Aktuell | 20. Dezember 2023
Alexander Curiger ist der Gründer und CEO von Drinks.ch, einem führenden Schweizer Online-Händler für Spirituosen mit einem Jahresumsatz von rund 20 Millionen Franken. Im Interview erzählt der Absolvent des Bachelors Betriebsökonomie HWZ mehr über seine Ziele, die er mit seinem Unternehmen verfolgt, seine eigene Tonic-Marke sowie die Spirituosen, die sich an Weihnachten am besten verkaufen.
Alexander, was ist dein Lieblingsdrink?
Ein klassischer Negroni.
Du hast mit «DRINKS.CH» eine Online-Plattform für Spirituosen gegründet, die sich mittlerweile etabliert hat. Ihr gehört zu den grössten Playern in der Branche. Worauf bist du besonders stolz, wenn du auf die bisherige Reise zurückblickst?
Es ist nicht mein Stil, in der Vergangenheit zu schwelgen. Vielmehr freue ich mich auf das, was vor uns liegt. Ich kann aber sagen, der Weg war nicht immer einfach. Die Fähigkeit, durchzuhalten und Herausforderungen zu meistern, ist wohl das, worauf ich am meisten stolz bin.
Was macht Drinks.ch speziell gut bzw. besser als die Konkurrenz?
Was Drinks.ch besonders macht, ist unser Fokus auf Basics und saubere Prozesse. Schon früh haben wir konsequent auf E-Commerce gesetzt, für den Handel, die Gastronomie, und den Direktverkauf. Damit bieten wir für alle Kunden volle Transparenz bezüglich Preis und Verfügbarkeit. Zusätzlich haben wir kontinuierlich unsere Versandprozesse optimiert, um einen kundenorientierten Service zu bieten. Der Versand erfolgt bei uns ab eigenem Lager mit Lieferung am nächsten Tag bei Bestellung bis 17 Uhr.
Die Tatsache, dass du nie Firmenanteile gegen Kapital verkaufen musstest, um Drinks.ch aufzubauen, erstaunt. Wie bist du in den Anfängen vorgegangen und wie hast du es geschafft, dass die Liquidität immer sichergestellt war?
Durch die Unterstützung meiner Familie von Anfang an und die Anerkennung durch das High Potential Label des SEF. Diese Faktoren haben es uns ermöglicht, das Unternehmen bis heute zu entwickeln, ohne Firmenanteile zu verkaufen.
Du hast zuerst Betriebswirtschaft an der Universität studiert, bevor du für das Bachelorstudium in Betriebsökonomie an die HWZ gekommen bist. Warum hast du dich (schliesslich) für die HWZ entschieden?
Während meines BWL-Studiums an der Universität Zürich arbeitete ich nebenbei und erkannte früh das Potenzial meines Unternehmens. Dies führte zu meinem Entschluss, ein Studienmodell zu suchen, das mir mehr Freiraum lässt. Die starre Struktur der Semesterprüfungen an der UZH war weniger vereinbar damit, was mich schliesslich an die HWZ führte.
Und für dich war schon vor dem Studium klar, dass du ein eigenes Unternehmen gründen wolltest...
Ja, wir haben die Silverbogen AG schon vor Beginn meines HWZ-Studiums gegründet, etwa einen Monat vorher. Am Anfang war es mehr eine Idee, um das Wissen aus dem Studium in die Praxis umzusetzen.
Hinter DRINKS.CH steckt die Silverbogen AG, welche 2010 als Familienunternehmen gegründet wurde. Vier Jahre nach der Gründung wurde die Firma vollständig von Alexander Curiger übernommen. Während der Schweizer Spirituosenmarkt weitgehend offline und noch eher traditionell geprägt war, setzte Alexander Curiger auf die Digitalisierung und launchte 2014 den Onlineshop DRINKS.CH.
Wie hast du es geschafft, Studium und Unternehmensgründung unter einen Hut zu bringen?
Welche wertvollen Lektionen hast du im Studium gelernt, die du in dein Unternehmen einbringen konntest und immer noch kannst?
Besonders wertvoll war die Praxisorientierung der HWZ. Gerade im Bereich Rechnungswesen konnte ich viel aus dem Studium direkt im Unternehmen umsetzen.
Nach der Gründung der Silverbogen AG hast du einige Jahre später Drinks.ch gegründet und danach eine eigene Tonic-Marke lanciert. Mit «Match» ist dir nicht nur gestalterisch etwas gelungen, sondern die internationale Nachfrage nach dem Tonic ist bereits da. Was hat dich dazu inspiriert, ein eigenes Getränk zu kreieren und wie positionierst du es im hart umkämpften Tonic-Markt?
Die Inspiration für die Schaffung unserer eigenen Tonic-Marke «Match» kam aus einem Netzwerk im Markenvertrieb, das über mehr als ein Jahrzehnt aufgebaut wurde. Die Herausforderungen und Chancen von COVID-19 waren ein Wendepunkt. Zusammen mit zwei ehemaligen Kollegen, die vor beruflichen Veränderungen standen, starteten wir Curius. Unser Ziel war es mit dieser Firma, designorientierte Produkte im Bereich Spirituosen und Tonic Water zu entwickeln, die den aktuellen Verbraucherbedürfnissen entsprechen. «Match Tonic Water» entstand aus dieser Vision und wurde speziell für den Einzelhandel und E-Commerce entwickelt, um sich in einem hart umkämpften Markt zu behaupten.
Ihr beliefert nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Deutschland und wollt weitere Märkte erschliessen. Neben den Expansionsplänen und der ersten Eigenmarke: Was kommt als nächstes?
Nachdem wir bereits 2020 nach Deutschland expandiert haben, konnten wir in den letzten Monaten unser Angebot für unsere Kunden in Deutschland deutlich erweitern.
Das Lager von Drinks.ch in Oftringen.
Wir befinden uns mitten im Weihnachtsgeschäft. Welche Spirituosen boomen vor Weihnachten und Silvester besonders?
Zu Weihnachten sind besonders hochwertige Spirituosen mit ansprechender Optik oder spezieller Geschenkverpackung beliebt, wie beispielsweise Gin & Whisky Kalender, der Studer Gold Gin oder ältere Whiskys.
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