Campus | 29. November 2024
Als Spieler der Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft könnte Gianluca Persici schon bald an der Weltmeisterschaft in Malmö auf dem Feld stehen – ein Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn. Doch auch abseits des Spielfelds zeigt er Höchstleistungen: Neben seinem Job bei der Swisscom absolviert er den Bachelor Betriebsökonomie an der HWZ. Im Interview verrät er, wie er mit Planung, Priorisierung und einer Extraportion Willenskraft alles unter einen Hut bringt – und warum Freude dabei der Schlüssel ist.
Gianluca, die Unihockey-Weltmeisterschaft in Malmö steht vor der Tür. Nachdem du mit der U19-Nationalmannschaft den 4. Platz an der WM 2019 erreicht hast, hast du dieses Jahr die Möglichkeit, als Abrufspieler für das Nationalliga-A-Team aufgeboten zu werden. Wie fühlt es sich an, Teil dieses internationalen Turniers zu sein?
Es fühlt sich so an, als ist man eben nur so halb Teil des Ganzen… :-). Da jederzeit ein Spieler ausfallen könnte, ist sicherlich auch bei mir eine gewisse Anspannung vorhanden, ich denke aber, wenn dann das Turnier läuft und das Team in Malmö ist und ich zu Hause, wird sich die Anpassung legen. Für mich persönlich ist es eine grosse Ehre im erweiterten Kader zu stehen und eine Belohnung für die harte Arbeit.
Die Unihockey-Weltmeisterschaft der Herren findet vom 7. bis 15. Dezember 2024 in Malmö (Schweden) statt. Die Schweizer Spiele werden auf SRF2 übertragen. Das erste Spiel der Schweiz findet am 8. Dezember um 12 Uhr gegen Deutschland statt.
Du bist aktiver Spitzensportler, arbeitest bei Swisscom als Junior Category Manager und studierst seit Frühling berufsbegleitend Betriebsökonomie an der HWZ. Wie bringst du das alles unter einen Hut?
Das frage ich mich manchmal auch. Ich denke, es sind mehrere Faktoren. Zum einen bin ich es seit meiner Jugend gewohnt, Ausbildung, Arbeit und Sport unter einen Hut zu bringen und habe gelernt, wie wichtig es ist, vorauszuplanen und Prioritäten zu setzen. Zum anderen braucht es aber auch viel Verständnis und guten Willen von meinem Vorgesetzten und den Verantwortlichen in meiner Ausbildung, die mich in meinem Sport unterstützen und auch mal ein Auge mehr zudrücken als vielleicht üblich.
Gianluca Persici studiert Betriebsökonomie, arbeitet als Junior Category Manager bei Swisscom und gehört zum erweiterten Kader der Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft.
Gibt es Strategien oder Zeitmanagement-Tipps, die dir helfen, deinen Alltag zu strukturieren?
Planung ist sicher sehr hilfreich. Meistens habe ich meine Wochen schon vor Wochenbeginn geplant und in meinem Fall im Outlook visualisiert. Da ich aber ein Mensch bin, der in allem immer 100 % geben möchte, habe ich sehr stark gelernt, Prioritäten zu setzen. Das heisst, in Prüfungsphasen investiere ich meine Energie und Zeit vor allem in das Lernen, in Semesterpausen oder Semesterstarts liegt mein Fokus mehr auf dem geschäftlichen Alltag. In den Playoffs oder eben jetzt in der WM-Vorbereitung wieder mehr auf den Sport.
Wie bereits angesprochen: Du hast im Frühling mit dem Bachelorstudium in Betriebsökonomie begonnen. Warum hast du dich für die HWZ entschieden?
Weil mir das Modell der HWZ hochprozentiges Arbeiten ermöglicht, ich nur vereinzelt Abendunterricht habe und somit alle Trainings besuchen kann.
Du hast dich also bewusst für ein berufsbegleitendes Studium entschieden?
Wovon profitierst du im Studium bisher am meisten?
Zum einen sicherlich vom Netzwerk mit den Mitstudierenden und den Dozierenden, zum anderen ist das Studium tatsächlich auf Berufstätige zugeschnitten. Zum Beispiel sind die Leistungsnachweise und Prüfungen gut über das Semester verteilt.
Welche Fähigkeiten, die du im Studium oder bei Swisscom gelernt hast, kannst du im Sport anwenden – oder umgekehrt?
Zeitmanagement ist sowohl im Studium als auch im Beruf sehr wichtig und ich denke, dass es mir auch im Sport hilft. Durch meine Position im Beruf habe ich aber auch gelernt, Verantwortung zu übernehmen und bei bestimmten Themen auch Führung zu übernehmen. Das kann ich im Sport sehr gut gebrauchen. Ausserdem ist Kommunikation für den Austausch mit Stakeholdern, Feedback im Team etc. hilfreich und kann gut auf den Sport adaptiert werden.
Hast du Rituale oder Routinen, die dir helfen, im Studium, im Beruf oder auf dem Spielfeld erfolgreich zu sein?
Ich bin nicht so der Ritualtyp, aber zur Routine gehört auf jeden Fall viel Schlaf, gute Ernährung und ein (möglichst ;-)) klarer Kopf.
Was sind deine nächsten Ziele – im Sport, im Studium sowie auch im Beruf?
Sportlich ist die Schweizer Meisterschaft das Ziel Nummer 1, im Studium bin ich im Assessmentjahr und möchte dieses erfolgreich abschliessen. Auch beruflich ist es mir wichtig, mich stetig weiterzuentwickeln und mit dem Bachelor stehen mir viele Türen offen.
Welchen Rat würdest du anderen geben, die ebenfalls Sport, Studium und Beruf kombinieren wollen?
Ich würde jedem empfehlen, sich so viel wie möglich mit anderen auszutauschen, die den gleichen oder einen ähnlichen Weg gehen. Es gibt viele Learnings, von denen man profitieren kann und Fehler, die man vermeiden kann. Letztendlich glaube ich, dass es wichtig ist, Spass an dem zu haben, was man tut, und dass es kein Zwang ist. Sonst funktioniert es nicht.
Und was ich noch sagen möchte:
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich Lagerstrasse 5, Postfach, 8021 Zürich kundencenter@fh-hwz.ch, +41 43 322 26 00
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