Aktuell | 21. Januar 2025
Stefan Riner, Direktor des Schweizerischen Turnverbandes und Absolvent des Bachelorstudiengangs Business Communications an der HWZ, spricht über seine tiefen Wurzeln im Turnsport sowie seine Erfahrungen bei der Organisation des Eidgenössischen Turnfests 2019. Dabei geht er auf die Herausforderungen ein, Studium und Beruf erfolgreich zu vereinen, und teilt, welche Erkenntnisse aus dem Studium ihn bis heute prägen. Zudem spricht er über seine Visionen und Ziele für die zukünftige Entwicklung des Schweizerischen Turnverbandes.
Stefan, während deines BBC-Studiums an der HWZ hast du als Geschäftsführer das Eidgenössische Turnfest 2019 in Aarau verantwortet. Nun bist du seit vergangenem Jahr Direktor des Schweizerischen Turnverbandes – herzliche Gratulation! Bevor wir tiefer in deine Karriere eintauchen: Warst du früher selbst aktiv im Turnsport? Oder turnst du heute noch? :-)
Ich bin seit meiner Kindheit im Turnverein aktiv und versuche dies auch weiterhin zu bleiben. Bei mir stand aber immer die Freude am gemeinsamen Bewegen im Vordergrund und ich hatte nie Ambitionen auf Leistungssportniveau zu turnen. Dazu fehlte auch das Talent. Der Spass, die Fitness und das Vereinsleben standen bei mir immer im Vordergrund. Das Schöne am Turnen ist ja, dass man zu jeder Zeit überall kostengünstige individuelle Vereinsangebote findet.
Wie kam es dazu, dass du während deines Studiums die Rolle des Geschäftsführers für das Eidgenössische Turnfest 2019 übernommen hast? Das ist ja ein riesiges Projekt!
Die Organisation von Turnanlässen war schon immer eine Leidenschaft von mir – natürlich in viel kleinerem Rahmen. Die Herausforderung, den grössten Sportanlass der Schweiz organisieren zu können, hat mich sehr gereizt. Die Stelle war zudem mit steigendem Pensum ausgeschrieben, was perfekt auf mein berufsbegleitendes Studium passte. So habe ich mich beworben und diese einmalige Chance erhalten.
Nun bist du Direktor des Schweizerischen Turnverbandes. Was glaubst du, war entscheidend dafür, dass du so eine grosse Verantwortung übernehmen konntest?
Ich denke, es ist das Gesamtpaket, das ich mitbringe. Ich bin ein Herzblut-Turner mit einer fundierten Ausbildung, mit Erfahrung in komplexen Grossprojekten und verfüge über eine hohe Belastbarkeit, welche ich zu meiner Zeit bei der Polizei unter Beweis gestellt habe. Unbestritten war die erfolgreiche operative Führung des Eidgenössischen Turnfests und die damit verbundene Zusammenarbeit mit dem STV sicher mitentscheidend.
Wenn du an deine Studienzeit an der HWZ zurückdenkst: Welche drei Dinge aus deinem Studium begleiten dich noch heute in deinem Job?
Drei Dinge spezifisch zu nennen, ist schwierig.
Gab es eine Lektion, ein Modul oder vielleicht eine Person, die dich besonders inspiriert hat?
Ich kann rückblickend sagen, dass eigentlich alle Module sehr spannend waren und auch die Dozierenden überzeugt haben. Natürlich hat mich unser Dozent für Eventmanagement, Mark Strähl sehr inspiriert, da ich gerade daran war, mit dem ETF einen grossen Event zu planen. Aber auch Stefan Vogler im Bereich Branding und Integrierte Kommunikation hat mich sehr begeistert und ich verfolge seine Inputs und Posts heute noch.
Schon während deines Studiums hast du mit dem Turnfest ein Grossprojekt gemeistert. Wie hast du es geschafft, Studium und diese berufliche Herausforderung unter einen Hut zu bringen? Hast du Tipps, wie man dabei die Balance hält?
Ja, das mit der Balance war tatsächlich nicht ganz einfach. Zum Glück haben sich Studium und ETF nur in der Startphase überschnitten. Daher konnte ich mich während der intensivsten Zeit voll auf den Job konzentrieren. An Balance war in dieser Zeit nicht zu denken. Das Geheimnis, dies trotzdem durchzustehen, liegt in den Eigenschaften eines Projektes. Ab einem gewissen Zeitpunkt drehte sich das Leben nur um das Turnfest. Das war aber ok, weil ich wusste, dass es ein Ende hat. Schwierig oder gefährlich sind solche Belastungen, wenn sie lange andauern, ohne dass man ein Ende sieht.
Wenn du deinen bisherigen Weg in einem Satz beschreiben müsstest: Was würdest du jungen Menschen mitgeben, die ähnliche Ziele verfolgen?
Ich habe einige Absagen für Stellen kassiert, die mich damals enttäuscht haben. Heute bin ich froh darüber. Es sind bessere Türen aufgegangen, die auf einem anderen Weg verschlossen geblieben wären.
Hast du konkrete Ziele für das Jahr 2025 oder grosse Projekte, die in den nächsten Jahren anstehen?
Mein Ziel ist es, den Schweizerischen Turnverband als grösster Sportverband der Schweiz noch besser zu positionieren und zusammen mit neuen Sponsoringpartnern voranzubringen. Sei es in den Bereichen Breitensport, Spitzensport oder in der Gesundheitsförderung der breiten Bevölkerung. Zudem haben wir mit der Trendsportarten wie Parkour auch Potenzial, eine neue junge Zielgruppe anzusprechen und für internationale Wettkämpfe zu begeistern.
Falls du früher selbst geturnt hast: Gibt es eine Turnübung, die du auch heute noch perfekt beherrschst? Vielleicht einen Handstand? :-)
Da ich auch früher keine Turnübung perfekt beherrschte, ist es auch heute schwierig. Aber einen Schulterstand am Barren bringe ich nach einem kurzen Aufwärmen hin. :-)
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