sehr eindrücklich und ehrlich, wie sie gemeinsam mit ihrem Mann den Entschluss fasste, Mutter zu werden. Denn für eine Primaballerina bedeutet Mutterschaft oft auch das Karriereende oder eine Pause der ohnehin zeitlich sehr begrenzten Profikarriere. Sie bewies das Gegenteil und fand nach der Geburt ihres ersten Sohnes den Weg zurück auf die Bühne. Auch nach der Geburt ihres zweiten Sohnes war für sie von Anfang an klar, dass sie weiter als Primaballerina tanzen wollte. «Ich habe das Gefühl, eine bessere Person für meine Söhne zu sein, weil ich eine Mutter mit Leidenschaft bin – und somit auch gleichzeitig eine bessere Künstlerin», sagt Giulia.
Giulia steht aktuell vor einer sehr grossen Veränderung. Mit 40 Jahren weiss sie, dass ihre Karriere nicht ewig weitergehen wird und sie entscheiden muss, was für sie nach ihrer Karriere als Ballerina machen will. Denn für sie ist klar: Aufgeben bedeutet nicht immer gleich, schwach zu sein. Manchmal bedeutet es, stark genug zu sein, um loszulassen. Ihren ganz persönlichen Lebenssinn neben dem Ballett hat sie längst gefunden: ihre Familie. Sie hält es mit Albert Einstein: Das Leben ist nicht lebenswert, wenn man es nicht für jemand anderen lebt.
Eva Perlman sorgte mit ihrem Circle Song für Auflockerung zwischen den Vorträgen. Das Publikum wurde in drei Gruppen aufgeteilt, wobei zwei Gruppen den Rhythmus mit Klatschen und Singen vorgaben und eine weitere Gruppe den Song «Unstoppable» von Sia sang. Obwohl diese Überraschungsaufgabe für einige eine Herausforderung war, machte das ganze Publikum engagiert mit und zeigte sich mutig gegenüber Neuem.
«Wenn mich mal der Mut verlässt, suche ich gelegentlich das Gespräch mit meiner Schwester – meiner hypothetischen Schwester», erzählte Andreia zu Beginn ihrer Rede. Mit hypothetischer Schwester meinte sie in diesem Zusammenhang auch das bekannte «Imposter Syndrom». Daher beschrieb sie auch die Zusage als Speakerin für HWZ Empowers als mutigen oder nicht ganz durchdachten Schritt.
Andreia zeigte auf, dass Mut für jeden etwas anderes bedeutet. Dabei ging sie auf ihre ganz persönliche Geschichte ein und erzählte von Erlebnissen aus ihrer Kindheit, die im Nachhinein viel Mut erforderten, die sie aber damals nicht als mutig empfand. Zum Beispiel, als sie als Kind in einem Flugzeug sass und ein Triebwerk brannte. Während Erwachsene damals, verständlicherweise, sehr unruhig wurden, blieb Andreia ruhig. Alles wird gut, dachte sie. Und so kam auch alles gut.
Dieser Glaube an das Positive half Andreia, mutig zu sein. Mutig zu sein, so Andreia, sei manchmal Zufall. Aber mutig zu bleiben und immer wieder mutig zu handeln, sei eine bewusste Entscheidung. Andrea beschrieb Mut als Muskel, den man immer trainieren kann und auch sollte, damit er eben nicht einschläft. Mut kommt vom Tun:
Mach's einfach
Unternimm was
Tu es!
Andreia appellierte ans Empowers-Publikum, sich mit mutigen Menschen zu umgeben, Mut weiterzugeben und unbedingt vor Unmut zu flüchten.
Florian begann seinen Vortrag mit einem eindrucksvollen Statement: «Was ist eigentlich falsch mit mir?» In der Vergangenheit fühlte er sich oft missverstanden, als Kind und auch als Erwachsener, als er sich mehr Menschlichkeit in der Wirtschaftswelt wünschte. Ähnlich wie die erste Referentin, Daniela, ging es ihm besser, als er ein Label für sich entdeckte: Hochsensibilität. Florian hat früh Vieles ausprobiert, mit 19 sein erstes Unternehmen gegründet, neue kreative Ideen entwickelt. Aber oft wurde ihm vermittelt: «Nur wer fokussiert ist, kann erfolgreich sein». Er merkte, dass genau diese Fokussierung ihm schwer fiel, er wollte nicht fokussieren, sondern er wollte die Vielfalt leben. Die Vielfalt zeichnet ihn aus. Zu akzeptieren, wie er ist, hat ihm auf seinem weiteren Lebensweg sehr geholfen – um eben auch mutig zu sein. Immer wieder fragt er sich, wenn er neue Dinge lernt: Wie geht...? Und so merkte er, dass das Zusammenspiel von mentaler Gesundheit, visionären Gesundheit und physischer Gesundheit der Bereich ist, der ihn interessiert. «Ich würde mich aber nicht als mutig bezeichnen, sondern als wahnsinnig neugierig», sagt Florian.
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