Forschung | 3. Juni 2025

Nachhaltig verbunden: Besuch aus Finnland

Bereits zum zweiten Mal verbringt Prof. Dr. Johanna Kujala, Professorin für Management und Organisation an der Universität Tampere, einen Forschungsaufenthalt an der HWZ. Im Gespräch erzählt sie, was sie mit Zürich verbindet, woran sie forscht – und warum die Zusammenarbeit mit Sybille Sachs, Leiterin Institut für Strategisches Management, so inspirierend ist.

Headerbild Johanna Kujala

Zum zweiten Mal verbringt Prof. Dr. Johanna Kujala, Professorin für Management und Organisation an der Universität Tampere, einen Forschungsaufenthalt am Institut für Strategisches Management (ISM) der HWZ. Ihre Gastgeberin ist Dr. Sybille Sachs, Leiterin des Instituts – eine langjährige Forschungspartnerin und Gleichgesinnte. Die Zusammenarbeit der beiden begann vor über 10 Jahren, als sie gemeinsam mit Ed Freeman das Buch «Stakeholder Engagement: Clinical Research Cases» veröffentlichten. Seither sind weitere Publikationen zum Thema Nachhaltigkeit entstanden. Im Gespräch mit Johanna erfahren wir, warum sie sich in Zürich so wohlfühlt, was sie an der HWZ besonders schätzt – und wie der Aufenthalt ihre Forschung bereichert.

Herzlich willkommen zurück an der HWZ, liebe Johanna. Wie gefällt dir dein Aufenthalt in der Schweiz?

Danke! Ich liebe es hier. Zürich ist eine wunderschöne Stadt. Die Natur und der See haben es mir besonders angetan, obwohl der Zürichsee für meine Verhältnisse beinah etwas zu warm ist, um darin zu schwimmen. 😉

Was schätzt du besonders an deinem Forschungsaufenthalt an der HWZ?

Einerseits habe ich hier den grossen Vorteil, Zeit für meine Forschung zu haben – die Ablenkungen sind viel kleiner. Andererseits ist es äusserst praktisch und effizient, direkt mit Sybille an unseren Forschungspaper zu arbeiten und diese zu finalisieren. Zudem ist es eine grossartige Möglichkeit, mein Netzwerk auszubauen. So habe ich die Universität St. Gallen sowie die ZHAW besucht, mit denen ich an einem Forschungsprojekt zusammenarbeite.

Woran forschst du derzeit konkret?

Aktuell beschäftige ich mich mit dem Projekt «Action4Commons». Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, ein theoretisches Verständnis kollektiven Handelns von Stakeholdern zu entwickeln, um zu untersuchen, wie sich Unternehmen gemeinsam mit gesellschaftlichen und öffentlichen Akteuren an der Steuerung natürlicher Ressourcen beteiligen.

Unterscheidet sich die Art und Weise, wie an der HWZ geforscht wird von derjenigen an deiner Heimatuniversität in Finnland?

Nein, die Forschungsarbeit läuft hier ziemlich ähnlich ab wie bei uns. Der einzige Unterschied ist, dass die Universität Tampere mehr Forschung betreibt. Das liegt aber an ihrer Grösse und der höheren Anzahl an Themengebieten, die sie abdeckt.

Bist du der Meinung, dass die HWZ in Bezug auf Forschung etwas von der Universität Tampere lernen kann?

Nicht direkt lernen, aber vielleicht könnte sie sich davon inspirieren lassen, wie Forschung an der Universität Tampere gewichtet wird. Bei uns ist die Lehre forschungsbasiert, das heisst, Dozierende und Professor:innen müssen mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit in Forschung investieren.
Prof. Dr. Johanna Kujala, Professorin für Management und Organisation an der Universität Tampere

Was nimmst du persönlich von deinem Aufenthalt bei uns mit?

Ich habe viel über die Stadt Zürich und das Land gelernt. Die Schweizer:innen sind sehr stolz auf die Qualität ihrer Produkte und die Unabhängigkeit ihres Landes. Mir ist auch aufgefallen, wie ähnlich wir uns in mancher Hinsicht sind – etwa in unserer anfänglichen Zurückhaltung, wenn wir neue Menschen kennenlernen. Es ist oft nicht leicht, in bestehende Freundeskreise hineinzufinden. Doch wenn es gelingt, wird man mit echter Herzlichkeit belohnt.

Welche besonderen Erinnerungen nimmst du mit nach Hause?

Luzern, Stein am Rhein und die Oper Zürich haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zusammen mit meiner Tochter und ihrem Freund war ich auch in Grindelwald. Eindrücklich, die Alpen von so nahe bestaunen zu  können. Was ich bestimmt nicht vergessen werde, sind meine Schwimmstunden im Zürichsee sowie der länger als angenommene Spaziergang vom Uetliberg hinunter in die Stadt (lacht).

Das hört sich grossartig an. Wirst du uns in Zukunft wieder einmal besuchen?

Da Sybille und ich sehr ähnliche Themengebiete erforschen, ist das nicht ausgeschlossen. Das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern. Gut möglich, dass ich schon kommendes Jahr wieder am ISM an der HWZ anzutreffen bin. 😊

Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen und wünschen dir alles Gute, liebe Johanna!