Campus | 20. Mai 2020
Geplant waren drei Tage im Kloster Fischingen, durchgeführt wurde das Teammanagement-Seminar im Bachelor Wirtschaftsinformatik HWZ schliesslich als Webinar. Wie es Stefan Eggenberger, Leiter des Webinars, geschafft hat, das Programm kurzfristig umzustellen und was ihn besonders beeindruckt hat, erzählt er im Interview.
Stefan Eggenberger, vom geplanten Teammanagement-Seminar im Kloster Fischingen ins Webinar in den eigenen vier Wänden: Was war bei der (Um-)Planung die grosse Herausforderung?
Ein neues, eng getaktetes Drehbuch mit einer völlig neuen Choreografie, angepasster Dramaturgie und einem angemessenen Spannungsbogen über drei rein virtuell orchestrierte Tage. Und natürlich der Soforteinbau einer Klosterschenke in unsere Wohnung…
Das 3-tägige Programm getreu dem Motto «forming, storming, norming, performing, reforming» war relativ dicht. Nach dem Team-Building am ersten Tag, gab es drei verschiedene Team-Challenges. Um was ging es in diesen Challenges?Darunter kannst du dir einen multiintellektuellen Mehrkampf mit verschiedenen Aufgaben, die in der beschränkten Zeit nur dank gelebtem Teamkompetenzverbund gelöst werden können, vorstellen. Und das noch rein virtuell.
Am letzten Tag mussten die Studierenden in einer finalen Inszenierung ihr Kollaborationsfähigkeit nochmals unter Beweis stellen. Gab es hier nochmals eine Leistungssteigerung?
Absolut. Die Teams der BWI-A18 haben für das Finale (Team Challenge 3) noch einen Gang hochgeschaltet und eigenständige, inhaltlich differenziert und informativ aufbereitete, kreativ und spannend vermittelte Themenveranstaltungen inszeniert.
Es waren 29 Studierende, aufgeteilt in sechs Gruppen, gecoacht von dir allein – und das via Bildschirm. Deine Erfahrung?
Im Kloster hätten wir mit drei bis höchstens vier Gruppen gearbeitet. Erfahrung und Studien zeigen aber auf, dass virtuelle interdisziplinäre Projektteams mit vier bis sieben Mitgliedern optimal aufgestellt sind. Danach nimmt die Produktivität signifikant ab. Aus meiner Sicht hat die Zusammenarbeit sehr gut geklappt.
Wie hast du die Studierenden wahrgenommen? Was hat dich besonders beeindruckt?
Einerseits die Bereitschaft der BWI-A18, das Thema «Virtuelle Projektteams» theoretisch aufzubereiten und empirisch zu beleuchten und andererseits das geduldige Zusammenspiel in den Teams, die mit eigener Identität, eigenen Arbeitsstrukturen, selbst bestimmten Rollenverteilungen, Prozessen und Kollaborationstools menschlich und fachlich rechtzeitig Wirkung erzielt haben. Auch dank eines konsequent aber kollegial praktizierten KVPs. Die Studierenden haben nicht nebulös über Agilität geschwafelt. Sie haben ihr ein konkretes Gesicht gegeben. Und es hat gezeigt, dass Wirtschaftsinformatikerinnen und –informatiker sich nicht so rasch aus der Ruhe bringen lassen und lösungsorientiert vorgehen.
Welche Bedenken hattest du vor dem Webinar?
Wie das Wort es andeutet: Das vernetzte und folgerichtige Denken! Habe ich alles be-dacht? Habe ich das intensive Programm nicht nur an-gedacht, sondern chronologisch sinnvoll durch- und fertig-gedacht? Zudem habe ich – in Ergänzung zu den eigenen international gesammelten Erfahrungen z.B. in meiner Zeit bei der FIFA, intensiv über das Thema «Virtuelle Projektteams» recherchiert. Bedenken, dass es nicht funktionieren würde hatte ich keine. Sonst hätte ich die Aufgabe nicht übernehmen dürfen. Das Ausmass des Collaboration Flows war da eher die «geschätzte Unbekannte».
Die Bedeutung von Team-Arbeit nimmt laut verschiedener Umfragen zu. Was macht für dich ein gutes Team aus?
Ich postuliere da gerne unsere Team-DNA. Ein Team ist für mich immer dann ein gutes Team, wenn alle Beteiligten respektvoll miteinander umgehen, verbindlich verfügbar sind, sich sozialverträglich einbringen und auf ihre Art und Weise rechtzeitig nützliche Ergebnisse liefern. Und wenn Beteiligte sagen, dass sie andere im nächsten Einsatz gerne wieder dabei hätten.
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