Campus | 27. Februar 2020
Emanuel Guerrero studiert im dritten Semester Business Communications. Er ist zielstrebig und hat Erfolg: Mit erst Mitte 20 ist er als Fitness Unternehmer bereits sein eigener Chef und betreibt seit letztem Jahr zwei «Uego‘s» – das Fitnessstudio im urbanen Stil. Wovon er im Studium für seine Firma am meisten profitiert, wie er das Netzwerk der HWZ für sich genutzt hat und weshalb er von einer Agaven-Plantage in Mexiko träumt, erzählt er uns im Gespräch.
Das hier bedeutet sein zweites «Uego’s», wie seine Fitnessoase heisst. Seit letzten September können sich Sportbegeisterte in Altstetten auf 500 qm2 austoben. Von Barre Fit, über Yoga bis hin zum Functional Training – das Uego’s bietet für jeden etwas. Dass «Guege», wie Emanuel von Freunden genannt wird und auch zum Namen «Uego’s» geführt hat, heute bereits sein eigener Chef ist, war eigentlich gar nicht so schnell geplant …
Emanuel, erzähl mal, wie hat das alles begonnen?
Angefangen hat alles vor rund zwei Jahren mit einem Trainingsraum am Zürichberg. Diesen Raum habe ich damals mit Freunden gemietet, damit wir gemeinsam trainieren können – dies vor allem mit unserem eigenen Körpergewicht. Sport war schon immer meine grosse Leidenschaft und diese wollte ich zum Beruf machen. Daher habe ich mich nach dem KV für die Ausbildung als Personal Trainer entschieden. Und da der Raum am Zürichberg früher mal ein Schwimmbad war und über die nötigen Sanitären Anlagen für meine Kundschaft verfügte, konnte ich ihn als erstes «Studio» nutzen.
Und jetzt hast du bereits dein zweites Studio in Altstetten. Das ging ja alles ziemlich schnell.
Ja, wahnsinnig schnell. Ich habe schon immer davon geträumt, später ein Unternehmen zu gründen, damit ich mein eigener Chef sein kann. Dass es dann so schnell geklappt hat, hätte ich nicht gedacht. Ich sah Potential, neben dem Personal Training in einer grösseren Halle ein breiteres Sportangebot anzubieten. Und mit dem neuen Raum in Altstetten, der mit 500 qm2 viel grösser ist als der erste, ergab sich da eine Möglichkeit.
In Altstetten bietest du neben Personal Training Yoga, Fit Boxing oder auch Bootcamps an. Weshalb wolltest du das Sportangebot erweitern?
Ich begann schon früh, nicht nur 1:1-Training zu geben, sondern auch mit Kleingruppen zu trainieren. So konnten sich die Teilnehmenden, für die eine Privatlektion zu teuer ist, den Betrag teilen. Auch Studienkollegen der HWZ waren jeweils dabei. Damit die Gruppentrainings aber stattfinden konnten, wollte ich eine Mindestanzahl an Teilnehmenden. Das Problem war, dass viele oft sehr kurzfristig abgesagt haben. Da wurde mir bewusst, wie flexibel heute alle sein möchten und dies brachte mich schliesslich dazu, ein Angebot zu entwickeln bei dem Sportbegeisterte nur dann kommen müssen, wann sie auch wirklich wollen. Das bedeutet, dank unserer flexiblen Abo-Gestaltung können alle Workouts im Uego’s mit ein und demselben Abo gebucht werden. Und man bezahlt eben nur dann, wenn man trainiert.
Das heisst, du unterrichtest die ganze Palette?
Nein, natürlich nicht! (lacht). Dafür habe ich meine Trainer. Das Konzept ist ziemlich simpel. Ich stelle den Raum und die Infrastruktur zur Verfügung und die Trainerinnen und Trainer dürfen ihre Workout-Lektionen unterrichten. Ich überlasse es ihnen, wie sie das Training gestalten. Wichtig ist mir nur, dass es Kurse sind, bei dem das Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht im Vordergrund steht. Mit den über 20 verschiedenen Workouts kann ich damit ein breites Sportangebot sicherstellen. Zudem haben sich auch Personal Trainer bei mir eingemietet, die hier mit ihrer Kundschaft trainieren.
Daneben studierst du seit Herbst 2018 im Bachelor Business Communications. Weshalb hast du dich dazu entschieden?
Meine schulische Laufbahn war alles andere als ausgezeichnet. Nachdem ich mich durchs KV zwängte, die BMS nachholte und diese dann auch erst im zweiten Anlauf bestanden habe, schwor ich mir, nur noch etwas zu beginnen, das mir wirklich Spass macht. Als ich Uego’s gegründet habe, war mir sehr schnell klar, dass ich mich noch weiterbilden muss, um erfolgreich zu sein. Nach einem Gespräch mit Matthias Nast sah ich, wie breit das Bachelorstudium Business Communications an der HWZ ist – und eben auch genau für Leute wie mich, die ihr eigenes «Produkt» haben und weiterentwickeln möchten, geeignet ist.
Wovon profitierst du im Studium am meisten?
Ich habe den grossen Vorteil, in meinem eigenen Unternehmen zu arbeiten. Das bedeutet, ich kann Einiges aus dem Unterricht – solange es das Budget zulässt – bei Uego’s direkt umsetzen. Zudem profitiere ich von den Gruppenarbeiten, bei denen wir verschiedenen Cases behandeln. Hier geht es um die gemeinsame Zusammenarbeit und Fragen wie: Wie packen wir es an? Wie teilen wir uns die Zeit ein? Wer übernimmt welche Aufgabe? In einem Teamseminar haben wir zudem gelernt, wie man mit Leuten richtig kommuniziert. Klingt simpel, ist es aber nicht. Speziell in meinem Fall konnte ich lernen, wie ich mit meinen Trainern richtig kommuniziere und wie ich sie motivieren kann.
Was schätzt du besonders an der HWZ?
Neben dem sehr praxisorientierten Unterricht und der Möglichkeit, mich auch auf mein Unternehmen fokussieren zu können, schätze ich das grosse Netzwerk an der HWZ. Beispielsweise konnte ich einen direkten Kontakt nutzen, um meine Uego’s T-Shirts bei einer Firma produzieren zu lassen, die im Normalfall nur für grosse Kunden arbeitet. Zudem lernte ich durch Freunde an der HWZ einen Trainer kennen, der nun bei mir Gruppenkurse unterrichtet.
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Ich möchte mein Angebot in Altstetten weiterentwickeln und gerne noch weitere Standorte in Zürich eröffnen – je nachdem vielleicht auch in einem anderen Kanton. Weiter plane ich, das Produktsortiment von Uego’s zu erweitern. Wie beispielsweise neue T-Shirts zu designen oder ein eigenes Protein herzustellen. Früher oder später möchte ich das Konzept von Uego’s auch in meiner zweiten Heimat Mexiko umsetzen. Daneben verfolge ich aber noch andere Träume…
Und die wären?
Ich träume von einer Agaven-Plantage in Mexiko, um meinen eigenen Tequila zu produzieren. Träumen darf man ja, oder? ?
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg, Emanuel!
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