Wie «Nudging» gegen Food Waste hilft

Die Schweiz nimmt gemäss dem Food Waste Index Report 2024 bei der  Lebensmittelverschwendung einen Spitzenplatz ein. Rund 119 Kilogramm Lebensmittelabfälle pro Person und pro Jahr landen in den Privathaushalten, was deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt. Wenn man auch den Detailhandel und die Gastronomie berücksichtigt, steigt diese Zahl sogar auf 170 Kilogramm pro Person pro Jahr – europaweit ist dies ein Höchstwert.

Eine mögliche Ursache: Lebensmittel, die nicht perfekt aussehen, schaffen es oft nicht in die Verkaufsregale. Dabei sind sie genauso geniessbar, wie ihre makellosen Pendants.

«Nudging» – kleine Stupser als Lösung?

Sarah Handschin hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Konzept des «Nudging» auseinandergesetzt, um Menschen zu motivieren, auch weniger perfekte Lebensmittel zu kaufen. «Nudging» bezeichnet die Technik, mittels kleiner, subtiler Hinweise und Anreize – sogenannte Nudges (= «Stupser») –, Konsument:innen zu einem nachhaltigeren Einkaufsverhalten bewegen zu können. Dabei darf die Wahlmöglichkeiten nicht eingeschränkt oder wirtschaftliche Anreize entscheidungsrelevant verändert werden, sondern bloss das Verhalten von Menschen systematisch in eine bestimmte Richtung lenken.

Diese Technik wird immer häufiger für die Reduzierung von Food Waste eingesetzt. Um die Wirkung von Nudging zu testen, führte Sarah ein Feldexperiment in ausgewählten Spar-Filialen durch. Verschiedene Plakate und grafische Designanpassungen sollten die Kaufbereitschaft der Kund:innen für optisch weniger ansprechende Lebensmittel (in ihrem Fall: Kartoffeln) erhöhen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kaufverhalten positiv beeinflusst werden kann, ohne dass die Konsument:innen sich beeinflusst fühlen.

Die drei Plakate, die in den Sparfilialen aufgehängt wurden.

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