Podcast | 16. Januar 2024
Konflikte sind ein natürlicher Teil der Teamdynamik und treten immer wieder auf. Manchmal sind sie grösser, manchmal kleiner. Wie ein Unternehmen oder ein Team damit umgeht, entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg eines Projekts. Mit den beiden Studiogästen Nadja Fuchs und Martin Kägi, Co-Studiengangsleitende des CAS Systemische Organisationsentwicklung HWZ, spreche ich über die Herausforderungen im Umgang mit Konflikten und mögliche Lösungsansätze.
Nicht alle Konflikte sind sofort allen Beteiligten klar. Oft interpretieren sie Situationen unterschiedlich. Erfolgreiches Konfliktmanagement erfordert daher, dass alle Beteiligten den Konflikt erkennen. Das ist die Grundvoraussetzung.
Der Konflikt sollte nicht zu weit fortgeschritten sein. Wenn etwas nicht mehr verhandelbar ist, bedarf es keiner weiteren Bearbeitung. In diesem Fall kann eine klare Entscheidung wie eine Kündigung für alle Beteiligten möglicherweise die beste Lösung sein.
Oftmals sind es unerfüllte Erwartungen aufgrund von Diskrepanzen zwischen Team und Vorgesetzten. Diese Themen gehören zum normalen Management. Zum Beispiel: Wie oft sollte sich ein Chef einbringen? Wie sollten Sitzungen gestaltet werden? Was sollte das Team selbst entscheiden?
Besonders schwierig ist es, eine andere Perspektive einzunehmen, wenn es emotional wird. Es ist ratsam, im Voraus zu verstehen, dass nicht alles, was ich sehe, die Realität ist. Andere Menschen haben eine andere Sichtweise auf bestimmte Dinge als ich.
Es ist einfacher, das Ego zurückzunehmen, wenn man sich in einem guten Selbstwertgefühl befindet. Es erfordert Übung und Geduld, sich selbst in allen Situationen nicht zu wichtig zu nehmen.
Einige Teammitglieder:innen neigen dazu, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Sie ziehen sich zurück und suchen keine Gespräche mehr. Diese Vermeidungsstrategie und Resignation können Anzeichen dafür sein, dass ein Teammitglied sich unwohl oder überfordert fühlt.
Es ist wichtig, solche Signale zu erkennen und anzusprechen, bevor sie sich negativ auf das Team auswirken. Auch nonverbale Kommunikation spielt eine wichtige Rolle. Augenkontakt oder Augenverdrehen sowie andere Körpersprachen, wie ein genervter Ausdruck, sind nonverbale Signale, die Aufschluss über die Stimmung und Einstellung eines Teammitglieds geben können. Es ist entscheidend, diese Signale zu lesen und darauf zu reagieren, um eine gesunde Teamdynamik aufrechtzuerhalten.
Die Kommunikationsstile und Umgangsformen in Teams variieren je nach kulturellem Hintergrund und Branche. In High-Performance Unternehmen ist der Umgangston oft härter, aber klar. Nadja Fuchs meint, dass dies jedoch oftmals besser ist. Gleichzeitig ist es aber sehr wichtig, die Sach- und Beziehungsebene auseinanderzuhalten. Es geht darum, in der Sache hart zu bleiben, ohne dabei die menschliche Seite aus den Augen zu verlieren. In Projekten, die einem persönlich wichtig sind und in die man viel investiert hat, wird oft die Sachebene mit der Gefühlsebene vermischt.
Sprich Konflikte bei ersten Anzeichen gleich an.
Fördere das Vertrauen. Biete Sicherheit, damit sich alle im Team öffnen und ihre Meinung äussern können.
Achte darauf, was du sagst, aber auch, was du denkst. Denn die Art und Weise, wie man mit sich selbst kommuniziert, hat Einfluss auf unsere Wahrnehmung.
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