Aktuell | 25. August 2022
Die Leidenschaft für das Entwickeln technischer Lösungen zum Beruf machen – Stefan Steuble hat es gewagt und kombiniert mit der Plattform «coachbetter» auch gleich noch eine weitere Passion. Der begeisterte Fussballfan und Absolvent des MAS Digital Business HWZ ist Co-Founder und CTO der digitalen Fussball-Coaching-Plattform «coachbetter», die seit Kurzem auch der Fussballverein Borussia Dortmund nutzt. Wie es dazu kam und was dahinter steckt, erzählt uns Stefan Steuble im Interview.
Stefan, du bist Co-Founder von der Pixel Plus AG, ein Unternehmen, das digitale Plattformen baut. Unter anderem eben auch Coachbetter.com, ein Fussball-Startup, das kürzlich die Partnerschaft mit dem Fussballclub Borussia Dortmund bekanntgegeben hat. Bevor wir auf diese Partnerschaft eingehen. Kannst du uns mehr über «coachbetter» erzählen?
Wir hatten von Anfang an das Ziel, mit Coachbetter den Fussball, vor allem den Amateurbereich, zu digitalisieren und allen Trainer:innen und Vereinen den Zugang zu einem professionellen Tool zu ermöglichen, egal auf welchem Leistungsniveau sie spielen. Wir wollen ihnen die Arbeit erleichtern und sie bei täglichen Herausforderungen unterstützen, vor allem im Bereich Trainingsplanung, Team Management, Trainer- und Spielerentwicklung und Kommunikation. Inzwischen haben wir neben unserer Plattform ein Zeichnungstool für Übungen und eine App für Spieler, Eltern und Supportern mit direkter Schnittstelle entwickelt, was Coachbetter noch einmal einen besonderen Mehrwert gibt.
Und wie man – vor allem in den deutschen Medien – gelesen hat, seid ihr mit dem Fussballclub Borussia Dortmund eine Partnerschaft eingegangen respektive mit dem Förderprogramm BVB Evonik Football Academy. Diese Academy selektioniert weltweit den BVB-Nachwuchs. Inwiefern profitiert der BVB von eurer Plattform? Seid ihr nun verantwortlich, dass die richtigen Werte mitgegeben werden?
Wir sind dafür verantwortlich, dass die richtigen Werte des BVB dort ankommen, wo sie ankommen sollen. Nämlich bei den Partnervereinen und Akademien in über 16 Ländern auf der ganzen Welt. Durch Coachbetter und die digitale Vernetzung ist ein einheitliches Vorgehen im Sinne der BVB-Philosophie bei der Trainingsgestaltung, Trainerausbildung und Spielerentwicklung gesichert.
Wie ist es zu dieser spannenden Partnerschaft gekommen?
Zu Zeiten der Corona-Pandemie war der BVB auf der Suche nach einer digitalen Lösung zur Aus- und Weiterbildung der Trainer und Trainerinnen der nationalen und internationalen Partnervereine. Der erste Kontakt entstand über soziale Netzwerke. Daraus entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit zwischen Coachbetter und der BVB Evonik Fussballakademie die «BVB eAcademy». Das ist eine individuell angepasste Plattform von Coachbetter, die nach den Bedürfnissen des BVB ausgebaut wurde und jetzt als Eigenmarke «BVB eAcademy» geführt wird. Die Zusammenarbeit war für mich als riesen BVB-Fan natürlich besonders spannend.
Eure Plattform wird weltweit genutzt und ist mittlerweile auch in verschiedenen Sprachen verfügbar. Gibt es weitere spannende Clubs, die zu euren Kunden gehören?
Unsere Plattform ist neben Deutsch und Englisch auch in Spanisch, Italienisch und seit Neuestem sogar in Polnisch verfügbar. Seit Kurzem haben wir den ersten Club aus Australien, der Coachbetter nutzt. Aber das wirklich Besondere unserer Plattform ist der «bunte Mix» an Clubs. Wir zählen nicht nur den BVB zu unseren Kunden, einen der besten und bekanntesten Clubs der Welt, sondern auch Vereine wie den FC Mutschellen aus der Schweiz, der schon im Amateurbereich voll auf die Digitalisierung setzt. In Deutschland nutzen Traditionsvereine wie der FSV Frankfurt, Hessen Kassel und die Spvgg Bayreuth Coachbetter. In den USA haben wir auch schon die ersten namhaften Clubs für uns begeistern können, als Beispiel Weston FC, der zweitgrösste Club aus Florida, mit sage und schreibe 70 Teams und einem Talentprogramm, dem so genannten MLS NEXT. Wir sprechen aktuell auch mit weiteren sehr bekannten Clubs, dazu darf ich aber noch nichts sagen. Was uns besonders Stolz macht, ist die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Fussballverband. Sie haben uns ausgewählt, um Coaches und Spieler:innen landesweit mit einer digitalen Lösung auszustatten.
Wie gross ist das Team hinter Coachbetter?
Schon unglaublich, vor knapp drei Jahren haben wir zu viert in Zürich Coachbetter ins Leben gerufen und angefangen, unsere Plattform zu bauen. Mittlerweile besteht unser Team aus 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unser Team verteilt sich auf die USA, Deutschland, Österreich, England, Kosovo, Indien, Südafrika und Weissrussland. Unser Hauptstandort ist und bleibt in der Schweiz, wo wir als Gründer regelmässig hier in Zürich zusammenkommen. Hoffentlich können wir für Zürich und die Schweiz als Startup-Standort werben.
Stefan Steuble (untere Reihe, zweiter von links) und das Team von «coachbetter».
Ich habe es anfangs erwähnt. Ihr seid ein Unternehmen, das digitale Plattformen baut. Mit welchen weiteren Projekten beschäftigt ihr euch zurzeit?
In den meisten Fällen kommen Gründer mit Ideen und Visionen auf uns zu. Gemeinsam versuchen wir dann, ihre Wünsche zu verwirklichen. Dabei steht für uns vor allem eine Frage im Vordergrund: Was soll die Plattform für die Kunden ermöglichen? Datengetrieben optimieren und entwickeln wir die Plattformen dann weiter. Wir verstehen uns als eingespieltes Tech-Team, welches von Tag eins an Mehrwert liefert. Durch unsere Erfahrungen mit mehreren Startups können wir auch beim Thema Fundraising gut unterstützen und unser Netzwerk an Investoren dahingehend aktivieren.
Neben Coachbetter arbeiten wir unter anderem an RIBE (ribeme.ch – Airbnb für Motorräder), Deski (deski.ch – Büro mieten ohne langfristige Mietverträge) oder an GoActive (goactive.ch – Event- Buchungsplattform im Breitensport).
Kommen wir auf deinen Background zu sprechen: Du hast nach einem Bachelor in Business Information Technology an der ZHAW bei uns den MAS in Digital Business absolviert. Hat sich die Passion fürs Bauen von Plattformen während dieser Zeit entwickelt?
Mit 12 habe ich die Unternehmenswebseite für meinen Vater entwickelt. Schon früh habe ich gemerkt, dass dort meine Passion liegt. So wusste ich auch, in welche Richtung meine Ausbildung gehen soll. Es sollte eine Ausbildung sein, wo Tech und Business zusammen kommen. Das Langzeit-Gymnasium habe ich im 4. Jahr abgebrochen, um eine IT- Lehre zu starten. Parallel zur IT- Lehre habe ich die BMS absolviert. Dies ebnete mir den Weg an die ZHAW für den Bachelor in Wirtschaftsinformatik und später an die HWZ für den Master in Digital Business.
Weshalb hast du dich für den MAS Digital Business an der HWZ entschieden?
Mit dem Startschuss von Pixel Plus habe ich mich entschlossen, den Master in Digital Business zu machen.
Wovon hast du am meisten profitiert?
Noch heute sind wir als Verein in Digital Minds Society vernetzt und tauschen uns regelmässig aus. Wir Menschen treiben die Digitalisierung und verändern somit die Art und Weise wie wir in Zukunft leben. Dies treibt mich an, hier mitzuwirken.
HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich Lagerstrasse 5, Postfach, 8021 Zürich kundencenter@fh-hwz.ch, +41 43 322 26 00
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